Confused

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Confused


Ich wollte es Minseok wirklich erklären, aber ich wusste nicht wie und vor allem wusste ich nicht, ob es richtig wäre im zu sagen, wie ich fühlte. Er schien zu merken, dass ich unsicher war, denn er meinte: „Du kannst mit mir über alles reden, was du willst. Ich sag's auch keinem, versprochen." „Das ist nicht so einfach...weißt du, ich weiß nicht, was ich für Kris noch empfinde. Ich weiß, dass da mal Gefühle waren... aber ich weiß nicht, ob die Gefühle noch dieselben sind wie damals...", gab ich mich schließlich geschlagen. Minseok nickte daraufhin verstehend, während er mir durch die Haare strich. „Ich kann dich verstehen, mir würde es wahrscheinlich nicht anders gehen, wenn ich meine Erinnerungen verlieren würde und dann alles mit mal auf mich einprasselt. Ich kann auch verstehen, wenn du nicht mehr das gleiche wie damals für ihn empfindest. Immerhin sind ja auch schon wieder ein paar Jahre vergangen und nicht alle Beziehungen halten ewig. Aber du musst es Kris sagen, du verletzt seine Gefühle so nur noch mehr... und dich selbst wahrscheinlich auch. Du kannst Gefühle nicht erzwingen, das macht dich auch nur unglücklich." Minseok hatte wahrscheinlich recht, nur wusste ich nicht, wie ich es Kris beichten sollte. Auch wenn Minseok mir versicherte, dass Kris es verstehen würde hatte ich trotzdem Angst, dass er es nicht verstehen würde und es das ganze nur noch schlimmer machen würde.

Minseok schien meine Unsicherheit zu verstehen, da er mich fest an sich drückte, ehe er mir gut zu sprach: „Du musst es ihm nicht sofort sagen, lass dir noch etwas Zeit. Es ist sicher auch für dich schwer." Ich war ihm in diesem Moment einfach so dankbar dafür, dass er mich verstand und für mich da war. Er versuchte wenigstens mich zu verstehen und überforderte mich nicht. Minseok ließ mir die Zeit, die ich brauchte, mich an all das wieder zu gewöhnen und zu erinnern. Dadurch wusste ich erstrecht, dass ich den Jungs trauen konnte, dennoch befürchtete ich, dass Kris anders reagieren würde, als Minseok glaubte. Außerdem hatte ich Angst davor Sehun zu sagen, dass mich diese ganze Situation überforderte und ich noch immer vieles nicht verstand, auch wenn er es sicher verstehen würde. Aber ich konnte mir sicher sein, dass die Jungs die Wahrheit sagten. Ich konnte mich zwar nach wie vor noch nicht an alles erinnern, trotzdem war ich mir sicher, dass diese Monster, bei denen ich fast mein ganzes bisheriges Leben verbracht hatte, nicht die waren, für die ich Sie gehalten hatte. „Weißt du...", setzte ich an, doch fand ich erst nicht die richtigen Worte, weshalb ich erst wieder verstummte und noch den richtigen Worten suchte, ehe ich einen neuen Versuch startete.

„Ich erinnere mich zwar noch nicht an alles, aber trotzdem weiß ich, dass ich euch vertrauen kann und ihr die Wahrheit sagt. Allerdings möchte ich schon mehr über meine Vergangenheit erfahren. Ich möchte wissen, was für Experimente an mir durchgeführt wurden, was für schmerzen ich ertragen musste, wer meine Eltern waren. All das möchte ich wissen, auch wenn es noch so schwer für mich sein wird. Ich möchte mich endlich an alles erinnern..." Es entstand für mich eine kurze bedrückende Stille, in der Minseok erst einmal über meine Worte nachzudenken schien, ehe er mich fragte: „Bist du dir wirklich sicher, dass du das willst? Willst du dich wirklich an all die schmerzen erinnern? Willst du wirklich wissen, was dir diese Menschen alles Schreckliche angetan haben?" Kurz zögerte ich. Ich hatte zwar Angst vor der Wahrheit, doch wollte ich endlich Gewissheit haben, weshalb ich nickte, ehe ich Minseok festentschlossen antwortete: „Ich bin mir sicher! Ich will mich endlich wieder an alles erinnern. Ich will mein Leben so leben wie ich es möchte, ohne mit diesen ständigen Gedächtnislücken leben zu müssen." Ein nicken seinerseits bestätigte mir, dass er mich verstanden hatte, war ihm im Stillen auch dankbar dafür, dass er das Thema nun ruhen ließ. Ich wollte mich nicht für meine Entscheidungen rechtfertigen müssen und dieses schien Minseok zu akzeptieren und zu verstehen.

Nach einiger Zeit, in der wir uns nur angeschwiegen hatten, stand Minseok plötzlich auf, bevor er meinte: „Lass uns zurück gehen, ich merk wie du frierst. Ich will nicht das Sehun sauer auf mich wird, weil du krank wirst." „Ehrlich gesagt... möchte ich noch nicht zurück. Ich hab dort einfach keine Minute mehr für mich... Ich genieße diese Ruhe und einmal nur für mich zu sein. Naja fast, aber du bist eine angenehme Gesellschaft.", erklärte ich ihm, sah ihn dabei auch leicht flehend an. Ich hoffte wirklich, dass wir noch etwas bleiben könnten. Die Stille tat gut und obwohl mir etwas kalt war genoss ich es. „Lim, es tut mir leid, aber wir müssen langsam zurück. Es wird bald dunkel und die anderen machen sich sicher sorgen. Sie werden mit Sicherheit nach uns suchen, wenn wir nicht bald zurück sind." Minseok hatte recht, natürlich wusste ich das, aber ich wollte einfach nicht zurück, noch nicht jedenfalls. „Bitte... Nur noch einen kurzen Moment. Ich möchte doch nur noch etwas Zeit für mich...", flehte sich schon fast, doch Minseok schüttelte nur den Kopf, ehe er mir versprach: „Wenn all das vorbei ist, wir keine Angst mehr um dich haben müssen... dann wird alles besser, versprochen. Ich verspreche dir auch, dass ich dich bis dahin öfter hier herbegleiten werde, aber wir müssen wirklich zurück. Dir ist kalt und ich bekomme so langsam Hunger..." Ein seufzen verließ meine Lippen, gab mich somit geschlagen. Langsam stand ich deshalb auf, musste mich allerdings an Minseok festhalten, da meine Beine drohten nachzugeben. Da Minseok und ich uns irgendwann an eine Felswand der Höhle gelehnt hatten waren meine Füße nicht mehr von dem warmen Wasser der Quelle umgeben. Außerdem trug ich keine Schuhe, beziehungsweise hatte nicht mal Schuhe mit, die ich hätte anziehen können. Die Jungs hatte mir damals neue Schuhe mitgebracht, da meine alten ziemlich beschädigt waren, aber ich fand es angenehmer ohne Schuhe zu laufen, auch wenn sich sämtliche kleine Splitter, spitze Steine und stacheln in meine Füße bohrten und Sie auf Dauer sehr schmerzten zog ich es vor ohne Schuhe und Socken zu laufen. Ich wusste zwar nicht, warum ich das tat, ich wusste nur, dass ich das schon vorher getan hatte und nur Schuhe trug, wenn ich es wirklich musste. Minseok verstand sofort was los war, spürte er schließlich auch, wie sehr ich zitterte, das ich versucht hatte zu unterdrücken, doch wo ich nun aufrecht stand merkte ich die Kälte nur all zu deutlich.

Nach kurzem Zögern hatte sich Minseok vor mir verwandelt und zum Vorschein kam ein zwar relativ kleiner aber stark gebauter, schwarz-weißer Wolf. Das Schwarze in seinem Fell war definitiv dominanter, doch man sah deutlich die weißen stellen dazwischen. Einzelne weiße herrschen, die man an manchen Stellen deutlich erkennen konnte, während man an anderen Stellen genauer hinschauen musste, um Sie zu erkennen. Alles im allen war er ein sehr schöner Wolf. Er war zwar etwas kleiner, als die anderen, aber dennoch sehr muskulös. Sogar muskulöser als Kris es war. Leider ließ mir Minseok keine weiter Zeit mehr in zu begutachten, da er mich anschnaufte, ehe er mir andeutete, dass ich mich auf seinen Rücken setzen sollte, was ich schließlich auch tat.

Sofort spürte ich die Wärme, die von ihm ausging, kuschelte mich auch sofort unbewusst an seinen Rücken. Vergrub mich regelrecht in seinem relativ weichen Fell. Minseok schnaubte belustigt auf und ich hätte schwören könne, dass ich ihn lachen gehört hatte. „Ist es eigentlich möglich, dass ich euch verstehe, wenn ihr wölfe seid?", fragte ich in Minseoks Fell, da ich mein Gesicht in dieses gepresst hatte. Er drehte daraufhin seinen Kopf etwas, sah mich so, so gut es ging über seine Schulter hinweg an. Seufzend schloss ich meine Augen, ehe ich murrte: „Es wäre schon toll, wenn ich euch dann auch verstehen könnte, oder nicht?" Es wäre auf jeden Fall nützlich gewesen.

Eine Weile überlegte ich noch, ob ich die Jungs wirklich in ihrer Wolfsform verstehen könnte, doch irgendwann holte mich schließlich die Müdigkeit ein, so dass ich schließlich auf Minseoks Rücken einnickte. Im Halbschlaf bekam ich noch mit, wie Minseok immer wieder alarmiert stehen blieb und sich umsah, so als würde er überprüfen, ob uns jemand folgen würde. Auch der Weg zurück zur Höhle kam mir um einiges länger vor, als er eigentlich war. Als ich meine Augen schließlich wieder öffnete befanden wir uns nicht auf dem direkten Weg zurück. Jeder Muskel von Minseok war spürbar angespannt, außerdem beschleunigte er sein Tempo, ehe er schließlich losrannte und ich mich nur mit Mühe und Not noch in seinem Fell festkrallen konnte, um nicht herunterzufallen. „Minseok, was-" Ich kam gar nicht erst dazu ihn zu fragen, was denn los sei, da er mich mit einem lauten heulen unterbrach. Daraufhin zuckte ich etwas zusammen, da ich nicht damit gerechnet hatte. Kurz darauf ertönte erneut ein heulen etwas weiter weg, was mir bestätigte, dass Minseok die anderen gerufen hatte. Er stürmte immer weiter durch den Wald, rannte immer weiter in den dichteren Teil des Waldes, wodurch ich mich geduckt halten musste, da mein Gesicht sonst Bekanntschaft mit einigen Ästen und Zweigen gemacht hätte. Ich traute mich auch gar nicht erst nach hinten zusehen, wusste ja nicht, wer oder was uns da verfolgte. Minseok schien auch gar nicht anhalten zu wollen. Er stürmte einfach weiter durch den dichten Wald, wodurch es mir immer schwer fiel mich an ihm festzuhalten. Ich hatte kaum noch kraft in meinen Armen und Händen. Als Minseok dann über einen kleinen Hang sprang konnte ich mich schließlich nicht mehr halten und stürzte hinab.

Während Minseok sicher auf der anderen Seite landete stürzte ich hinab in die Tiefe, versuchte mich noch irgendwo festzuhalten. Wurzeln und Äste, die aus der Wand rankten, brachen ab, konnten mein Gewicht nicht halten. Panisch sah ich noch im gleichen Augenblick hinauf zu Minseok, der mir gleich sofort hinterher sprang. Von Vorsprung zu Vorsprung, während ich dem Wasser immer näherkam. Ich konnte nicht gut Schwimmen, was an meiner Angst vor Wasser lag, hatte auch Angst vor der starken Strömung. Ich wusste sofort, dass Minseok nicht rechtzeitig bei mir sein würde.

Das Wasser war viel zu schnell da, wodurch ich zu viel Wasser schluckte, als ich in dieses stürzte. Mir blieb sofort die Luft weg, kam durch die starke Strömung nicht mehr an die Oberfläche. Ich versuchte mit aller Kraft wieder an die Wasseroberfläche zu gelangen, doch desto panischer ich wurde, desto mehr strampelte ich unkontrollierter um mich herum, wodurch ich nur versuchte Luft zu holen, bekam so allerdings nur noch mehr Wasser in die Lunge. Verzweifelt versuchte ich mich zu beruhigen, doch es brachte nichts, meine Angst war viel zu groß, als dass ich mich hätte beruhigen können. Das Wasser schlug mich durch die starke Strömung von links nach rechts, hin und her. Die Luft war schon längst aus meiner Lunge gepresst worden, merkte schon, wie ich langsam das Bewusstsein verlor, merkte wie mich die Dunkelheit immer mehr umgab. Panisch streckte ich meine Hand aus, in der Hoffnung irgendjemand würde sie ergreifen.

A Dream? - it's the real lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt