☀️ Punkt 13.5 ☀️

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Taehyung

Obwohl Jungkook zwei Stühle für uns geholt hat und wir auch erst nebeneinander vor dem Fenster saßen, um das Unwetter zu beobachten, sitzt er mittlerweile vor Angst auf meinem Schoß und vergräbt jedes Mal, wenn ein Blitz die Wolkendecke durchfährt, sein Gesicht in meiner Halsbeuge. Er zittert am ganzen Leib und wimmert gelegentlich leise auf, was mich ein wenig überfordert, vor allem weil ich nichts tun kann, als ihn in meinen Armen zu halten und beruhigend über seinen Rücken zu streicheln.

„Jungkook", hauche ich leise in sein Ohr und zwirbele eine seiner schwarzen Haarsträhnen auf, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Mit verquollenen Augen sieht er zu mir hinauf und zieht die Nase hoch, wobei ich gerade nicht anders kann, als zu lächeln. Er ist so furchtbar süß, erst recht wenn er sich so an mich klammert, als wäre ich sein letzter Anker. „Du brauchst wirklich keine Angst haben. Ich bin bei dir."

Anstatt mir zu antworten, schnieft er einmal erneut und legt seinen Kopf wieder auf meine Brust, jedoch habe ich den Anschein, dass er sich tatsächlich langsam aber sicher beruhigt. „T-Tae?"

„Ja?"

„Dein Herzschlag ist beruhigend."
Ich kichere einmal leise nach seiner Aussage und fahre ihm immer wieder durch sein Haar, solange bis er nicht mehr weint und wimmert und seine Atmung reguliert hat. „Können wir jetzt schlafen gehen?", fragt er dann trotzdem noch mit leiser Stimme, die aber deutlich fester als zuvor klingt. Da ich der Meinung bin, dass er wirklich tapfer gewesen ist, nicke ich einmal und bekomme von dem Jüngeren noch einen kurzen Kuss, ehe er aufsteht und mich hinter sich herzieht.

Ich lege mich bereits in sein Bett und beobachte ihn dabei, wie er die Stühle wegstellt und noch einmal aus dem Zimmer verschwindet. Wahrscheinlich geht er noch einmal ins Bad, während ich mich auf die Seite drehe und mein Gesicht so in die Kissen lege, dass ich seinen Geruch einatmen kann.

Ich kann noch immer nicht glauben, dass Jungkook tatsächlich derjenige ist, dem ich meine Liebe schenken will, aber es ist so. Mittlerweile ist mir auch egal, dass ich in Daegu wohne, immerhin könnte man ja mit der Bahn fahren und sich an den Wochenenden sehen.

Aber vielleicht sollte ich mich nicht zu früh freuen, schließlich hat er meine Gefühle noch immer nicht erwidert und auch wenn ich gesagt habe, ich würde warten, ist die Angst immer vorhanden. Was wäre, wenn er mich letztendlich von sich stößt, weil ihm klar wird, dass er nicht dasselbe empfindet? Dann wäre ich derjenige, der verletzt ist und da habe ich nun wirklich keine Lust zu.

„Tae?", fragt Jungkook leise und reißt mich damit aus meinen Gedanken, weshalb ich ihn leicht überrascht ansehe. Ich hatte ihn gar nicht wieder hereinkommen hören. Zaghaft tapst er auf das Bett zu und schlüpft unter die Decke zu mir, nur um sich dann direkt an mich zu schmiegen. „Ist alles in Ordnung?"

„Natürlich", wispere ich und hauche einen Kuss auf seinen Haarschopf, was ihn leise zum Kichern bringt. „Du hast nur so...traurig ausgesehen."

Verwundert stoppe ich in meiner Bewegung, da ich meine Hand gerade auf seine Wange legen wollte, um diese zu streicheln und erwidere seinen Blick. „Nein, nein. Es ist wirklich alles in Ordnung."

Skeptisch zieht er die Stirn kraus, die er aber direkt entspannt, als ich ihm wieder einen Kuss auf die Lippen drücke und Meine direkt dagegen bewege. Ich spüre ihn in den Kuss lächeln und wie er seine Arme um meinen Nacken schlingt, damit er sich näher an mich drücken kann.

Egal wie oft ich diesen Jungen küsse, es wird mit jedem Mal besser und schöner. Vermutlich liegt das wirklich an meinen Gefühlen für ihn, die mit jedem Tag stärker zu werden scheinen, obwohl das vielleicht keine so gute Idee sein könnte. Aber selbst wenn ich wollte, könnte ich nichts dagegen unternehmen.

Nach einigen Minuten lösen wir uns aufgrund des Luftmangels und sofort kuschelt er sich wieder an mich, während er die Augen bereits schließt und einmal wohlig seufzt. Das Gewitter scheint er wirklich vergessen zu haben, denn aufgehört hat es bisher noch nicht. Doch ich lächele nur noch einmal, platziere meinen Kopf auf Seinem und hauche noch leise in sein Ohr: „Schlaf schön, mein kleiner Kookie. Ich liebe dich."

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Partnerstory by Tae-Rah & taeterin

𝟏𝟓 𝐲𝐞𝐚𝐫𝐬 - 𝟏𝟓 𝐩𝐨𝐢𝐧𝐭𝐬│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt