Plans
Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, bis ich Chanyeol schließlich tief Luft holen hörte und dieser schließlich anfing zu sprechen: „Kris hat dir wirklich erzählt, dass ich regelmäßig nach der gesehen habe? Weißt du, dank Kris habe ich sehr gelitten. Es tat mir so unglaublich weh zu sehen, wie du mit ihm glücklich warst. Ich hatte mich versucht damit zu trösten, dass nur zählt, dass du glücklich bist, aber wenn ich ehrlich bin hatte mich die Eifersucht förmlich zerfressen. Ich konnte dir einfach kein guter Freund mehr sein. Ich habe Kris dafür gehasst, dass er sich nicht an unsere Abmachung gehalten hatte und er es ausgenutzt hatte, dass du schlecht „nein" sagen konntest. Ich hatte auch mit dem Gedanken gespielt dir die Wahrheit zusagen, als du anfingst dich zu erinnern. Aber ich wollte nicht, wie Kris, unfair spielen und hatte es deswegen gelassen. Aber jetzt, wo du dich an alles erinnerst, die Wahrheit kennst. Gehst du... gehst du mit mir aus?" Verblüfft sah ich ihn an. „Ich weiß, das kommt jetzt überraschend, aber Dank Kris hatte ich nie die Chance dazu dich nach einem Date zu fragen.", mit leuchtenden Augen sah er mich deshalb an, als er es mir erklärte, weswegen ich nur nicken konnte, ihn aber trotzdem etwas in seiner Freude bremste, indem ich hinzufügte: „Ich geh mit dir aus, aber ich möchte, dass du weißt, dass du nie meine zweite Wahl sein wirst. Kris war nie meine erste Wahl gewesen." Einen Moment lang sah er mich schweigend mit einem ernsten Ausdruck im Gesicht an, ehe er mich breit grinsend in seine Arme zog und fest Umarmte.
Für einen kurzen Augenblick blieben wir so auf seinem Bett liegen, bis ich hörte, dass Sehun nach mir rief. Ich genoss es zwar so mit Chanyeol auf dem Bett zu liegen, doch im Moment war es doch besser, wenn Sehun noch nicht wusste, dass ich mit Chanyeol ausgehen würde. Zuerst würde ich ihm das mit Kris erklären müssen, würde ihm dann vielleicht sagen, dass ich mit Chanyeol ausgehen würde. Kaum das ich mich aufgesetzt hatte kam Sehun schon in das Zimmer gestürmt, erst schien er überrascht zu sein mich hier zu finden, doch dann sah er mich prüfend an. „Was machst du hier?", fragte er auch sofort, weswegen ich aufstand, mich dabei streckte, so als sei nichts gewesen, ehe ich ihm antwortete: „Ich habe mich etwas mit Chanyeol unterhalten, wieso?" Natürlich wusste ich was er mich fragen würde, aber dennoch war es besser mich dumm zu stellen. „Ich wollte dich fragen, ob du weißt, was mit Kris ist. Er ist vorhin einfach rausgestürmt, ohne etwas zu sagen. Habt ihr euch vielleicht gestritten?". Fragte er mich, weshalb ich mit den Schultern zuckte: „Nicht wirklich, aber dass erklär ich dir wann anders." Sehun sah mich noch einen Moment prüfend an, so als wüsste er, dass da noch etwas wäre, doch letztendlich nickte er doch: „In Ordnung, aber komm bitte mit ins Wohnzimmer, wir haben dir ein bisschen was zu erzählen." Es gab wieder einiges, dass ich wissen wollte, deshalb folgte ich ihm auch sofort in das Wohnzimmer, genauso wie Chanyeol. Setzte mich mit ihm zusammen auf den Teppich, der vor dem Sofa lag und sah anschließend abwartend zu Joonmyeon. Kris war noch nicht wiederaufgetaucht, dies merkten auch die anderen, sahen daraufhin fragend zu mir, als Joonmyeon fragte: „Wo ist Kris?" Einen Augenblick sah ich ihn wie ein aufgeschrecktes Reh an, konnte eine echte Konkurrenz für Luhan sein, doch ergeben seufzte ich und erklärte es ihnen. Früher oder später würde ich es ihnen eh sagen müssen, warum dann nicht jetzt, wo alle anwesend waren? „Kris und ich sind nicht mehr zusammen. Ich kann mich an meine Gefühle für ihn einfach nicht mehr erinnern. Als ich ihm das gesagt hatte erzählte er mir, wie ich mit ihm zusammen gekommen bin...Ich weiß nicht, wo er hingegangen ist, aber ich denke er braucht einfach nur Zeit für sich."
> Stille
Keiner sagte mehr irgendetwas, wodurch ich mich zunehmend unwohler fühlte, so als hätte ich als kleines Kind etwas falsch gemacht. Chanyeol kam deshalb etwas dichter an mich heran gerutscht, legte dabei unbemerkt einen Arm um meine Hüfte. Sehun schien es allerdings doch bemerkt zu haben, da er kurz darauf bissig fragte: „Und was ist mit Chanyeol? Weißt du, was er für dich empfindet? Bist du gleich zu ihm gerannt?" Mich verletzte sein Ton mehr, als die Worte selbst. Er klang so herablassend und angewidert, dass ich am liebsten aufgestanden und weggelaufen wäre, doch das konnte ich nicht, deswegen rechtfertigte ich mich: „Chanyeol ist mir immer ein guter Freund gewesen und ja, ich weiß es! Ich werde auch mit ihm ausgehen! Immerhin nutzt er mich nicht aus und lässt mich mit einer Lüge leben!" Leise knurrte Sehun bedrohlich auf: „Weißt du das mit Kris konnte ich akzeptieren, schließlich ist er ein Alpha. Das mit Chanyeol verbiete ich dir!" Empört sah ich ihn an, ehe ich wutentbrannt aufstand und ihn zurechtwies: „Was ein Glück, dass es nicht nach dir geht! Nur weil Chanyeol kein Alphatier ist heißt es noch lange nicht, dass ich nicht mit ihm zusammen sein kann! Ich bin kein Wolf Sehun, mich interessiert eure Rangordnung nicht! Außerdem akzeptiere ich deine und Jongins Beziehung auch!" „Das ist etwas völlig anderes!" „Nein, Sehun ist es nicht! Sie akzeptiert unsere Beziehung! Wir sind zwei Männer, die sich lieben! Ich weiß genau wie viel Angst du vor Lims Reaktion hattest! Und jetzt willst du ihre Entscheidung nicht akzeptieren, wegen einer dummen Rangordnung unter uns Wölfen? Sehun, es reicht! Wir sind auch immer noch Menschen!", faltete ihn Jongin ordentlich zusammen, woraufhin Sehun den Kopf hängen ließ, wohl gemerkt, dass auch Sehun ein Alpha und Jongin ein Beta war. Sehun sah entschuldigend zu ihm rauf, dieser schüttelte allerdings nur mit dem Kopf und nickte in meine Richtung. Ergeben seufzte Sehun auf Jongins eindringlichen Blick hin und entschuldigte sich bei mir: „Es tut mir leid, Lim..." Damit ließ es sich wieder neben Jongin nieder, der ihm einen leichten schlag auf den Hinterkopf gab.
Auch ich setzte mich wieder neben Chanyeol und sah dann auch wieder abwartend zu Joonmyeon, der sich leicht genervt den Nasenrücken massierte, ehe er anfing zu sprechen: „Da wir das jetzt endlich geklärt haben, kann ich ja jetzt endlich anfangen. Also, Lim, nachdem du von Minseoks Rücken gefallen warst, als ihr vor deinen Eltern verfolgt wurdet, sind wir erst einmal in dem Haus deiner Großeltern untergekommen. Wir wissen ehrlich gesagt nicht, wo deine Eltern jetzt sind, wir haben nichts mehr von ihnen gehört, seitdem wir hier sind. Das ist zwar vorerst gut, aber ich weiß nicht, wie lange wir hier noch vor ihnen sicher sind. Deshalb werden wir morgen bis in die nächste Stadt laufen und uns dort eine Wohnung suchen. Es wird bald wieder kälter und du hast kein Fell, dass dich vor der Kälte schützen könnte. Ich denke, dass wir uns dort dann auch Arbeit suchen werden, damit du weiterhin zur Schule gehen kannst und wir auch weiterhin in Frieden Leben können." Verstehend nickte ich, fragte aber trotzdem: „Finden die beiden uns in der Stadt nicht erstrecht?" „Möglich, aber von der Stadt aus können wir, wenn es sein muss, einfacher verschwinden als hier im Wald. Ich möchte auch ehrlich gesagt nicht, dass dir noch einmal so etwas passiert, wie beim letzten Mal.", erklärte Joonmyeon mir, weshalb ich auch dieses Mal verstehend nickte und fragte: „Ist das wirklich das Haus meiner Großeltern?" „Ja...Deine Mutter war zudem Zeitpunkt schon mit Sehun schwanger. Wir waren damals alle hier, bis eure leiblichen Eltern beschlossen hatten in die Stadt zu gehen, da Sie sich nicht sicher waren, ob Sehun als Wolf auf die Welt kommen würde, da beide deiner Eltern nicht als Wolf geboren wurden. Kurz darauf wurden Sie auch entführt. Wie das alles genau passiert war weiß ich allerdings nicht. Was ich aber weiß ist, dass Sehun sich in Gefangenschaft das erste Mal etwas verwandelt hatte und dann das nächste Mal mit 16, als wir aufgetaucht waren, da der Wolf in ihm sich uns anpassen wollte. Leider werden wir das Haus nie wieder sehen... Wenn wir morgen gehen, kommen wie nie wieder zurück.", erklärte mir Minseok, sah sich dabei etwas im Wohnzimmer um. Schien sich an etwas Schönes zu erinnern, da er leicht anfing zu grinsen.
„Wie dem auch sei, wir sollten packen. Wir brechen morgen so früh wie möglich auf. Ich will hoffen, dass Kris bis dahin wiederaufgetaucht ist, sonst müssen wir ohne ihn aufbrechen.", verkündete Joonmyeon, als er aufstand und das Wohnzimmer kurzdarauf verließ, gefolgt von Kyungsoo. Auch die anderen verließen nach und nach das Wohnzimmer, bis schließlich nur noch Chanyeol und ich übrig waren. Zusammen setzten wir uns auf die, nun freie, Couch, wo ich mich auch sogleich an ihn kuschelte. „Ist dir kalt?", fragte er mich besorgt, nachdem er einen Arm um mich gelegt hatte. Wahrscheinlich spürte er, wie ich leicht zitterte, weshalb ich auch leicht zögernd nickte. Ohne ein weiteres Wort zu sagen stand Chanyeol auf, um kurz darauf das Wohnzimmer zu verlassen. Verwirrt sah ich ihm deswegen hinterher, eher er auch schon mit einer Decke unter dem Arm wieder zurückkam, sich wieder neben mich setzte und mich dann in die Decke einwickelte. „Kyungsoo bringt dir gleich eine heiße Schokolade.", murmelte er an meine Haare, als er mich fest an sich drückte.
Keine zwei Minuten später kam Kyungsoo mit einen heiß dampfenden Becher Kakao ins Wohnzimmer, welchem ich ihm dankend abnahm. „Ich würde für dich gerne den Kamin anzünden und dann mit dir vor dem Feuer kuscheln, aber durch den Rauch könnten diene Eltern uns vielleicht finden.", erklärte mir Chanyeol, strich mir dabei über die kalten Arme. „Nenn Sie bitte nicht so... Sie sind nicht meine Eltern... Ich habe keine Eltern...", stellte ich klar, woraufhin Chanyeol mich entschuldigend anlächelte, doch ich wank ab: „Lass gut sein, Yeollie. Ich kannte Sie nicht wirklich. Für Sehun muss das ganze viel schlimmer sein, als für mich. Wenn ich ehrlich bin stört es mich eigentlich gar nicht. Zu wissen, dass diese Monster nicht meine Eltern sind ist eine Erleichterung, auch wenn ich all die Jahre mit einer Lüge gelebt habe..." „Du hast jetzt ja auch uns! Wir sind jetzt deine Familie.", versuchte er mich aufzuheitern, was ihm auch etwas gelang. Ich fühlte zwar nichts dabei, dass meine leiblichen Eltern nicht mehr leben, doch trotzdem fühlte ich mich einsam. Sehun kannte Sie, während ich mein Leben bisher mit einer Lüge gelebt hatte. Es war ein schönes Gefühl zu wissen, dass man eine Familie hatte, auch wenn Sehun mein einzig wirklicher Verwandter war.
Zufrieden kuschelte ich mich enger an Chanyeol, genoss dabei etwas die Ruhe. Chanyeol strich mir die Zeit über den Rücken und durch die Haare. Dadurch merkte ich, wie ich immer müder wurde, ehe ich etwas vor mich dahin döste, bis ich von einem lauten Knall geweckt wurde. Erschrocken riss ich deshalb die Augen auf, sah dadurch als erstes Chanyeols Brust, wie diese sich hob und senkte. Er bewegte sich vorsichtig unter mir, wollte mich wohl nicht wecken. Ich wollte mich eigentlich aufsetzen, wollte wissen, was so einen krach gemacht hatte, als ich plötzlich ein tiefes knurren vernahm. Einen Augenblick verharrte ich in meiner Bewegung, ehe ich mich doch aufsetzte, dabei gradewegs in gold-gelbe Augen sah, welchen von einem pechschwarzen Fell umrahmt waren. Es war Kris, der mich und Chanyeol wütend ansah. Chanyeol zog mich sofort etwas an sich, um mich etwas beschützen zu können. Dadurch wurde Kris allerdings nur noch wütender, fletschte auch mit den Zähnen, die vor lauter Blut ganz rot waren. „Kris! Was hast du getan?!", rief ich panisch aus, als ich sah, wie das Blut aus seinem Maul auf den Boden tropfte. Durch meinen lauten Aufschrei kamen auch die anderen in das Wohnzimmer gestürzt, sahen Kris dann genauso geschockt an, wie Chanyeol und ich. Beide standen wir langsam auf, wichen dabei etwas von Kris zurück. Ich versteckte mich etwas hinter Chanyeol, da ich nun doch das erste Mal wirklich Angst vor ihm hatte.
Erneut verließ ein knurren seine Kehle, als er einen Schritt auf Chanyeol und mich zu ging. - „Wie billig bist du eigentlich?" - fragte mich Kris dunkle herablassende Stimme, ehe man Knochen brechen hörte und Kris wieder in seiner Menschlichen, nicht bedrohlichen Form vor uns stand. „Ich hatte dich darum gebeten etwas Rücksicht auf ich zunehmen!", schrie er mir entgegen, weshalb ich etwas zusammenzuckte, mich dabei weiter hinter Chanyeol versteckte, ehe ich konterte: „So wie du damals auf Chanyeol Rücksicht genommen hast? So wie du egoistisch warst und es ausgenutzt hast, dass ich niemals einen von euch ablehnen könnte?!" „Ich habe dich schon damals wirklich geliebt und tue es noch heute! Zählt denn das gar nicht?!", beharrte er, baute sich dabei bedrohlich vor uns auf. „Und was ist mit Chanyeol?! Woher willst du wissen wie Chanyeol fühlt? Du hast meine Amnesie ausgenutzt! Wenn du mich wirklich lieben würdest, würdest du nicht versuchen mich einzuschüchtern! Aber, soll ich dich dir mal etwas verraten? Ich habe keine Angst vor dir! Du kannst mir nichts tun! Du bist dir selbst zu eitel einzugestehen, dass ich dich nie wirklich geliebt habe! Dass das alles nur auf einer Lüge basierte! Und weißt du was? Chanyeol und ich sind nicht mal zusammen! Ich kann mich sehr gut daran erinnern, dass er mir immer ein sehr guter Freund gewesen war! Ja, er möchte mit mir ausgehen, wenn die ganze scheiße hier endlich vorbei ist. Immerhin hast du selbstsüchtig gehandelt und wolltest nicht, dass er auch nur die geringste Chance bei mir hat. Du hast ihn mit Absicht verletzt! Also halt dich verdammt noch mal mit deinen Anschuldigungen zurück! Chanyeol ist um einiges besser zu mir, als du es je warst!", wies ich ihn zurecht. Nein, ich schrie ihn eher an, während ich mich nun bedrohlich vor ihm aufbaute. Wäre Kris noch in seiner Wolfsform gewesen, dann hätte er jetzt mit Sicherheit seinen Schwanz eingezogen und dabei gewinselt, so wie er nun vor mir stand. Die anderen hingegen standen teilnahmslos in der Tür, warteten ab was als nächstes passieren würde.
Eine lange Zeit passierte nichts. Kris sagte nichts, bewegte sich auch nicht. Er stand einfach nur da, schien zu überlegen, was er sagen sollte. Doch mit dem, was er schließlich mit deutlich ruhigerer Stimme sagte hätte ich nicht gerechnet: „Dann könnt ihr beiden jetzt unbesorgt auf euer Date gehen..." Verwirrt sahen wir uns alle an, bis Yixing schließlich zu verstehen schien: „Kris, was hast du getan?" Wir anderen verstanden noch immer nicht, was Kris meinte, doch dann fiel auch mir wieder das Blut ein, welches noch immer vor ihm auf den Boden tropfenweise lag. „Du hast Sie getötet...", stellte ich deutlich ruhiger fest, als ich eigentlich sollte.
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A Dream? - it's the real life
Werewolf„Wo bist du nur?" Diese Frage stellte sich ein junges Mädchen, das ihren Tod geglaubten Bruder Sucht dabei macht sie mehrer erschreckende Entdeckungen und findet Dinge über sich und ihren Bruder heraus die sie nur aus Märchen kannte. Begleitet wird...