Prolog

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Prolog

Es war dunkel, mir war kalt und ich war allein. Aber dennoch lief ich weiter. 
Ich wusste nicht, was mich noch auf den Beinen hielt, aber ich lief einfach weiter. War es die Angst vor dem, was mich in der Dunkelheit erwarten würde? Oder war es der winzige Hoffnungsschimmer den ich hatte? 
ich wusste es nicht, mir war es auch egal. Solange ich die Kraft dazu hatte war mir alles recht. 

Immer wieder sah ich mich um, achtete dabei auf jede noch so kleine Bewegung. 
Ich hatte Angst. Nicht vor der Dunkelheit, sondern vor dem, was sich in ihr verborgen hielt. 
Ich wusste nicht, wo ich war, nur das ich mich in einem Wald nah am Stadtrand befand. 
Aber ich wusste nicht mehr, wie und warum ich hier hergekommen war. 
Es war zum verrückt werden.
Mit der Zeit wurde ich langsamer und merkte wie mich meine Kräfte verließen, doch ich wollte noch nicht aufgeben. 
Nach einiger Zeit konnte ich nicht mehr. Es hatte angefangen zu Regnen, sodass in binnen kürzester Zeit meine Kleidung völlig durchnässt war und schwer an meinem Körper klebte. Obendrein fegte ein bitter kalter Wind durch den Wald wodurch meine Glieder bald vor kälte schmerzten und ich kaum noch einen Schritt gehen konnte, ohne dass ich das Gefühl hatte unter meinem eigenen Gewicht zusammen zu brechen.
Völlig erschöpft und vor kälte zitternd ließ ich mich an einem großen alten Baum nieder, versuchte zu Atem zu kommen. Zusätzlich schlang ich meine Arme um meine angezogenen Beine, versuchte so meinen vor kälte zitternden Körper aufzuwärmen und die Restwärme in ihm zu behalten.
Mein Zittern nahm von Sekunde zu Sekunde zu und Müdigkeit machte sich bemerkbar. Ich wollte der Müdigkeit nicht nachgeben. Aber sie war so verlockend und einladend, außerdem war ich viel zu erschöpft um weiter gegen die Müdigkeit ankämpfen zu können, geschweige den weitergehen zu können.
Mit meinen Kräften am Ende gab ich mich erschöpft der die Müdigkeit und Dunkelheit hin, wodurch sie mich komplett einnahm. Sie verschlang mich förmlich. 

>Es war so warm. 
Ich fühlte mich wohl und es roch gut.
Immer mehr drückte ich mich an die Wärmequelle, spürte wie mein Körper wärmer wurde, es fühlte sich gut an.<

Ich wachte durch eine Hand auf, die mir immer wieder über Gesicht und Wange strich, ehe mir etwas von der Stirn genommen wurde, um mir kurz drauf etwas nasses kaltes auf die Stirn zu legen. 
Träge öffnete ich meine Augen, kniff sie jedoch wegen der plötzlichen Helligkeit wieder zusammenen. Augenblicklich durchfuhr ein stechender schmerz meinen Hinterkopf, schmerzerfüllt keuchte ich auf. Mir wurde schlecht und es begann sich alles zu drehen. Was war passiert?
Nur am Rande bekam ich mit wie jemand aufstand und weg ging.
Ich wollte mir an den Kopf fassen, doch meine arme fühlten sich viel zu schwer an, als dass ich sie hätte heben können. Auch der Rest meines Körper schmerzte so, als sei ein Lastwagen über ihn gefahren. 
Erneut schloss ich meine Augen erschöpft, versuchte mich etwas zu beruhigen, ehe ich überlegte wo ich war. 
Bevor ich vor Erschöpfung zusammengebrochen war, war ich in einem Wald, nun war ich dort nicht mehr. Ich lag auf etwas weicherem als dem Waldboden, aber es war kein Bett in dem ich lag, da war ich mir sicher. 
Ein stechender schmerz in meinen Hinterkopf hinderte mich daran weiter darüber nach zudenken. 
Schmerzerfüllt stöhnte ich erneut auf, kniff die Augen fester zusammen in der Hoffnung es würde aufhören. Wieder drehte sich alles und die Übelkeit kehrte zurück. Vorsichtig richtete ich mich deshalb auf, um tief Luft zu holen. 
Als ich mich etwas zur Seite beugte betrat jemand den Raum und kam schnellen Schrittes auf mich zu. 
Man berührte mich an der Schulter, in dem Moment überkam es mich. Ich kniete mich hin, beugte mich weiter nach vorne und übergab mich drei, vier mal.
Am ganzen Körper zitterte ich, obwohl mir so unerträglich heiß war. Noch dazu schwitzte ich und mir fuhr immer wieder ein kalter Schauer über den Rücken. Ich übergab mich nicht mehr, nur der bittere Säure Geschmack blieb, doch das war mir egal, so lange ich mich nicht mehr übergeben musste. 
Hände schlossen sich um meine Schultern, drückten mich in eine liegende Position. Wieder schloss ich meine Augen und lauschte den Stimmen, die sich über mich unterhielten. 

„Was hat sie?", fragte eine eher nervös klingende Stimme. „Grippe... Ich weiß auch nicht was sie bei so einem Wetter im Wald zu suchen hatte und das auch noch ohne Jacke. Sie kann froh sein, dass wie sie gefunden haben. Sie war total unterkühlt und erschöpft. Es wird eine Zeit dauern bis sie wieder fit genug ist", antwortete eine ruhigere Stimme. 
Daraufhin strich mir jemand meine vom schweiß durchnässten Haare aus dem Gesicht, ehe erneut etwas kühles feuchtes auf meine Stirn gelegt wurde. Die kälte tat gut. Sie linderte etwas die Schmerzen. Meine Gesichtszüge entspannten sich etwas, bevor ich langsam wieder einschlief. 

A Dream? - it's the real lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt