25.

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Alex hat mich tatsächlich dazu überredet das wir uns von der Party weg schleichen, ihm haben die komischen Blicke einiger Gäste genauso genervt wie mich. Daher haben wir es uns auf unserm Zimmer gemütlich gemacht, etwas Fernsehen geschaut und gekuschelt. Ich seh zur Uhr »Die liegen alle noch im Koma« ich seh zu ihm »Ich bin aber nicht mehr müde« Alex kommt näher zu mir »Kann ich ändern« sagt er frech grinsend. Er wieder »Mmh...ich hab aber Hunger« er seufzt, steht aber mit mir auf und wir gehen in die Küche. Hier sieht es aus wie auf einem Schlachtfeld, das Personal schläft wohl auch noch »Wow« ich schlucke »Das sieht heute Mittag wieder ordentlich aus, was essen wir?« ich lächle und geh zu ihm »Habt ihr Eier und Speck?« Alex öffnet den Kühlschrank »Ich hab mehr Bock auf Pancake's« »Das sagt ein Russe zum Ami in Russland« Alex lacht. Ich seh mich etwas um »Okay ich bräuchte dann noch Mehl, Zucker und eine Pfanne mit Öl« Alex grinst und holt alles, zum Glück kennt er sich hier aus. Alex sieht mir zu »Warum hast du kochen gelernt?« »Jason's Oma war wie eine Tante für mich, da ich ja keine anderen Verwandten hab. Als Kind hab ich mich oft bei ihr versteckt, wenn Dad mit mir geschimpft hat. So hab ich ihr beim kochen oder backen geholfen, Jason ist zwar anstrengend, aber mir auch sehr wichtig« Alex setzt sich »Er ist ganz nett, wenn man davon absieht das er eine Tussi ist« ich schüttle lachend den Kopf »Er hat mich oft getröstet, wenn ich geweint hab. Wie ein großer Bruder halt, ich bereue wie ich ihn die letzten Jahre behandelt hab« Alex gibt mir einen Kuss auf der Wange »Er hat dir schon längst verziehen« das weiß ich, trotzdem tut es mir leid.

Wir sitzen am Tisch in der Küche »Mmh...das riecht aber lecker hier« Davina setzt sich zu uns und hebt eine Augenbraue »Das sind pancake's« sie zuckt mit den Schultern und nimmt sich welche. Zum Glück hab ich mehr gemacht »Wo wart ihr gestern plötzlich? Ich hab euch nicht mehr gefunden« »Uns gingen die Blicke einiger Verwandten oder Freunde der Familie auf die Nerven. Wir haben auf unserm Zimmer fern gesehen« sie sieht uns misstrauisch an »Sex hatten wir später« ich schüttle seufzend den Kopf »Erinnere mich nicht daran, ich möchte nicht ständig an euch im Bett denken« »Warum sind wir fett?« sie wirft Alex eine zusammen geknüllte Serviette an den Kopf »Das hab ich nicht gemeint« er grinst und nimmt sich noch ein paar Pancake's, ich nehme auch noch welche. Davina scheinen sie zu schmecken »Was für ein Chaos« seufzt Davina, sie stellt ihren Teller zu den restlichen Geschirr »Ich geh duschen Jungs« sagt sie und geht »Pfff...über das Chaos schimpfen und eigenen Teller nicht sauber machen« motzt Alex, ich schmunzle »Sie kennt es nicht anders« »Ich auch nicht, wir wurden reich geboren. Trotzdem nervt mich wie es hier aussieht« Alex steht auf und sieht sich um »Was hast du vor?« hark ich nach. Aber wie ich ihn kenne aufräumen »Naja wir können ja schon mal alles ordentlich zusammen stellen« ich nicke und geh ihm helfen.

Nach drei Stunden blitzt die Küche wieder »Soviel zu zusammen stellen« lach ich »Unsere Köchin bekommt ein Herzinfarkt, sie hat bestimmt schon geplant was sie zuerst macht« »Wow« Davina sieht sich um. Alex lehnt an der Arbeitsplatte »Das sah vor ein paar Stunden noch anders aus« »Wenn du hundert Jahre im Bad verbringst« sie streckt Alex die Zunge raus »Olga bekommt einen Herzkasper, du kennst sie und ihre heiß geliebte Küche« Alex zuckt mit den Schultern »Ich sag Matt ist schuld, ihn liebt sie und Verzeiht ihm das« ich seh ihn ungläubig an, er zwinkert mir nur zu. Kopfschüttelnd geh ich an ihm vorbei, mir die Schuld zu schieben..Okay ich hab geholfen aber er hat damit angefangen. Auf unserem Zimmer packe ich meinen Koffer fertig und schließe ihn, Alex's Vater bringt uns heute Abend zum Flughafen und dann heißt es zurück ins Internat. Ich seh hinter mich, als Alex mich umarmt »Das war nur Spaß« ich lehn mich gegen ihn »Ich weiß« er küsst meine Wange »Was hast du dann?« »Morgen um diese Zeit sind wir in Amerika, mir wird deine Familie fehlen« seine Umarmung wird fester. Er wird auch Heimweh haben »Naja wir haben ja auch irgendwann Sommerferien« ich schmunzle »Die werden wir aufteilen müssen, ich denke das Mum mich auch sehen möchte. Auch wenn ich bei Jason und Jeff mit dir sein werde« Alex seufzt, er würde mich am liebsten für sich allein haben.

Gegen Mittag sind alle wach, ich stell meinen Koffer neben Alex seinen »Na Tante etwas übertrieben« sie sieht Alex böse an, der aber breit grinst. Ich geb Oma Wolkow einen Kuss, in einer Stunde werden wir zum Flughafen gebracht »Hoffe mal das der Pilot nüchtern ist« ich schlucke »Bestimmt, gibt Menschen die können sich zusammen reißen« kontert Alex, ich schüttle den Kopf und setz mich. Mir ist bewusst das es allen schwer fällt, das Alex so weit von seiner Familie entfernt ist, aber er hat sich das selbst ausgesucht. Mich graut es schon vor dem Tag wenn er mit der Schule fertig ist und zurück in seine Heimat geht »Vielleicht bleib ich ja in Amerika, ich hab auch Angebote von amerikanischen Schwimmteams« sein Vater senkt die Zeitung und sieht zu mir. Ich fühl mich grade schuldig, das Alex sowas gesagt hat »Du bist volljährig am Ende ist es deine Entscheidung, aber deine Mama vermisst dich« Alex setzt sich zu mir. Er lächelt seiner Mutter zu »Ich hab mich noch nicht entschieden« ich nehme seine Hand und drück sie leicht, er zwinkert nur. Ob er sich bereits entschieden hat? Vor einiger Zeit sagte er mir das er zurück geht, aber weil er muss.

Seine Eltern begleiten uns zum Flughafen »Esst immer genug« seine Mutter klingt besorgt, sie nimmt mich in den Arm »Pass auf Alexander auf« »Das werde ich« sie gibt mir einen Kuss. Sie sieht mit Tränen in den Augen zu ihrem Sohn, der mit seinem Vater redet »Er ist glücklich, dank dir« »Alex ist ein fröhlicher Mensch, ich liebe ihn und leide schon beidem Gedanken, das er irgendwann wieder in Moskau lebt« ich weiß das es egoistisch ist, das ich mir wünsche das Alex in Amerika bleibt. Aber Fernbeziehungen sind schwierig, für beide Partner. Wer weiß ob unsere Liebe stark genug ist, wir sind noch jung und wollen was erleben.

Im Flieger atmet Alex auf »Ich liebe meine Familie, aber Mama weinen zu sehen bricht mir immer das Herz. Dann will ich immer in Moskau bleiben, nur damit sie nicht weint« ich versteh ihn, aber Mütter sind nun mal so. Sie lieben ihre Kinder bedingungslos, egal was sie anstellen. Meine Mum liebt mich, obwohl mein Dad mich nicht mehr sehen will, da ich ja unnormal in seinen Augen bin. Das verletzt mich, aber ich muss lernen damit zu leben, sonst werde ich nie damit zurecht kommen.

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