Taehyung
„Meine Güte, Tae", stöhnt Yoongi genervt und stellt sich mit in die Hüfte gestemmten Händen vor mich hin. „Du weißt, ich bin niemand der viel redet oder sich für andere interessiert, aber so wie du drauf bist, gehst du mir mächtig auf die Nerven."
Teilnahmslos zucke ich mit den Schultern und starre weiterhin an ihm vorbei an die Wand, ohne richtig Notiz von ihm zu nehmen. Ich hätte nicht gedacht, dass mich das so mitnimmt, dass Jungkook meine Gefühle nicht erwidert hat, aber das tut es. Doch jetzt im Nachhinein tut mir mein Verhalten unglaublich leid, ich will mir gar nicht ausmalen, was in seinem Kopf vorgeht, nachdem ich erst mit ihm geschlafen und sein erstes Mal geteilt und ihn dann wütend angebrüllt und allein gelassen habe.
Ich bin manchmal eine aufbrausende Persönlichkeit und handele schneller als ich denke, nur um es dann direkt zu bereuen. Und so fühle ich mich jetzt, am liebsten wäre ich direkt am nächsten Tag zu ihm gegangen, doch ich hatte Angst. Ich hatte Angst, dass er mich nun verabscheuen könnte, weshalb ich mich nicht getraut habe. Nun sitze ich bereits seit Tagen in meinem Zimmer in Yoongis Haus und bemitleide mich selbst und die Ferien neigen sich bereits dem Ende zu.
Vermutlich hat Yoongi Recht mit seinem unterschwelligen Rat und ich sollte mit Jungkook sprechen. Andernfalls sind die Ferien vorbei und ich bin wieder in Daegu, ohne dass wir noch einmal miteinander gesprochen haben.
Also richte ich mich schwungvoll auf und erschrecke leicht Yoongi dabei, der mit dieser ruckartigen Bewegung meinerseits nicht gerechnet hat. „Tae, was-"
„Ich habe etwas zu erledigen. Wartet nicht auf mich", rufe ich meinem Cousin noch zu, springe die Treppe herunter, um schnell in meine Jacke und Schuhe zu schlüpfen und das Haus zu verlassen.
Ich beeile mich unglaublich zu Jungkook zu kommen, immerhin vermisse ich ihn wahnsinnig und will ihn einfach nur in meine Arme schließen. Dabei ist mir egal, dass er mich nicht liebt, aber seinen Worten zufolge, weiß er es nur noch nicht, was er empfindet. Dass heißt, es könnte in die richtige Richtung gehen.
Mit klopfendem Herzen vor Aufregung und vom Laufen stehe ich schließlich vor seiner Tür und klingele, warte ungeduldig eine halbe Ewigkeit, bis sie von dem Jüngeren geöffnet wird. Als er mich erblickt, weiten sich augenblicklich seine Augen, ich sehe bereits die Tränen darin und bevor er irgendetwas sagen kann, mache ich einen Satz nach vorn und schließlich ihn in meine Arme.
Eine Hand platziere ich an seinem Hinterkopf, um diesen an meine Brust zu drücken, während meine Andere auf seinem unteren Rücken ruht und ihn auch dort enger an mich presst. Jungkook erwidert nicht sofort, es macht eher den Anschein, er verstehe noch nicht ganz, was vor sich geht, aber als dann sein leises Schluchzen ertönt, umarmt er mich auch.
„Kookie, es tut mir so leid, dass ich dich allein gelassen habe. Du musst dich sicher schrecklich gefühlt haben, doch das war nie meine Absicht."
Nun weint er wirklich lauthals drauf los und klammert sich wie ein Ertrinkender an mein T-Shirt, wo er einen nassen Fleck hinterlässt. Doch das ist mir egal, ich bin einfach nur froh darüber, seinen warmen Körper wieder bei mir zu spüren und seinen unglaublich schönen Geruch einatmen zu können.
„T-Tae, mir t-tut es l-leid. Ich h-habe dich s-sicher verletzt u-und-"
„Psch", unterbreche ich ihn und wische seine Tränen fort, was ihn trotz dieser Situation zum Lächeln bringt. Eine Weile sehen wir uns nur tief in die Augen und genießen die Nähe des Anderen, die wir vermutlich beide unglaublich vermisst haben.
„Kookie", beginne ich dann erneut und fahre nun durch sein weiches Haar, sodass er die Augen schließt und meine Berührung sichtlich genießt. „Du musst dich für gar nichts entschuldigen. Es war sowieso unbedacht dahergesagt gewesen und es war unfair von mir, dasselbe von dir zu erwarten. Bitte verzeih mir."
Er öffnet wieder seine Augen und lässt sein Lächeln breiter werden, während seine Hände in meinem Nacken mit den kurzen Haaren spielen. „Ich würde dir alles verzeihen, Tae. Aber sag mir nur eins: Hast du deine Worte ernst gemeint?"
Ich schlucke einmal trocken und entschließe mich aber dann, leicht zu nicken und zu erwidern: „Ja, ich habe es ernst gemeint. Ich habe mich in dich verliebt, Jeon Jungkook. Und mir ist egal, dass du es noch nicht erwiderst. Ich werde warten und hoffe, dass du mich solange an deiner Seite haben willst. Bis zu dem Tag und darüber hinaus, an dem du meine Worte erwiderst, werde ich sie dir sagen, so oft du sie hören möchtest. Ich liebe dich, Jungkook."
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Partnerstory by Tae-Rah & taeterin
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Heute Nacht wird euch eine Lesenacht erwarten. Ich werde so viele Kapitel veröffentlichen, sodass für jeden Weihnachtstag noch eines übrig bleibt. Also erwarten euch heute Abend 6 Kapitel. Ich hoffe, ihr freut euch (: ❤️
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𝟏𝟓 𝐲𝐞𝐚𝐫𝐬 - 𝟏𝟓 𝐩𝐨𝐢𝐧𝐭𝐬│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓
FanficJungkook führte schon immer ein sehr eintöniges Leben. Jeden Tag sah es bei ihm gleich aus - zur Schule gehen und schließlich bis spät in die Nacht lernen. Als dann noch die Ferien beginnen und er immer noch keine Beschäftigung gefunden hat, setzt e...