Jungkook
„Jungkook!", schreit eine Stimme, doch ich schmiege mich weiter an die erstaunlich weichen Kissen und brumme laut auf. Doch plötzlich beginnen die Kissen sich zu bewegen, weshalb ich langsam meine Augen öffne und mein Gesicht reibe, um meine Müdigkeit weg zu rubbeln. Nach und nach wird mir klar, dass neben mir keine Kissen liegen, sondern ein verschlafener Taehyung. Dazu steht meine Mutter im Türrahmen, mit verschränkten Armen und strengem Blick.
„E-Eomma?"
„Warum habt ihr denn die Musik so laut gehabt?", lacht sie aber plötzlich, woraufhin Taehyung auch langsam seine Augen öffnet und sich gähnend aufrichtet. Sein Blick schweift von mir zu meiner Mutter und ist erst einmal verwirrt, doch schnell steht er auf und schaut sich hektisch im Zimmer um, als würde er nach etwas suchen.
„Ich wusste ja gar nicht, dass du auch noch andere Freunde außer Jimin hast", kichert sie. Ich spüre, wie ich rot werde und mir mal wieder die Hitze ins Gesicht steigt. „Und wenn du das nächste Mal etwas zu Essen machst, vergiss wenigstens nicht den Herd auszumachen. Diejenige, die die Sauerei wegmacht, bin immerhin ich", fügt meine Mutter aber trotzdem noch mit tadelndem Blick in meine Richtung hinzu, ehe ihre Augen wieder zu Taehyung wandern.
„Hallo, ich bin Taehyung", verbeugt er sich eilig und blickt ertappt auf den Boden. Taehyung sieht so verschlafen und gestresst irgendwie unglaublich süß aus und am liebsten würde ich ihn den ganzen Tag einfach nur durchknuddeln. „Freut mich dich kennenzulernen, Taehyung. Würdest du nicht noch gerne mit uns frühstücken?"
Taehyungs Gesicht erhellt sich bei diesem Vorschlag und er nickt vorsichtig, murmelt dabei aber noch vorsichtig: „Wenn es keine Probleme macht."
„Ach, was für Probleme? Los kommt, das Essen ist schon fertig." Immer noch überfordert nicke ich, da geht meine Mutter aber auch schon aus dem Zimmer.
„Kookie, es war echt bequem mit dir zu schlafen", grinst er, doch ich erröte danach noch mehr, wenn das überhaupt noch möglich ist. „I-Ich meine natürlich b-bei dir. A-Also nicht mit d-dir, sondern b-bei dir", stottert er peinlich berührt und wendet seinen Blick ab. Das hier ist nun echt komisch und ich habe keine Ahnung, wie ich mich verhalten soll. Warum sagt er denn auch sowas?
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„Taehyung, dich habe ich noch nie gesehen. Ihr kennt euch aber aus der Schule, oder?", fragt meine Mutter interessiert. Es kommt nicht oft vor - eher gesagt gar nicht - dass Mal jemand anderes hier ist, als Jimin.
„Nein." „Ja", antworten wir gleichzeitig, weshalb meine Mutter verwirrt zwischen uns hin und her guckt. Sobald ich Taehyung warnend angeschaut habe, drehe ich mich zu meiner Mutter. Ich muss jetzt meine Lügen-Skills raushauen, denn ich kann jetzt schlecht beichten, dass Taehyung ursprünglich aus Daegu kommt und wir uns auf einer Party kennengelernt haben. Und dazu noch erst vor zwei Tagen.
„Natürlich, wir gehen auf die gleiche Schule, aber er ist eine Klasse über mir." Nervös kratze ich mich am Hinterkopf und lächle einmal.
„Kann es sein, dass du uns etwas zu beichten hast?", haut meine Mutter auch direkt raus und nun schaut auch mein Vater auf, welcher die ganze Zeit stumm zugeschaut hatte. Ob sie dahinter gekommen sind, dass ich an dem Tag auf einer Party war? Wenn ja, dann habe ich ein mächtiges Problem.
„N-Nein, was denn?", stottere ich, was natürlich nicht dabei hilft, meine Mutter vom Gegenteil zu überzeugen, dass ich nichts zu beichten habe.
„Du hast uns zwar nichts dergleichen erzählt, aber läuft zwischen euch etwas? Wir hätten zwar nie gedacht, dass du schwul bist, aber wir stehen trotzdem immer hinter dir. Du bist und bleibst mein kleiner Kookie, also keine Sorge. Falls dich noch weiter etwas bedrücken sollte, kannst du uns das immer erzählen."
Ich verschlucke mich an meinem Essen und huste ganz laut. Taehyung prustet laut und trinkt schnell von seinem Wasser, doch ich kann mich einfach nicht von diesem Schock erholen. „Eomma, ich bin nicht schwul!"
Skeptisch betrachtet sie mich, doch ich nicke dazu bestätigend. „Und Taehyung und ich sind nur Freunde!", füge ich meinem Satz noch hinzu.
Meine Augen wandern zu Taehyung, doch sein Gesichtsausdruck überrascht mich. Er wirkt leicht verletzt, lächelt dann aber traurig. Habe ich etwas Falsches gesagt?
„Ich danke Ihnen für das leckere Essen, aber ich muss langsam los", lächelt er höflich, hat aber immer noch dieses traurige Etwas in seinem Ausdruck. „Ach, gehst du schon? Du hättest doch noch ein wenig bleiben können", grinst meine Mutter vielsagend, doch Taehyung schüttelt nur den Kopf.
„I-Ich begleite dich", sage ich schnell und stehe auf, um ihn in den Flur zu führen. „Ist alles in Ordnung, Tae?", flüstere ich und wage einen kurzen Blick in seine Augen.
„Natürlich, Jungkook. Wir sehen uns", winkt er und geht, doch ich glaube ihm kein Wort. Er versucht es zu verbergen, aber er ist verletzt und ich habe keine Ahnung, warum.
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Partnerstory by Tae-Rah & taeterin
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𝟏𝟓 𝐲𝐞𝐚𝐫𝐬 - 𝟏𝟓 𝐩𝐨𝐢𝐧𝐭𝐬│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓
FanfictionJungkook führte schon immer ein sehr eintöniges Leben. Jeden Tag sah es bei ihm gleich aus - zur Schule gehen und schließlich bis spät in die Nacht lernen. Als dann noch die Ferien beginnen und er immer noch keine Beschäftigung gefunden hat, setzt e...