Part 38 - stickige Luft

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Robin:

Mit Blaulicht und Sirene hielten wir vor dem, in Flammen stehenden, Gebäude.

Wir waren die ersten Einsatzkräfte vor Ort. Weder Rettungswagen, noch die Feuerwehr waren vor uns eingetroffen.

Schnell stiegen wir aus dem Wagen und machten uns ein Bild von der Situation.

Das alte Haus, in dem eigentlich Kartons und Holz gelagert wurde, glich nun einem brennenden Feuerball. Eine unerträgliche Hitze drückte uns weg von dem Gebäude.

Meine Augen brannten, als ich angestrengt in Richtung Tür schaute.

Sie schien einen Spalt offen zu sein.

Ich kämpfte mich, soweit es möglich war, nach vorne. Marc, der hinter mir stand, griff nach meinem Arm.

"Vergiss es, du kannst da nicht rein", hielt er mich auf.

Ich hustete. "Tut mir leid, ich muss. Wenn Cally da drinnen ist, muss ich sie rausholen. Sie ist noch ein Kind. Sie hat es nicht verdient, so zu sterben." Marc keuchte. "Warte auf die Feuerwehr, Robin!"

Ich ignorierte meinen vernünftigen Freund, riss mich los und stieß die Tür mit meinem Fuß auf.

Als ich den Gang vor mir sah, zögerte ich. Die Holzwände, die das Gebäude trugen, waren teilweise eingebrochen, glühendes Holz fiel vor mir auf den Boden.

Ich holte tief Luft, hielt mir den Zipfel meiner blauen Jacke vor Mund und Nase und rannte los.

Hektisch durchsuchte ich die Räume des Hauses. Vor mir führte eine Treppe nach unten.

Es wurde stickiger, meine Lunge sehnte sich nach frischer Luft, doch ich lief weiter.

"Hallo? Ist hier jemand", rief ich.

Beim Reden atmete ich versehentlich den dichten Rauch ein. Ein Hustenanfall durchschüttelte mich. Panik stieg in mir auf.

Ich wollte mein aussichtsloses Unterfangen bereits abbrechen, als ich eine leise Stimme hörte.

"Hier unten!"

Max:

Hoffnungsvoll blickte ich auf.

"Geh von der Tür weg, ich komme rein", hörte ich eine fremde Stimme.

Ich trat ein paar Schritten zurück und blickte besorgt zu Cally, die neben mir bewusstlos am Boden lag.

Im nächsten Moment sprangen Funken in alle Richtungen und die Tür flog auf. Im Türrahmen erschien ein Mann in Polizeiuniform.

Erleichtert, dass endlich Hilfe eingetroffen war, schloss ich für einen Moment die Augen. Während der Polizist Callys Atmung prüfte, schaute ich in den Flur des Hauses.

Erschrocken schnappte ich nach Luft. Die Flammen hatten das ganze Gebäude verschlungen.

Plötzlich überschlugen sich die Ereignisse. Erneut hörte ich Stimmen. Feuerwehrmänner liefen auf mich zu.

Mit Entsetzen musste ich zusehen, wie der Polizist neben mir zusammenbrach und reglos liegen blieb.

Panisch blickte ich um mich, die Angst machte mich handlungsunfähig.

Sofort waren die Feuerwehrkräfte bei den bewusstlosen Personen und trugen sie aus dem Haus.

Ich griff nach der helfenden Hand einer Frau, die ebenfalls leuchtend rot gekleidet war.

Auf Streife - Chaostheory "Party mit verheerenden Folgen"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt