7. Kapitel
Ich wachte für meine Verhältnisse ungewöhnlich spätauf, trotz, dass ich gestern früh ins Bett gegangen war und nicht einmalbemerkt hatte wie Maria und Nicolas nach Hause kamen.
„Einen wunderschönen Freitagmorgen Siana" sagte Maria als ich die Wendeltreppenach unten kam.
Nicolas deckte den Frühstückstisch, beide Lächelten mich blasiert und viel zuübertrieben an
„Naaa? Wie wars gestern so?" Ich wusste genau was sie meinte, doch ich tat aufblöd und half Nicolas beim Tisch decken.
„Ganz okay" sagte ich beiläufig.
„Dieser Rhydian scheint ganz nett zu sein. Versteht ihr euch gut?" Blöde FrageNicolas
„Ich habe nicht vor meine Worte für ihn zu verschwenden" sagte ich und setztemich einfach und begann zu frühstücken.
„Ist denn irgendwas vorgefallen?" fragte Maria besorgt als sie sich mit einerKaffee Kanne an den Tisch setzte. Eigentlich erzählte ich ihr ja alles. Aberwarum sollte ich das erzählen? Ich beschloss auch das mit dem Vorfall im Meerweg zu lassen. Es war besser, wenn sie es nicht wussten.
„Nein, er hat mich nach Hause gebracht. Dann habe ich ihn gebeten zu gehen.Fertig" sagte ich nüchtern und ohne irgendwelche Emotionen preiszugeben die siedarauf bringen könnten, dass der gestrige Tag ganz sicher nicht so toll war wiesie vielleicht dachten.
„Und wie war der Markt in Sunset Beach?" fragte ich schnell um das Thema zuwechseln.
„Es war sehr schön, ich habe mir eine kleine Lederhandtasche gekauft, ich zeigsie dir nach dem Essen." Sagte sie und lächelte. Jetzt wieder normal, nicht miteinem Blick der sagte los-sag-mir-wie-dein-Lover-heißt.
„Okay" sagte ich und lächelte falsch.
Ich saß in meinem Zimmer und fummelte an meinem Armband rum
„Na du kleines Ding, was hat es nur auf sich mit dir hm?" flüsterte ich meinemArmband zu.
Ich dachte an die letzten Tage. Und ichdachte Cornville sei langweilig.
Meine Gedanken kamen unweigerlich zum letzten Abend. Meine Lippen kribbeltenund ich glaubte das Salzwasser zu schmecken das auf seinen Lippen von derRettungsaktion zurückgeblieben war.
Ich verbann die Erinnerung in das hinterste Eck meines Kopfes als Tränendrohten über mein Gesicht zu laufen.
Ein weiterer Gedanke kam mir durch den Kopf und ich wusste was ich jetzt tunwürde.
Ich zog eine kurze Hose an, sie war ziemlich zerrissen und schon etwas älter.Sie war mir zu kurz geworden, deswegen zog ich sie nie an, doch heute griff ichdanach und zog sie an.
Darüber dann noch ein schwarzes enges Top und fertig.
Ich betrachtete mich im Spiegel. Garnicht mal so schlecht, dachte ich. Ich mochte diesen Look. Er war nicht so brav.
Ich verabschiedete mich kurz von Maria und Nicolas mit der Ausrede zu Juliazu gehen, doch ich schlug einen anderen Weg an, zum Strand, zu den hohen Felsenum genau zu sein.
Als ich das Mädchen sah, wie sie am Strand saß zuckte ich zusammen, ich dachtenicht wirklich dass sie hier sein würde.
Ich erkannte das sie dieses mal eine kurze Stoffhose anhatte und ein normalesTop, Marke Eigenbau, vermutete ich, doch es sah irgendwie gut aus.
Ich nahm all meinen Mut zusammen und schritt auf sie zu.
„Ok hör zu. Ich bin hier, weil ich jemanden kennengelernt habe, der genau soein Armband auch hat, eben nur mit seinem Namen und in blau." Sagte ich undhielt ihr mein Armband vors Gesicht.
„Daran warst du doch auch so interessiert. Also wenn du was darüber und übermeine Eltern weißt, dann sag es mir. Aber ich habe kein Bock in irgendeinenScheiß mitreingezogen zu werden, ich ende nicht in einer Gosse mit einer TüteCrystal Meth in der Hand, verstanden?" fuhr ich versucht selbstsicher fort. DasMädchen lächelte selbstzufrieden.
„Okay, ich wusste das du wieder kommst" sagte sie und klopfte auf den Sandneben sich
„Na los, setz dich. Ach, ich bin übriges Maeva, du kannst aber Mae sagen"unschlüssig ging ich weiter auf sie zu.
„Kein Crystal Meth? Oder Koks?" fragte ich als ich mich vorsichtig setzte.
„Ich weiß ja nicht mal was das ist, also vermutlich nein." Sagte sie undlächelte wie ein kleines unschuldiges Mädchen. Irgendwie gruselig, wenn manbedenkt in welcher Situation ich sie das erste Mal gesehen habe. Als könnte siemeine Gedanken lesen sprach sie mich auf unsere erste Begegnung an.
„Hör mal, tut mir leid dass ich letztes Mal so ruppig und blöd zu dir war, ichhatte einfach einen mörderischen Hunger und dachte du willst ihn mirwegschnappen, ich konnte ja nicht wissen das du keine Ahnung hast von wo dukommst." Sagte sie und sah betreten auf den Boden.
Sie hatte es schon wieder getan. Sie hatte diesen Typ als ihr Essen bezeichnet,meinte sie damit vielleicht sowas wie vernaschen? Waren sie ein Paar oder so?Vielleicht war sie ja eine heiße Affäre und hatte Angst ich könnte es seinerFrau verraten?
Nein, das ergab alles keinen Sinn, ich meine ich kenne seine Frau ja gar nicht,keinen von ihnen habe ich gekannt
„Wo ist der Mann hin?" fragte ich vorsichtig, bedacht darauf nicht auf ihreEntschuldigung einzugehen.
„Vermutlich schwimmen seine Überreste im Meer, aber das tut jetzt nichts zurSache" sagte sie beiläufig. Moment, WAS? SEINE ÜBERRESTE IM MEER???
Entgeistert sprang ich auf.
„Du hast ihn umgebracht?" schrie ich
„Jetzt komm mal wieder runter, ich weiß ja, dass du keine Ahnung von Sirenenhast, aber bitte dreh nicht durch, ich muss wirklich mit dir reden"
„Sirenen??" das war ein schlechter Witz. Ein sehr schlechter. Hysterisch lachteich auf
„Die gibt's doch gar nicht!" stieß ich aus.
„Hey, motz mich nicht an, du und ich sind der lebende Beweis, also kommrunter!" sagte sie und versuchte ihre Stimme unter Kontrolle zu halten.
„Nein, nein, nein, nein, das ist nicht möglich." Sagte ich zu mir als ich einpaar Schritte auf und ablief „Wenn es kein Crystal Meth oder Koks ist, danneben LSD! Habe ich Recht?" fragte ich aufgebracht. Oh Gott! Wenn Maria undNicolas wüssten, dass ich mit einer Drogenabhängigen Mörderin am Strand rumlungerte,sie würden mir den Kopf abreißen. Aber Hey! Sie wollten doch immer, dass ichneue Freunde fand! Dachte ich mir bitter.
„Bitte hör mir zu, unser Land ist in einer Krise, wir dachten du bist tot undes gibt keine Hoffnung mehr, aber jetzt stehst du da und, und du lebst das istunglaublich!" eine Krise? Davon weiß ich aber nichts.
„Was redest du für ein Quatsch hier gibt es keine Krise!"
„Nicht doch hier..." sagte sie „Dort" ihr Arm schwenkte aus bis ihre Fingerspitzeaufs Meer hinauszeigte.
„Da ist nichts" sagte ich genervt und rollte mit den Augen.
„Doch, du siehst es nur nicht." Erwiderte sie ruhig und sah mich mit hoffendemBlick an
„Du spinnst"
„Ich kann es dir beweisen." Sagte sie und fasste in die Tasche ihrer Stoffhose.Als erstes hielt sie mir ein Armband vor die Nase. Es war gelb mit denselbenPerlen die auch Rhydians und mein Armband zierten. Maeva, stand darauf. Mein Atem stockte. Es war also doch keinZufall, dass Rhydian und ich so ein Armband besaßen, nein es hatte eine größereBedeutung. Ich hatte es also doch schon geahnt.
Die Tatsache das Maeva, dieses unschuldige Mädchen, mit der rauchigen Stimmeeinen Mann umgebracht hatte, rutschte in den Hintergrund. Sie wusste etwas.Etwas Wichtiges, und ich wollte es brennend erfahren.
„Glaub mir, du bist nicht von hier, Siana"
„Das kann doch nicht wahr sein... Du hast auch eins!" flüsterte ich nur, da ichmir nicht sicher war ob meine Stimme mich verlassen würde wenn ich es lautausspräche.
„Ja und das ist kein Zufall" sagte sie ebenfalls flüsternd und fügte nach einerWeile Stille hinzu „Kannst du dich an deine Eltern erinnern?".
„Nein" sagte ich ohne darüber nachzudenken, dass mich gerade eine Wildfremdenach meinen Eltern gefragt hatte, die nebenbei tot waren.
„Dann hab ich noch was für dich." Wieder verschwand ihre Hand ihn ihrerHosentasche, bis sie ein verknittertes Papier herauszog, vorsichtig legte siees mir in die Hand.
Wieder bekam ich fast einen Herzstillstand als ich das Foto betrachtete.
Es war vergilbt und die Ecken waren abgenutzt, doch trotzdem erkannte ich diekleine Familie auf dem Bild.
Eine Frau mit blondem Haar, hinter einem Ohr blitze eine rote Strähne auf, siehielt ein Baby im Arm, friedlich schaute es durch seine großen grünen Augen.Hinter der Frau, ein Mann mit braunem Haar, er hatte ihr eine Hand auf dieSchulter gelegt.
Es war eines dieser perfekten Familienfotos die jeder haben will, jeder außermir. Denn ich hatte ja keine richtige Familie. Doch jetzt hielt ich es in derHand. War das meine Familie? Sind sie das?
„Sind –sind das m –meine Eltern?" fragte ich stotternd ohne den Blick von demwertvollsten Stück Papier abzuwenden, das ich je in meiner Hand hatte.
„Ja," sagte sie einfühlsam und deutete zuerst auf den Mann „Sein Name warThalan, er war unser König, bevor, nun ja bevor der Krieg ausbrach. Und sie,sie heißt Elenya, sie war die Frau an Thalans Seite und eine mächtige jedochgütige Königin. Ach und die kleine Seegurke da, das bist du." Flüsterte Maeva.
Plötzlich kam mir wieder das Lied in den Sinn, das mir im Musikunterricht soerschreckend einfach von den Lippen gegangen war. Die Erinnerung traf mich wieein Schlag ins Gesicht, die Bilder schwirrten durch meinen Kopf und salzigeTränen stiegen mir in die Augen, schnell blinzelte ich sie weg.
„Was meinst du mit König und Krieg? Wo gibt es denn hier noch Königreiche?"fing ich das Thema auf. Das waren vielleicht meine Eltern aber ich undPrinzessin? Nun gut laut Jason habe ich ja die Jungfräulichkeit dazu aber umPrinzessin zu sein muss man doch viel mehr auf dem Kasten haben?
Ach, ich weiß ja nicht mal was Prinzessinnen so machen.
„Nicht doch hier, es ist nicht auf dem Land" sagte sie und als ich aufsahrollte sie mit den Augen.
„Wo dann? Auf einer Insel?" fragte ich und fühlte mich irgendwie ein bisschendumm, da eine Insel ja auch Land war, aber wo denn sonst?
„Naja, fast" ich hörte wie sie ein Lachen unterdrückte, was mein Gefühl, dassich mich blöd anstellte nicht linderte.
„Hör zu ich werde dir das alles genau erklären, aber ich habe jetzt keine Zeit,wenn uns jemand von denen zu lange zusammen sieht, dann sind wir geliefert dieerkennen dich dann sofort! Du musst in zwei Wochen hierherkommen, dann habe icheinen Courier organisiert der uns rüberbringt. Ach ja und bring den anderenJungen mit, wir können jeden gebrauchen." sagte sie jetzt hektisch undfuchtelte mit den Armen herum.
„Moment warte, wohin gehen wir? Was ist das alles?" sagte ich, doch sieignorierte meine Einwände hauchte ein Bisbald und verschwand hinter dem nächsten Felsen ehe ich Seegurke hätte sagenkönnen.
Toll. Hier stand ich also mit einem Foto meiner Eltern und mehr Fragen alsAntworten, ich habe schon ein tolles Leben oder?
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Ich weiß das Kapitel ist jetzt nicht sooo der Hammer, aber bald wirds wieder spannend, ich komm hier grade eben kaum zum schreiben. Jeden Tag bis 17:00Uhr Schule und dann unternehmen wir immer was, ich bin Abends so fertig das ich wirklich keine Lust mehr habe zu schreiben:D Aber jetzt kommen längere Kapitel und spannendere! Versprochen♥♥*************
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Summernights
FantasySiana lebt in der Kleinstadt Cornville, in der eigentlich nie wirklich was passierte, und wenn doch, konnte man das auf dem Blog ihrer besten Freundin Julia lesen. Doch als die zwei Jungen, Josh und Rhydian auftauchen, wird Sianas Leben total durc...