Waht am I?!

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Waht am I?!


Kris...

Kris war der Schwarze Wolf gewesen, der mich nun schon zum zweiten Mal vor Sehun beschützt hatte. Entschuldigend sah er mich kurz an, ehe er mich in seine Arme zog und mich an sich drückte, bevor er sagte: „Ich glaube, wir müssen dir noch eine ganze Menge mehr erklären..." Benommen nickte ich, versuchte noch immer zu verstehen, was grade passiert war. Joonmyeon und die anderen gingen voraus in die Höhle, Kris schob mich den anderen bestimmend hinterher, ehe er mir folgte. Nur Sehun blieb vor der Höhle und würdigte mich keines Blickes, als ich an ihm vorbeilief. Er drehte sich soweit er konnte von mir weg, ehe er seinen Kopf auf den Boden legte, weiterhin in seiner Wolfsform. Kris schob mich weiter in die Höhle, wollte wahrscheinlich nicht, dass wir uns noch weiter stritten.

Ich lehnte neben dem Höhleneingang, sah die Jungs der Reihe nach an, bis mir ein seufzen über die Lippen kam und ich die Jungs aufforderte anzufangen: „Erklärt mir, was mit Sehun passiert ist... Warum ist er so aggressiv?" „Sehun, er hasst Menschen. Wir wissen nicht genau wieso, aber es liegt auf jeden Fall an euren Eltern und... seitdem Sehun ein Vollständiger Wolf ist hat er öfter kleinere Aussetzer... Er träumt etwas, für uns, unvorstellbar schreckliches, was ihm wahrscheinlich irgendwann einmal Menschen angetan haben müssen und sieht deshalb in jedem Menschen eine Bedrohung, wie du ja schon selbst im Wald feststellen durftest.", begann Joonmyeon zu erklären, hatte dabei Schwierigkeiten die richtigen Worte zu finden. „Lim, du darfst ihm das nicht übelnehmen. Er ist nicht er selbst gewesen. Nachdem er sich zurück verwandelt hatte, hatte er ein unfassbar schlechtes Gewissen... Ihm tat es wirklich leid.", beharrte Luhan, versuchte mich wohl etwas zu beruhigen. „Er war nicht immer so aggressiv... vor allem nicht den Menschen gegenüber... Er war das genaue Gegenteil, er war ein so ruhiger Mensch... zwar auch emotionslos, aber sicher nicht aggressiv... Was also ist passiert?!", abwartend sah ich jeden von ihnen an, ehe sich Jongin erbarmte und mir antwortete: „Er weiß nicht, was er tut... Er kann seinen Wolf nicht kontrollieren. Sehun hat sich mit aller Kraft versucht gegen den Wolf in sich zu wehren und kann ihn nun nicht Kontrollieren... Außerdem kann er sich an eure Vergangenheit erinnern, die er vorher verdrängt hatte." „Was für eine Vergangenheit?", verwirrt sah ich Jongin an, welcher sich seufzend erhob, ehe er mir antwortete: „Er erinnert sich an euer Leben bevor ihr zu euren „Eltern" kamt." Danach verließ Jongin die Höhle, ließ mich mehr als nur verwirrt zurück. Ich konnte verstehen, wie schwer es für ihn war, Sehun so zu sehen, immerhin liebte er ihn schon so lange... seufzend sah ich ihm nah, ehe ich mich den anderen wieder zuwandte. Ich hatte nie darüber nachgedacht... Sehun und ich waren vielleicht verwandt, aber was war mit unseren Eltern? Wenn Sie nicht unsere Eltern waren, dann konnte sich Sehun vielleicht an unsere leiblichen Eltern erinnern, er war schließlich fast 3 Jahre älter als ich. „Lim, ich weiß, dass alles ist neu für dich, aber bitte gib Sehun Zeit. Er redet nicht über eure Vergangenheit... er war damals 7 oder 8. Es war ein, für ihn, traumatisierendes Erlebnis gewesen.", versuchte nun Chanyeol mich etwas ruhiger gegenüber Sehun zu stimmen, ehe auch er die Höhle verließ. Ich atmete einmal tief durch, bis ich mich Mental wieder gesammelt hatte, drehte mich dann fest entschlossen antworten auf all meine Fragen zu erhalten zu Joonmyeon um.

„Was bin ich?!", schrei ich Joonmyeon meine Frage schon fast entgegen, weshalb er mich einen kurzen Moment verdutzt ansah. „Ich versteh' nicht ganz -" „Herrgott, Joonmyeon, was bin ich?! Was stimmt mit mir nicht?", völlig in Rage hatte ich Joonmyeon am Kragen gepackt und schüttelte ihn durch, während ich ihn weiterhin anschrie. „Ich bin doch nicht normal! Was bin ich?", zum Ende hin wurde ich immer leiser, ließ mich schließlich gegen seine Brust fallen, ehe ich leise anfing zu weinen. „...Was bin ich?", flüsterte ich leise. Eine Hand legte sich auf meine Schulter, sorgte so dafür, dass ich von Joonmyeon abließ und mich umdrehte. Kris lächelte mich aufmunternd an, ehe ich mich in seine Arme warf und meinen Tränen freien Lauf ließ. Beruhigend strich er mir über den Rücken, wog mich dabei leicht hin und her, was mich tatsächlich beruhigte.

> Was war ich und wieso? <

Die ganze Zeit überschoss mir die Frage durch den Kopf, ließ mir einfach keine Ruhe. Auch Stunden später nicht, als Kris mich davon überzeugt hatte, dass ich erst einmal schlafen gehen sollte und wir am nächsten Tag in aller Ruhe über alles weitere sprechen würden. Doch ich konnte einfach nicht schlafen, somit auch keine Ruhe finden. Diese Frage ließ mich einfach nicht mehr los... Vielleicht war auch das der Grund, warum ich mich aus Kris' Armen wandte und schließlich Sehun suchen ging. Auch wenn wir uns grade beide sicherlich nicht sehen wollten, war er der einzige, der mir im Moment hätte helfen können, nur wusste ich leider nicht, wo er war. Er und Jongin waren noch nicht wieder zurückgekommen, dass hieß also, dass Sie noch irgendwo im Wald sein mussten. Sehun wahrscheinlich in seiner Wolfsform, in der er mich mehr hasste, als alles andere. Aber er war immer noch mein Bruder, konnte mir wahrscheinlich als einziger helfen. Fest entschlossen, Sehun und Jongin zu finden ging ich in den Wald hinein, ohne genau zu wissen, wo ich anfangen sollte zu suchen lief ich drauf los, ehe ich mich entschloss erst da zu suchen, wo ich schon einmal war, in diesem Fall fing ich mit der heißen Quelle an, da ich dort schon ein paar Mal öfter war. Doch keine Spur von Sehun oder Jongin. Ich lief immer weiter in den Wald hinein, lief alle Wege ab, die ich schon mal gegangen war. Es war stockfinster im Wald, konnte kaum die eigene Hand vor Augen erkennen, aber dennoch lief ich weiter und suchte nach Jongin und Sehun. Ich war mir sicher, dass ich die beiden finden würde. Aus diesem Grund horchte ich bei jedem noch so leisem Geräusch auf, war darauf bedacht selbst keine Geräusche von mir zu geben. Ich wusste nicht, wer oder was sich noch alles hier im Wald versteckte, nachdem die Jungs das letzte Mal so besorgt um mich waren. Außerdem wusste ich nicht, wie Sehun reagieren würde, wenn er mich finden würde, bevor ich ihn gefunden habe. Ich wusste auch nicht, ob Jongin wirklich bei ihm war. Ergo, ich wusste eigentlich nichts, wie schon die ganze Zeit eigentlich. Ich konnte eigentlich nur darauf hoffen, dass Sehun sich beruhigt hatte.

Auf leisen Sohlen schlich ich deshalb weiter durch den Wald, bis ich an dem kleinen Fluss ankam, wo ich, wenn ich diesen überqueren würde, an die Stelle gelangen würde, an der mich Sehun damals gefunden hatte. In diesem Teil des Waldes kannte ich mich so gut wie gar nicht aus. Eigentlich wollte ich auch nicht weiter gehen, doch irgendetwas in mir sagte mir, dass ich Sehun und Jongin dort finden würde. Irgendetwas sagte mir, ich müsse dort hin. Ich vertraute meinen Instinkten und überquerte schließlich den Fluss. Tief in mir drinnen wusste ich, dass ich auf der anderen Seite Antworten finden würde, deswegen lief ich weiter leise durch den Wald, folgte einfach meinen Instinkten.

Nach kurzer Zeit wusste ich schon nicht mehr wo ich war, geschweige denn, wie ich wieder zurückkommen würde, aber dennoch lief ich weiter. Wenn ich so darüber nachdachte war es eigentlich eine mehr als nur dumme Idee gewesen, was mir natürlich erst auffiel, als ich die beiden schließlich fand. Sie redeten mit wem, das konnte ich in der Dunkelheit erkennen, doch ich erkannte nicht mit wem Sie sprachen. Sehun war noch immer ein Wolf, knurrte die Person ihm gegenüber warnend an. Es war nicht Jongin, soviel stand fest. Ich konnte Jongin einige Meter von mir entfernt ausmachen. Er versteckte sich, so wie ich, im Schützenden Wald. Auf leisen Sohlen schlich ich mich deshalb zu ihm, wollte um keinen Umständen Aufsehen erregen. Aus diesem Grund hätte ich Jongin auch beinahe erschreckt, hätte ich ihm nicht den Mund zugehalten und gegen den Baum gepresst, hinter dem er sich versteckt hatte. Sicher hätten Sie uns dann bemerkt. Erleichtert atmete ich aus, als Jongin sich langsam wieder beruhigte und man uns allem Anschein nach nicht bemerkt hatte. Als ich ihn los ließ sah ich ihn fragend an, ehe ich ihn fragte: „Was ist hier los? Mit wem spricht Sehun da?" Jongin sah mich entrüstete an, bevor er mir erstaunt antwortete: „Das... sind eure „Eltern"...mich wundert's, dass du Sie nicht erkennst..." Ungläubig starrte ich ihn an, ehe ich etwas um den Baum herumtrat, um mir noch einmal das Schauspiel anzusehen. Durch die Dunkelheit konnte ich die Personen bei Sehun nicht erkennen, doch die Stimmen kamen mir bekannt vor.

- „Wo ist sie?!" –

Hörte ich eine dunkle, bedrohlich klingende Männerstimme fragen, woraufhin Sehun laut knurrte, während er wütend aufstampfte. Ich erkannte die Stimme, sie gehörte dem Mann, denn ich Jahre lang meinen Vater genannt hatte, die etwas kleinere Person neben ihm war dann sicher meine Mutter. Was wollten Sie hier? Woher wussten Sie wo ich war? Ich lauschte weiterhin dem einseitigen Gespräch, in der Hoffnung antworten auf meine Fragen zu bekommen.

- „Sag uns, wo sie ist!" –

Als Antwort fletschte Sehun die Zähne

- „Wir werden den ganzen Wald durchsuchen, wenn du uns nicht sofort sagst, wo sie ist! Dann war's das mit dir und deinen Freunden. Bis jetzt sucht die Polizei sie nur bis zum Waldrand. Was glaubst du wird passieren, wenn Sie euch Wölfe hier finden? Und du kannst Sie nicht mal warnen! Nein, du wirst genau da sein, wo du hingehörst! In der Hölle und aus deinem Fell werde ich einen Teppich machen lassen!" -

Sehun schien das Ganze nicht wirklich zu interessieren, denn er blieb standhaft, knurrte unsere „Eltern" weiterhin wahrend an.

- „Sehun! Sag uns sofort, wo sie ist! Sie gehört nicht zu dir hier her!"-

Nun war es die Frau, die mir Jahrelang vor gespielt hatte, meine Mutter zu sein, die das Wort erhob, dabei einen Schritt auf Sehun zu ging, welcher daraufhin nur noch wütender knurrte, aber stehen blieb. Allerdings bewegte sich sein linker hinterer Fuß etwas, das verriet mir, dass er Angst hatte...er war unsicher.

- „Du weißt genau, dass wir sie finden werden. Und-" -

„Und was dann?! Werdet ihr sie weiter misshandeln?! Ihr wisst genau was sie ist!" Überrascht zuckte ich zusammen, als ich Sehun Stimme hörte, sah deshalb sofort zu ihm. Er hatte sich wieder zurück verwandelt, stand nun wieder in seiner Menschlichen Form vor ihnen.

- „Was-" -

„Ich weiß ganz genau, was ihr von ihr wollt. Ihr wollt sie für eure Forschungszwecke missbrauchen! Ich weiß auch, was ihr ihr alles als Kind angetan habt. Ich erinnere mich an alles! Sie war damals noch viel zu jung dafür, um sich an das alles erinnern zu können. Ich weiß auch, dass ihr unsere leiblichen Eltern umgebracht habt. Sie waren zwei Menschen, die von den Wolfsmenschen abstammten! Sie selbst waren keine Wölfe! Sie waren eure „Forschungsobjekte"! Lim und ich sind im Institut geboren worden! Ihr wolltet uns „Züchten"! Ihr wusstet erst nicht, dass sie von den Wolfsmenschen abstammten. Erst als ich, als Wolf, auf die Welt kam hattet ihr verstanden, warum ihre Wunden so schnell heilten... Ihr habt Sie einfach weiter gequält und als Mutter erneut schwanger war habt ihr einfach weiter an ihr Experimentiert, nur um heraus zu finden, ob das Kind genau so ist wie Sie... Mutter hatte uns lange versucht vor euch zu schützen, doch irgendwann hielten sie und Vater es nicht mehr aus und brachten sich schließlich um, indem Sie sich gegenseitig das Herz heraus rissen! Lim bekam von dem ganzen nicht viel mit, sie war immer viel zu erschöpft von den ganzen Experimenten, die sich durch eure Gehirnwäschen ständig wieder vergessen hatte! Später hat sie einfach alles verdrängt! Sie vergaß einfach alles, was ihr ihr je angetan habt... sie war ja noch so jung... Sie vergaß sogar unsere Eltern, nachdem ihr uns zu euch genommen hattet... Mich wolltet ihr nie mitnehmen, allerdings konnte Lim nicht ohne mich. Sie hing regelrecht an mir und da ich meine Kräfte so wieso noch nicht wirklich nutzen konnte, war es euch recht! Allerdings hattet ihr, damit ich Lim nichts von unseren wirklichen Eltern erzählte, meinen Kopf so stark gegen eine Wand geschlagen, dass ich eine schwere Gehirnerschütterung erlitt und vieles daraufhin vergaß, zusätzlich habt ihr mir eine falsche Wirklichkeit erzählt, damit ich dachte, das Leben bei euch, wäre das einzige, dass ich kannte. Allerdings konnte ich mich an Bruchstücke erinnern. Jede Nacht träumte ich davon! Und jetzt, jetzt kann ich mich an alles erinnern!"

Geschockt hatte ich Sehuns Worten gelauscht. Ungläubig sah ich das Geschehen weiterhin vor mir an. Ich verstand nun, was Sehun meinte, Sie waren nicht unsere Eltern, doch war es wirklich wahr? Hatten diese Menschen uns das wirklich angetan?

A Dream? - it's the real lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt