Kapitel 23

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  Spiel des Schicksals

Kapitel 23

Am nächsten Tag stand ich früh auf,denn wir würden zusammen mit Volkan und Melek zu seinen Eltern fahren,was hieß,dass ich auch Ayleen und auch Kuzey sehen würde.
,,Kommst du Schatz ?'',rief mir Volkan von unten.

,,Bin gleich da !'' Ich strich mir mein schwarzen engen Rock und steckte mir meine ärmellose beige Bluse in diese,sodass es locker und elegant aussah.Schnell nahm ich mir noch meine beigen Ballerina und meine Clutch und ging anschließen runter.
,,Endlich.'',murmelte Volkan und nahm Melek mit nach draußen.Lachend ging ich den beiden hinter her,schloss die Tür zu und setzte mich anschließend auf den Beifahrersitz.Auch wenn ich mir nichts anmerken ließ,ich war sehr aufgeregt,denn zuletzt hatte ich Kuzey da gesehen,wo ich in seinem Büro war.

,,Hosgeldiniz.'',begrüßte uns Aysen und empfang uns höflich.Wir gingen ins Wohnzimmer und ich erblickte Ayleen und auch Kuzey.Ayleen konnte ich nicht mal in die Augen sehen,weshalb ich einfach nur ein,,Hallo.''murmelte und Kuzey keine Reaktion gab.Wir setzten uns ans Tisch und Aysen,die Melek sehr ins Herz geschlossen hatte,fütterte sie lächelnd und wir sprachen dabei über dieses und jenes.Beziehungsweise sprachen sie,jedoch war ich bloß stumm und aß etwas.

,,Alles okay ?'',fragte mich Volkan etwas leise,wobei wir auch die Aufmerksamkeit der anderen bekommen hatten.Nickend bestätigte ich seine Aussage.
,,Geht es dir nicht gut liebes ?'',fragte Aysen.
,,Doch,alles Bestens.Bin nur etwas müde.''Um ehrlich rüber zu kommen,setzte ich ein Lächeln auf.

,,Mama Papa.Ich habe eine tolle Neuigkeit.'',lallte Ayleen fröhlich und nahm Kuzeys Hand in ihre,wobei ich schnell weg schaute,denn in dem Moment,war auch Kuzeys Blick auf mich gerichtet.

,,Ich bin schwanger.'' Sie könnte es so oft sagen und jedes mal würde ich das Stechen in meinem Herzen spüren und wie meine Narben mit jedem mal weit aufgerissen wurden.Aysen,wie auch Semih freuten sich riesig und beglückwünschten die beide,wie auch Volkan.Unter den brennenden Blicken von Kuzey hob ich meinen Kopf.Er wartete genau auf meine Reaktion,wie ich darauf reagieren würde.Klar,er wusste auch nicht,dass ich von ihrer Schwangerschaft schon Bescheid wusste.Gequält lächelnd sah ich ihm und ihr kurz in die Augen.
,,Glückwunsch.'',brachte ich nur so hervor.

Es wurde mir hier stickig.Seine Anwesenheit,wie auch seine durchbohrenden,gleichzeitig hassvollen Blicke raubten mir den Atem.,,Und du Rüya ? Wann wollt ihr Kinder machen ?'' Mit dieser Frage hätte ich nicht gerechnet und ich verschluckte mich an meiner eigenen Spucke.

Kurz räusperte ich mich,jedoch ergriff Volkan das Wort.Er nahm meine Hand in seine und sah mir liebevoll in die Augen.Seine so tolle und respektvolle Art hatte ich nicht verdient.Noch ein Grund weshalb ich mich schlecht fühlte.
,,Wir wollen uns noch etwas Zeit lassen Anne.Natürlich werden wir auch Kinder bekommen.''
,,Da habt ihr auch Recht.Ihr habt Zeit der aller Welt und Melek ist ja auch zur Zeit unsere Prinzessin.'' Ich schenkte ihr ebenfalls ein Lächeln und widmete mich anschließend wieder meinem Teller.

Später hatten wir uns ins Wohnzimmer gesetzt und Semih Baba,Kuzey und Volkan spielten Tavla.In dem Moment spielte Kuzey gegen Volkan und Semih Baba schaute den beiden amüsant zu.Melek habe ich schlafen gelegt und ich plauderte nebenbei mit Aysen Anne.
,,Ich sehe mal kurz nach Ayleen.'',gab ich Bescheid und ging in Richtung Küche.Mit rasendem Herz erblickte ich sie,wie sie ein Glas Wasser trank.
,,Hey.'',gab ich leise von mir.

Sie schaute mich nur an,jedoch sagte sie nichts.
,,Ayleen ich weiß,dass du enttäuscht bist,gar sogar mich hasst ! Aber ich habe nichts mit Kuzey am laufenden.Ich meine,sieh doch ich bin glücklich verheiratet.Du hast Recht,ich hätte es dir sagen müssen,aber ich fand es nicht wichtig.Kuzey und ich waren damals zusammen.Es ist die Vergangenheit und jetzt gehört er voll und ganz dir,wirklich.Und ich bin nicht so tief gesunken,dass ich mich verheiratet an einem anderen verheirateten Mann mache.'' Auch wenn wieder alles eine Lüge war,hatte ich keinen anderen Ausweg gefunden.

Ich wollte bloß,dass wieder »Frieden« herrschte.Sie sah mir lange in die Augen und nickte anschließend.Was hieß das jetzt ?

,,Ich will auch nicht so mit dir in einem Streit verwickelt sein.Ich mag dich wirklich,aber das war einfach ein Schock für mich und,natürlich hatte ich dann auch Angst,dass ihr jetzt immer noch so seid.''
,,Woher hast du es eigentlich erfahren ?'',fragte ich zögernd.
,,Ich habe einen Anruf bekommen und das was die Person mir über euch erzählt hatte passte einfach.Dazu noch habe ich ein Bild von euch von früher gesehen.''

Mein Herz setzte aus und mein Atem wurde mir geschnitten.Mit großen Augen sah ich sie an.Wer hatte sie angerufen ? Wer versucht hier alles durcheinander zu bringen ?
,,Also alles wieder gut ?'' Sie nickte und lächelte mich an.Zufrieden ging ich zurück ins Wohnzimmer,jedoch traf ich vor der Küche auf Kuzey und blieb stehen.

Ich hoffte bloß,dass er uns nicht zugehört hatte,denn sonst würde er die Wahrheit wissen und mich nicht in Ruhe lassen.
Mit gesenktem Blick lief ich an ihm vorbei,zurück ins Wohnzimmer.
.
Während ich an meinem Arbeitsplatz saß,trank ich meinen Kaffee und begutachtete die Formulare.Seufzend lehnte ich mich zurück,denn ich war müde,sehr sogar.Auch wenn ich nicht mehr weinte,oder der gleichen tat,gab es etwas was mich bedrückte.Mit der Tatsache,dass Kuzey und ich nun getrennte Wege gingen,konnte ich noch einigermaßen umgehen,beziehungsweise so tuen als würde ich damit umgehen können.Ich konzentrierte mich einfach auf mich und auf das was nun war,trotzdem war da etwas,was mich immer wieder mit ins schwarze Loch zog.

Etwas hinderte mich daran glücklich zu sein.

Als mein Handy klingelte ging ich seufzend ran.
,,Hallo ?''
,,Spreche ich mit der Frau Öztürk ?''
Zögernd antwortete ich.,,Ja,die bin ich.''Was die Person mir am Telefon mitteilte,brachte mich zum erstarren und ein kalter Schauer lief mir den Rücken entlang,während ich versuchte ruhig zu atmen.
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