Der Schnee berührte nun zum ersten mal, in diesem Jahr den Boden. Die Temperatur fiel auf Minus Zehn Grad runter.
Heute ist der 21 Januar, an einem Montag und ich sitze hier in einem Café, stütze meinen Kopf auf meiner rechten Hand ab und starre aus dem Fenster. Ich beobachte die Leute, wie sie schnell hin und her gehen und die Schneeflocken, die langsam zu Boden fielen."Hey, Michael!" sagte jemand, dessen Stimme ich zu gut kannte.
"Hey, Maurice." Begrüßte ich ihn auch.
Maurice und ich kennen uns schon seit Kindheitstagen. Unsere Häuser waren praktisch nebeneinander und unsere Eltern kannten sich gut. Maurice studiert an einer Hochangesehenen Universität Physik, während ich Informatik studiere."Musstest du lange auf mich warten?" Fragte er, lächelte verlegen und setzte sich.
"Nein. Passt schon." Gab ich stumpf als Antwort.
Ich hab mich dran gewöhnt öfters auf ihn zu warten. Er verschlief oft, aber ich nahm ihm das nicht übel. Schließlich muss er nicht nur viel lernen, sondern er kümmert sich auch ab und zu um seine kleineren Geschwister die noch bei den Eltern wohnen.
"Alles in Ordnung? Du wirkst so Abwesend." Fragte er mich besorgt."Alles gut. Ich bewundere nur die Schneeflocken. Ich freue mich, dass wir doch noch etwas Schnee bekommen."
Sagte ich, wobei ich doch etwas verschwieg.
Seit gestern plagt mich ein seltsames Gefühl. Ich weiß nicht, warum es da ist, wie lange es bleibt oder was genau es ist. Es war einfach da und bereitete mir Sorgen."Naja... ich finde, dass die Temperatur ruhig etwas höher sein könnte." Sagte Maurice und schaute sich die Karte an.
"Joa, hast recht." Sagte ich und tat das selbe wir er.
"So. Was darfs denn sein, die Herren?" Fragte uns die Kellnerin freundlich, nachdem Sie wahrscheinlich gesehen hat, dass wir die Karten halten. Nach einem kurzem Blick-Austausch fing Maurice an.
"Ich hätte gerne eine heiße Schokolade und... ein Stück Apfelkuchen." bestellte er sich.
"Und für mich ein Stück Schokoladenkuchen und grünen Tee, bitte."
"Okey. Kommt sofort!" Sagte die Kellnerin und ging zurück zur Theke.
Wir waren fast die einzigen Kunden hier. Mit Ausnahme eines älteren Paares, einer jungen Dame und einen Mann. Obwohl das Café, dass zweit beste der Stadt sein soll."Wie läuft dein Studium?" Fragte ich um eine Konversation zu starten.
"Ganz gut und deins?"
"Auch. Sag mal... Hast du mal etwas von Manu gehört?" Fragte ich unsicher und leicht verletzt.
"Nein, leider nicht. Du?" Sagte er und schaute mich ebenfalls traurig an.
"Nein. Ich auch nicht." Antwortete ich bedrückt.
"Wie lange ist es eigentlich jetzt her, seitdem wir ihn das letzte mal gesehen haben?" Fragte Maurice.
"In 19 Tagen genau vier Jahre." Sagte ich ganz sicher und nahm meine Bestellung entgegen.
Wir unterhielten uns noch eine Weile über viele verschiedene Dinge, bis es Zeit war zu gehen. Ich zog meine Jacke an, wickelte mir meinen roten Schal um den Hals und verließ den Laden.
Wir haben beide keinen Kontakt mehr zu Manuel gehabt und wir wissen nicht was er jetzt genau macht. Wir hätten gerne wieder Kontakt zu ihm.
Allerdings weiß ich nicht, ob er diesen noch will. Naja, er ist ja auch derjenige, der wie vom Erdboden verschluckt worden zu sein.
Ich kann mich nicht mehr daran erinnern was passiert ist und niemand will es mir sagen. Ich weiß nur, dass da was war und Manu seitdem nicht mehr gesehen wurde. Zumindest von uns zwei nicht. Wenn er sich nur zeigen würde, könnte man doch alles mit einem einfachen Gespräch lösen oder nicht?
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Auf der Suche nach Manu
FanfictionMichael, der Hauptcharakter dieser Geschichte, hat eine Gedächtnislücke. Vor vier Jahren ist etwas passiert, sodass er seinen Freund Manuel nie wieder gesehen hat. Aber warum? Was ist passiert? Zusammen mit seinem besten Freund Maurice, suchen sie...