23.

453 27 6
                                    

Ich bin wach und mir ist langweilig, mein Freund schläft noch, wie immer eigentlich. Joggen hab ich auch keine Lust, viel zu kalt draußen. Vorsichtig beweg ich mich um an mein Buch zu kommen, werd aber zurück gezogen von Alex der seinen Arm fester um mich legt. Kann ja lustig werden, ich seh zu ihm er sieht immer so friedlich aus wenn er schläft. Was soll ich machen, ich bin nunmal ein Frühaufsteher und komm dagegen nicht an. Heute ist auch Heiligabend, Alex sagt das seine Familie immer in die Kirche geht an dem Tag. Ich bin nicht so der Kirchen Typ, was wohl an meinen Eltern liegt, da ich es nicht anders gelernt hab. Endlich bewegt sich Alex und ich kann aufstehen, ich geh duschen da Alex noch eine Weile schlafen wird. Ich geh mit einem Handtuch um die Hüfte ins Zimmer, zwei braune Augen sehen mich noch verschlafen an. Wenn er wach wird ist Alex immer zum Anbeißen sexy, er streckt sich »Ausgeschlafen?« frag ich ihn, obwohl mir grade einige Dinge durch den Kopf gehen die ich gern mit ihm anstellen möchte. Er setzt sich auf »Abgebrochen, meine Wärmflasche war weg« sein Blick hängt an meinem Handtuch »Also Schatz du ziehst mich grade mit deinem Blick aus« er beginnt zu grinsen »Da hab ich nicht viel zum ausziehen« ich geh zu ihm »Was hindert dich daran, mir das Handtuch zu stehlen« er zieht mich ins Bett. »Jungs hoffe Ihr seit wach und angezogen« Alex vergräbt seinen Kopf neben meinen Hals und stöhnt genervt »Wir haben Zwerg nervig in weiblich hier« ich lach als er das frustriert sagt. Davina öffnet die Tür »Hast du keinen Kerl den du nerven kannst?« sie wirkt verletzt, ich Knuff Alex in die Seite »Tut mir leid süße« er geht zu ihr und nimmt sie in den Arm, sie ist im Moment Single und daher will sie mit Alex Zeit verbringen, er ist nur zweimal im Jahr in Moskau. Ich nehme mir Klamotten und geh mich im Bad anziehen, das Davina und Alex Zeit für sich haben, ich hab mich auch immer gefreut wenn Liam nur für mich Zeit hatte.

Alex kommt ins Badezimmer »Du bist noch nicht von Harken« ich wende mich ihm zu »Aber angezogen und gestylt, verschieben wir es auf später« ich geb ihm einen Kuss »Wer weiß was ich mit dir später anstelle mein Schatz« sein Mundwinkel zuckt kurz »Freu mich jetzt schon« ich geh aus dem Bad, Davina lächelt wieder. Mit ihr geh ich schon mal runter »Mama liebt Heiligabend« »Ja meine Mum auch, sie backt dann ständig und ich liebe ihre Plätzchen« Davina kichert »Weihnachten ist Mord für die Figur« ich lach ganz unrecht hat sie nicht, nur hab ich dieses Jahr noch nicht zugenommen. Was ich meinem Freund zu schreibe, er hält mich auf Trab und nicht nur im Bett. Ich geb Oma Wolkow einen Kuss auf die Wange und setz mich zu ihr, sie strahlt mich an. Alex kommt etwas später dazu, auch er gibt seiner Oma einen Kuss, sie kichert und sagt was zu mir »War klar das ihr gefällt von uns jeden Morgen einen Kuss zu bekommen« ich seh zu Alex und zwinkere ihm zu, seine Oma will zwischen uns sitzen. Sie schafft das auch meistens, wenn Alex nicht so lange schlaffen würde hätte sie schlechte Karten.

Wir spielen mit Davina ein Brettspiel, sie gewinnt momentan »Nicht schmollen Jungs, ich bin halt gut« ärgert sie uns »Fragt sich nur wie lange« kontere ich. Sie sieht mich beleidigt ab, Alex grinst da ich nicht so leicht aufgebe und er das bereits von mir kennt. Einige Verwandte von Alex sind heute auch da, ich fühl mich etwas fehl am Platz, doch Davina und Alex lenken mich ab. Heute fehlt mir meine Mum besonders, ich hab Liam geschrieben, da er eine andere Tageszeit hat ruf ich besser nicht an. Da es auch zu teuer ist »Die Kinder sind richtig aufgeregt« ich seh die kleinen Cousins und Cousinen von Alex zu, seine Tante wirkt traurig. Sie hat keine Kinder, warum auch immer »Ohje, ich kümmere mich mal um unsere Tante« ich nicke und Davina geht zu ihr »Warum hat deine Tante keinen Mann? Ich mein sie ist eine attraktive Frau« Alex setzt sich zu mir »Ihr Mann ist tot, Onkel Alexander war toll. Ich wurde nach ihm benannt...« Alex zeigt mir ein Bild von ihm »Sie waren unterwegs zum Krankenhaus, ein Unfall tötete meinen Onkel und meine Tante verlor ihr Baby. Die Ärzte sagten ihr das sie nie wieder Kinder bekommen kann, sie heiratete auch nicht mehr« sie tut mir jetzt leid, sonst ist sie so fröhlich und heute deprimiert. Alex spricht mit einem der Kinder auf Russisch »Warum adoptiert sie nicht eins?« »Das ist hier nicht so einfach« ich bin froh Amerikaner zu sein, die Gesetze in Russland sind um einiges strenger. Wir sehen zu Alex's Vater der in die Hände klatscht »Was?« frag ich Alex leise, da sein Vater in seiner Muttersprache spricht »Wir müssen zur Kirche« ich seufz, das wird eine Premiere für mich. Ich bin zwar getauft aber das war es auch schon, ich nehme meinen Mantel. Ein kleines Mädchen sieht zu mir, ich lächle ihr zu, sie wird rot und läuft zu ihrer Mutter. Wir fahren zur Kirche, ich bin mal gespannt was da auf mich zu kommt.

Ich hör der Predigt zu, versteh aber null und die Lieder kommen mir nur von der Melodie bekannt vor, da sie auf Russisch gesungen werden. Alex ist auch nur halb bei der Predigt, ihm geht es wohl wie mir und ich bin froh als die Kirche endlich vorbei ist. Alex atmet auf »Ich geh da nur für Mama und Oma hin« ich schmunzle, Alex zwinkert mir zu. Wir gehen zur Limousine und fahren zurück, der Tisch ist schon gedeckt und es riecht köstlich. Ich setz mich neben Oma Wolkow, aber so das Alex neben mir sitzen kann, sie schmunzelt sagt aber nichts »Na wer hat den meine Oma ausgetrickst« »Nur damit mein Schatz neben mir sitzen kann« er lächelt. Das Essen wird aufgetragen, ich gewöhn mich einfach nicht daran bedient zu werden. Die Kinder warten auf die Geschenke, daher haben die Eltern alle Hände voll zutun »Ob wir auch so schlimm waren?« ich zuck mit den Schultern, ich erinnere mich nicht mehr daran. Das Essen ist heute etwas lauter als sonst, Alex unterhält sich mit einem Onkel, ich esse da ich eh kein Wort verstehe.

Nach dem Essen spielen die Kinder noch etwas, ich sitz neben Alex »Sladkiy also Verwandte hast du doch auch« »Wenn ich Jason und Jeff dazu zählt ja, aber meine Eltern sind beides Einzelkinder und meine Großeltern hab ich nie kennengelernt. Feiertage liefen bei uns immer ruhig ab« Dad gab uns die Geschenke immer früh damit wir ruhig sind. Dabei gibt es bei uns eigentlich erst am ersten Weihnachtstag Geschenke, davon hielt mein Dad aber nicht viel davon. Alex zieht mich zu sich, einige sehen zu uns »Kommen alle deine Verwandten damit klar das du schwul bist?« »Nein, aber das ist das Haus meiner Eltern und Sie müssen sich fügen, oder Papa sagt was« ich lehn mich gegen seine Brust »Dein Vater ist also das Familienoberhaupt« »Naja der mit dem meistem Geld und seine Schwester, der Rest ist mütterlicherseits mit uns verwandt« ich bin grade froh nur meinen Bruder zu haben und mich nicht mit Verwandten rumschlagen zu müssen, naja außer Jason und Jeff. Ein Glöckchen wird geläutet, die Kinder laufen aufgeregt in den anderen Raum »Hier ist gleich Aktion« lacht Alex, da die Kinder ihre Geschenke auspacken werden. Ich bleib entspannt neben Alex, ich bin ja nicht mehr fünf, Alex spielt mit dem Ring an meiner Hand »Hey Jungs ich hab ein Geschenk für euch« sie reicht uns ein Päckchen »Danke« sie kichert da wir es gemeinsam gesagt haben. Wir öffnen das Geschenk, zwei Schlüsselanhänger mit jeweils einem Bild von uns ist darin und die Fotocollage wo wir zusammen drauf sind »Cool danke das ist toll« sie sieht zufrieden aus »Oh wie schön, lasst ihr das hier?« »Mama..mach dein Geschenk auf« schmollt Davina. Ich schätze sie bekommt auch ein Bild geschenkt »Ohhh, das Bild ist mein liebstes von Alex und Matt« da liegen wir im Schnee und lachen, sie stellt es auf den Kaminsims zu den anderen Familienfotos »Danke mein Schatz« ich lächle. Alex hat recht ich gehör bereits zu seiner Familie »Hier, von uns für unser Kätzchen« Davina nimmt es und öffnet es »Woher...genau die haben mir gefallen, Danke« sie nimmt die Ohrringe raus und bewundert sie, Volltreffer. Oma Wolkow hat sofort ihren neuen Schal umgelegt, alle anderen Geschenke waren uninteressant danach »Ihr seit ihre Lieblinge« ich schmunzle, sie ist eine tolle Frau und das mit über achtzig. Sie stört es nicht im geringsten das wir schwul sind, dabei hätte ich es bei ihr verstanden. Ich geb Alex sein Geschenk »Danke, aber ich brauch nur dich« ich geb ihm einen Kuss »Na dann gib es zurück« er lacht und packt es aus »Danke sladkiy, das find ich toll« er legt das Armband an und gibt mir mein Geschenk. Ich pack es aus und seh ihn erstaunt an »Woher wusstest du das?« er grinst »Ich hab mitbekommen das du dieses Buch schon eine Weile suchst und es nicht bekommen hast, mein Papa hat mir geholfen die englische Version zu bekommen und es ist eine Erstausgabe« das Buch ist von E. Hussler mich interessieren seine Werke, aber eine Erstausgabe ist was besonderes.

Später auf unserm Zimmer blättere ich in dem Buch »Gefällt es dir, du Mathefreak« ich leg es zur Seite »Ja sehr danke« er zieht mich zu sich »Ich glaub da haben wir heute morgen mit was angefangen, wurden aber gestört« ich schmunzle.

I Love you Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt