Jungkook
„Kookiiieee", quengelt Jimin, aka mein bester Freund, nun schon zum dritten Mal, wodurch er mich tatsächlich dazu bringt, den Stift zur Seite zu legen und meine Aufmerksamkeit von meinen Schulsachen nun auf ihn zu lenken. Leicht genervt drehe ich mich also in meinem Schreibtischstuhl um und mustere den Älteren, der leicht schmollend seine Unterlippe vorgeschoben hat und unruhig auf meinem Bett herumzappelt.
„Was ist?", gebe ich dann auch noch meinen patzigen Kommentar ab, weshalb er leicht seine Augen verdreht und ruckartig aufspringt.
„Es sind Ferien! Und du hast nichts besseres zu tun, als hier in deinem Zimmer zu hocken und zu lernen!"
„Ah ah", tadele ich mit erhobenem Zeigefinger und drehe mich wieder zu der Tischplatte zurück. „Lernen ist wichtig. Wir wollen doch etwas in unserem Leben erreichen."
Mein bester Freund seufzt lautstark und dem Geräusch nach zu urteilen, das meine Matratze ächzend von sich gibt, hat er sich wieder darauf fallen lassen. „Ja schon", gibt er dann leise zu und ist erstaunlicherweise für einige Minuten still.
Zufrieden lächele ich vor mich hin und mache mich wieder daran, die vor mir liegenden Gleichungen zu lösen. Dabei vergesse ich Jimin vollkommen und drifte in meine eigenen Gedanken ab.
Ja, ich bin vermutlich so etwas, was andere einen Streber nennen würden, aber ich erachte diese Bezeichnung keinesfalls als negativ. Sie sind doch alle nur neidisch, weil sie es nicht so leicht in der Schule haben. Und im Endeffekt kommen sie immer zu den Klugen zurück und wollen bei Klausuren abschreiben oder die Hausaufgaben kopieren. Wobei Jimin der Einzige ist, dem ich dieses Privileg gewähren würde.
Und vielleicht bin ich auch langweilig, gerade weil ich meine ganze freie Zeit für die Schule opfere und bisher noch nichts aufregendes in meinem Leben gemacht habe, aber dafür habe ich bestimmt irgendwann mal Zeit. Denke ich...
Jedenfalls, nur weil wir Ferien haben, heißt das nicht, deshalb die Schule schleifen zu lassen und wenn es wieder ernst wird, Panik zu kriegen und alles eilig aufholen zu wollen. Also mache ich einfach jeden Tag etwas, damit es gar nicht erst soweit kommt.
Jimin hat schon immer anders gedacht, vielleicht mag ich ihn deshalb so sehr, weil er ein wenig Schwung in mein langweiliges Leben bringt. Doch das würde ich ihm natürlich niemals unter die Nase reiben.
„Aber", ruft er plötzlich und lässt mich aufschrecken, mein Stift fällt dadurch klimpernd auf den Boden und an meine Brust gefasst drehe ich mich wieder zu ihm um. „Jetzt ist Schluss, Kookie!"
„Wie meinst du das?" Ungläubig ziehe ich die Stirn kraus und verschränke die Arme vor der Brust.
„Ich sehe mir das nicht länger mit an. Du wirst ab morgen die besten Ferien deines Lebens haben und ich helfe dir dabei!"
Bei dem Gedanken beginnen Jimins Augen verdächtig zu leuchten und er starrt irgendwo in die Ferne hinein, befindet sich wahrscheinlich nur noch physisch hier in meinem Zimmer und vor allem habe ich keine Ahnung, wovon er spricht. Ich bin zufrieden mit dem, was ich habe. Warum sollte ich also irgendetwas daran ändern?
„Jimin, wovon redest du da-"
Doch mein bester Freund unterbricht mich unwirsch mit einer Handbewegung, scheint nun aus seinem Traum zu erwachen und packt mich an den Schultern. „Das wird klasse, Kookie! Ich freu mich jetzt schon!"
Er rüttelt noch leicht an mir herum, vermutlich um seinen Worten mehr Ausdruck zu verleihen, ehe er sich wieder aufrichtet und meine Zimmertür ansteuert. „Wo willst du hin?"
„Morgen präsentiere ich dir einen Plan. Bis dahin kannst du ja von mir aus das machen, was du immer machst." Und mit diesen Worten knallt er die Tür hinter sich zu und lässt mich verdutzt in meinem Zimmer zurück. Ich wusste schon immer, dass er sehr speziell ist, aber diese Aktion gerade sprengt den Rahmen. Naja, aber da er nun weg ist, kann ich mich ganz in Ruhe auf das Lernen konzentrieren und versuche dabei die Neugierde in die hinterste Ecke meines Kopfes zu verbannen, die Jimin trotzdem mit seinen Worten geweckt hat.
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Partnerstory by Tae-Rah & taeterin
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𝟏𝟓 𝐲𝐞𝐚𝐫𝐬 - 𝟏𝟓 𝐩𝐨𝐢𝐧𝐭𝐬│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓
FanfictionJungkook führte schon immer ein sehr eintöniges Leben. Jeden Tag sah es bei ihm gleich aus - zur Schule gehen und schließlich bis spät in die Nacht lernen. Als dann noch die Ferien beginnen und er immer noch keine Beschäftigung gefunden hat, setzt e...