Spiel des Schicksals

Kapitel 5

  Spiel des Schicksals

Kapitel 5

Wie in einer Trance guckte ich ihn an.Ich wusste nicht was ich fühlen sollte.Ich wusste nicht wie ich mich verhalten sollte.Doch der Kloß in meinem Hals wollte nicht verschwinden,sondern wurde sogar immer größer und drohte mir zu ersticken.
Viele Fragen schwirrten in meinem Kopf,zu viele Fragen,sodass ich sogar Kopfschmerzen bekam.ALLAH sag mir bitte,dass das ein Traum ist.Es ist nicht wahr,oder ? Ich muss mir nicht mit an gucken,wie meine große Liebe,der Vater meines Kindes,mit einer anderen Frau,sein Glück teilt.
Verzweifelt schloss ich meine Augen und als ich sie öffnete guckte ich direkt in SEINE braunen Augen.Meine Augen wurden glasig,meine Tränen wollten ihren freien Lauf.Mein Herz wollte schreien,alles raus lassen.All die Sehnsucht,die Trauer,die Wut,die Verzweiflung,der Hass kam zu Vorschein,die ich in den vergangenen Jahren versucht hatte zu ignorieren.

Während leise Musik im Hintergrund lief,redeten die meisten miteinander und wir guckten uns nur an.Auch er nahm seine Blicke nicht von mir.Seine Blicke konnte ich nicht definieren. Was war es ? Strahlte er Glück hervor ? Strahlte er Liebe,die er für Ayleen empfand ?
Es kam mir so vor als wären nur wir beide anwesend.Nur wir beide.Nur er und ich.Nur Kuzey und Rüya in ihrer eigenen Welt.

Mein Herz schlug schnell,ich hasste dieses Herzrasen.Er hatte keine Gefühle von mir verdient und vor allem nicht meine unendlich große Liebe zu ihm.Er hatte mich im Stich gelassen,verlassen,da wo ich ihn am meisten gebraucht hätte.Einfach so hatte er mich verlassen und jetzt wo ich ihn sehe,sieht er mehr als glücklich aus.

,,Rüya.'',sagte ich ganz kalt und übergab ihm meine kleine zierliche Hand.
Als wäre er aus einer Starre erweckt worden,guckte er mich leicht geschockt an. Was hatte er erwartet ? Dass ich ihm in die Arme springe ? Dass ich weine,ihn wieder mal anflehe und sage,dass ich ihn über alles liebe ? Nein,da hat er falsch gedacht. Denn das würde ich nie wieder tun.Die naive Rüya war in der Vergangenheit geblieben.
,,Kuzey.'',sagte er und unsere Hände verschränkten sich ineinander.Diese Wärme zwischen uns entstand,wie auch damals immer.Mein Inneres fühlte sich an,wie ein warmer Rausch.
Schnell entzog ich meine Hand und widmete mich wieder zu Ayleen,die noch immer lächelte.

,,Wir-wir gehen dann mal.'',brachte ich schwer hervor und nahm Devrans Hand.Ich wusste nicht was ich mir dabei gedacht hatte,ob ich auf seine Gefühle geachtet hatte,aber ich wollte,dass auch Kuzey sieht,wie sehr es mir gut geht.Dass jemand anderes sein Platz eingenommen hat.Auch wenn all das nicht der Wahrheit entsprach,denn es war nur vorgespielt.,,Oh,okey.Wir sehen uns hoffentlich noch bald.'',sagte sie,umarmte mich und ich ging schnell raus.Ich brauchte dringend Luft,frische Luft,sonst würde ich hier noch ersticken.

,,Rüya,alles okey ?'',fragte mich Devran.Den hatte ich komplett vergessen.,,J-ja.'',brachte ich schwer über die Lippen und atmete tief ein..,,Können wir gehen ?'',fragte ich ihn.Er nickte mitfühlend,nahm mich an der Hand und brachte mich zum Auto.Diese Art liebte ich an ihm.Er stellte mir keine Fragen.Er fühlte einfach mit mir,beziehungsweise versuchte mit zu fühlen.Er wartete darauf,dass ich anfange zu reden,doch ich blieb leise und so saßen wir still im Auto.

Jeden Moment könnte ich zusammen brechen.Jeden Moment könnte ich anfangen zu schreien,laut zu weinen.Doch ich tat es nicht,wie sehr ich es auch wollte.Meine Tränen waren wie gefangen,sie hatten keinen freien Lauf.,,Ich...es ist zu stickig.'',sagte ich und fasste mein Herz an.Mir wurde es zu warm,zu stickig.Ich würde gleich umkippen,wenn ich nicht zur frischen Luft gehen würde.
Sofort hielt er den Wagen,stieg aus und half mir ebenfalls hoch.Tief atmete ich ein und aus.Ich versuchte mich zu beruhigen,doch es klappte nicht.

,,Rüya,beruhig dich.Atme tief ein und aus.'',sagte er und hielt mich an meinem Rücken.Mein Halt.
Ich nickte bloß und nachdem ich mich etwas beruhigt hatte,sah ich in seine dunklen Augen.,,Du wusstest es nicht,wahr ?'' Ich schüttelte mein Kopf und sagte,,Ich wusste es nicht.Ich wusste nichts.''