Kapitel 1

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18 Monate später (da hatte das Rollenspiel geendet)


Susan war müde.

Die Kinder raubten ihr ihre letzte Kraft. Sie hatte die beiden Jungs bei Destiny abgegeben und wollte einen Einkauf machen. Milch fehlte und auch andere Sachen.

Müde ging sie durch die Grube, um die die Mall zu kommen.

Auch wenn Cole nicht mehr bei ihr war, hielt sie sich die meiste Zeit bei den Ferrox auf.

Cole war von einem Einsatz nicht mehr zurückgekehrt.

Alles hatte sich verändert.

Sie wusste selbst nicht, wie alles geschehen konnte.

Erst war Eric ohne ein Wort verschwunden, dann wurde Cole, der nun nicht mehr Erics Schutz hatte, auf einen Einsatz geschickt. Er hatte nicht einmal die Geburt der Zwillinge erlebt.

Was genau auf der Mauer geschehen war, erzählte ihr niemand. Dabei war sie ein Leader der Candor. Doch das schien niemanden zu interessieren.

Seit einem Jahr war sie nun alleine. Nun, nicht ganz alleine. Sie hatte ja immer noch ihre Jungs, auch wenn man jetzt schon feststellen konnte, dass sie geborene Dauntless waren. Connor war dabei noch schlimmer als Coulter. Seit sie laufen konnten wurde es sogar noch schlimmer. Sie hatten nur Blödsinn im Kopf und treiben Susan wirklich zur Weißglut.

Sie holte tief Atem und ging weiter.

Die anderen Ferrox beachteten sie nicht. Sie wurde geduldet, weil sie Coles Frau gewesen war und die beste Freundin von Eric. Aber da beide nicht mehr hier waren, konnte sie kaum auf Hilfe rechnen.

Auch ihre Schwägerin konnte sie kaum unterstützen. Nach Coles Verschwinden war sie wieder aufgebrochen und tat nun wieder ihre Arbeit auf der Mauer.

Nur ab und zu kam Cece vorbei, blieb aber nie lange. Susan nahm an, dass es an Eric lag. Irgendwie musste da etwas zwischen ihnen gewesen sein, obwohl es Eric andauernd abgestritten hatte. Vielleicht hatte sich Cece aber auch einfach nur Hoffnungen gemacht, dass etwas zwischen ihr und Eric werden könnte.

Susan wusste es besser.

Eric hatte seine Ex-Freundin geliebt. Etwas, was die anderen nie verstanden hatten. Es war aber nicht nur die Trauer um Cassy, die ihn härter und unausstehlicher gemacht hatten. Er war in seinem Stolz verletzt gewesen. Und das war für Eric Coulter schlimmer als alles andere.

Susan nahm an, dass er deswegen verschwunden war.

Dabei hätte sie ihn gebraucht!

Verdammt!

Er hatte sie als seine Freundin bezeichnet und dann verließ er sie, Cole und die Kinder ohne ein Wort zu sagen.

Sie kam in den kleinen Laden, den sie immer bevorzugte. Hier wurde sie nicht schräg angeschaut, nur weil sie immer noch hier war.

Der Besitzer des Ladens kannte und schätzte sie.

Auch jetzt begrüßte er sie mit einem breiten Lächeln.

„Susan! Es ist schön dich mal wieder zu sehen! Aber du siehst müde aus, Mädchen. Machen die Jungs wieder Ärger?"

Sie lächelte leicht.

„Nicht mehr als sonst. Aber es ist anstrengend wenn man alleine ist."

Er nickte wissend, dann zeigte er auf einen Stuhl.

„Komm und setz dich. Ich mache dir einen Kaffee und du gibst mir die Liste. Ich packe alles ein!"

Sie nickte ihn dankbar an.

EricWo Geschichten leben. Entdecke jetzt