The truth

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The truth

Ich suchte mein Handy in meinem Rucksack, während ich auf die Jungs wartete, doch dort war es nicht. Nicht mal ein Ladekabel oder Kopfhörer oder etwas in der Art. Angestrengt überlegte ich, wo es sein könnte, ob ich es irgendwo im Wald verloren hatte oder hatte ich es vielleicht gar nicht erst mitgenommen. Ich wusste es nicht und daran ändern konnte ich nichts mehr... Es war weg und hier draußen im Wald würde es mir wahrscheinlich eh nichts nützen. Vielleicht hätte ich mich durch mein Handy schneller erinnern können, doch sicher nur solange wie mein Akku halten würde, wenn mein Handy nicht schon längst beim Sturz kaputt gegangen wäre. Vielleicht hatte ich es sogar beim Sturz verloren... Wer wusste das schon?

Seufzend packte ich meine Sachen wieder in den Rucksack, ehe ich mich dem Schulbuch zuwandte, welches bei meiner Ankunft, hier im Wald, in meinem Rucksack gewesen war. Es war ein Schul-Atlas. Ich schlug ihn auf, durchblätterte ihn etwas, ehe ich an einer Seite stehen blieb, die eine Karte eines Waldes zeigte, in der ich einige Bemerkungen schreiben hatte. Verwirrt versuchte ich zu verstehen, warum ich diese Bemerkungen geschrieben hatte und vor allem, was ich dort geschrieben hatte, doch ich schreckte auf, als ich einen Ast knacken hörte, gefolgt von einem Rascheln, bis Luhan sein Kopf zwischen dem Gestrüpp auftauchte. Erleichtert atmete ich aus, ließ mich dabei wieder auf dem Stamm nieder, von dem ich vorschreck aufgestanden war. „Entschuldige... Ich wollte dich nicht erschrecken. Wir haben dich gesucht...", rechtfertigte er sich, trat dabei aus dem Gestrüpp hervor, gefolgt von Chanyeol und Yixing. Überrascht sah ich ihn an, ehe ich entschuldigend lächelte: „Ich war etwas spazieren und hab' ein wenig Nachgedachte. Aber ich hatte euch eine Nachricht hinterlassen, habt ihr sie nicht gelesen?" Luhan schüttelte seufzend den Kopf, während er sich neben mir niederließ. „Wir dachten, dir sei etwas passiert...", meinte er leicht besorgt, weswegen ich ihn verwirrt ansah: „Warum sollte mir etwas passieren? Ich kenn' mich hier doch mittlerweile recht gut aus. Außerdem ist doch niemand außer uns hier im Wald, oder?" Nun seufzte Chanyeol, ehe er sich neben mich auf dem Boden vor den Stamm setzte und mir antwortete: „Das erklären wir dir, sobald die anderen wieder da sind." Ich atmete einmal tief durch, ehe ich nickte und meine Aufmerksamkeit dem Atlas wieder zuwandte. „Was ist das?", fragte Yixing, als er sich hinter mich stellte, um mir über die Schulter gucken zu können, „Sieht aus wie unser Wald." „Das ist es!", rief ich aus, wodurch nun die volle Aufmerksamkeit auf mir lag, in dem mich alle anwesenden verwirrt und fragend ansahen. „Ich wusste bis eben nicht, was das ist... Das hier ist der Schul-Atlas, dieser wurde speziell für unsere Schule entworfen. Hier sind nicht nur, wie in jedem Atlas, die Weltkarte, unsere Landeskarte und so weiter abgebildet, sondern auch eine Karte unserer Stadt, inklusive dieses Waldes... so hatte ich versucht euch zu finden. Die eingekreisten Stellen zeigen, wo ich schon überall nach euch gesucht hatte. Die Daten da drunter zeigen, welches Datum war, welcher Tag.", erklärte ich, zeigte den Jungs dabei, was ich meinte Luhan nahm mir den Atlas aus der Hand, um sich das ganze genauer anzusehen, bis er fragte: „Das sind viele Daten, fast zwei Wochen, wie hast du solange überlebt?" Ich seufzte erneut leise, als ich ihm den Atlas wieder abnahm und zurück in meine Tasche stopfte, ehe ich ihm antworte: „Ganz ehrlich? Ich weiß es nicht... Ich hatte Proviant mit, allerdings reichte dieser nur für knapp eine Woche... Die restliche Zeit hatte ich so gut wie nichts gegessen. Ich war völlig erschöpft, als ich den Hang hinabgestürzt bin. Ich hatte da drei Tage nichts mehr zu mir genommen gehabt. Mein Trinken war auch zuneige gegangen... und dann war ich noch auf der Flucht vor irgendwas, aber ich weiß nicht, vor was ich geflohen war." Müde und leicht genervt, dass ich mich noch immer nicht an alles erinnern konnte, stellte ich den Rucksack vor meine Füße, während die anderen nach und nach wieder zu uns stießen und erleichtert aufatmeten, als sie mich wohlauf auf dem Stamm sitzen sahen.

„Wo warst du?", fragte Sehun mich besorgt, nachdem er mich in eine feste Umarmung gezogen hatte. Etwas überrascht von der stürmischen Umarmung erwiderte ich diese, ehe ich ihm antwortet: „Ich war Spazieren, bin zur Quelle gelaufen und hab' dort etwas nachgedacht." „Gott sei Dank ist dir nichts passiert.", seufzte er, weswegen ich ihn etwas von mir drückte und ihn verwirrt ansah. „Warum sollte mir etwas passieren? Ich kenne mich doch mittlerweile hier aus.", meinte ich, woraufhin Sehun erneut seufzte und allem Anschein nach etwas sagen wollte, doch Joonmyeon kam ihm zu vor: „Dazu kommen wir später. Erst erklären wir dir alles, du scheinst dich ja an so gut wie alles zu erinnern. Sag uns am besten, an was du dich alles erinnern kannst, den Rest erklären wir dir dann." Ergeben nickte ich auf Joonmyeons Vorschlag hin, ehe ich begann zu erzählen. Ich ließ kein Detail aus. Ich erzählte ihnen alles, an das ich mich erinnern konnte, bis ich schließlich bei ihrem Verschwinden angelangte und ihnen davon erzählte, was ich herausgefunden hatte, dass sie noch lebten, dass ich daraufhin nach Hinweisen gesucht hatte und ich erzählte ihnen von der Wolfsgeschichte, was ich bei Sehun im Zimmer gefunden hatte. Auch die Geschichte mit dem Wolfsmädchen erzählte ich ihnen und auch, dass ich daran zweifelte. Zum Schluss erzählte ich ihm noch, warum ich mich schließlich auf die Suche nach ihnen begeben hatte, erzählte auch von dem Streit mit meinen Eltern. Am Ende verriet ich den Jungs noch, was ich ihm Wald gemacht hatte, warum ich den Hang hinabgestürzt war.

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