Eric

Kapitel 5

Drei Wochen!

Seit drei Wochen war Susan nun schon weg!

Eric schnaubte.

Er hatte ihr gesagt, sie solle nach einer Woche wieder kommen, doch wie üblich hat sie nicht auf ihn gehört.

Er nahm seinen Helm und stieg auf das Motorrad.

Sie würde etwas ihm zu hören bekommen.

Eigentlich sollte es ihm nichts ausmachen, aber es tat es. Das war ihn schon einmal aufgefallen, als sie nur drei Tage weg war. Schon da hatte er sie vermisst, was er natürlich damals nicht zugegeben hatte. Wie denn auch? Damals war Cole noch bei ihnen und er war schließlich ihr Mann. Und er war noch mit Cassy zusammen gewesen. Eric hatte es damit erklärt, dass er ihr freches Mundwerk vermisst hatte, aber schon damals stimmte es nicht. Er vermisste die Frau und nicht ihre Eigenschaften. Und die Jungs fehlten ihm auch. Wusste der Himmel warum.

Er fuhr zu den Candor und hielt vor dem riesigen Bürogebäude.

Die Candor sahen ihn fragend an, aber er ging schnurstracks in das Gebäude. Vor dem Anmeldethresen blieb er stehen. Das Mädchen, das Dienst hatte, starrte ihn erschreckt an.

„Ich suche eure Anführerin. Wo ist Susan?"

Das Mädchen starrte auf eine Liste.

„Sie müsste noch in ihrem Büro sein. Sie hat sich zumindest nicht abgemeldet. Soll ich sie anmelden, Mister Coulter!"

Eric schnaubte wieder.

„Nein! Das ist nicht nötig!"

Ohne auf sie zu achten ging er die Treppe hoch. Er wusste genau, wo ihr Büro war. Schließlich hatte er sie schon einmal hier her gebracht. Damals waren sie noch nicht so gut befreundet gewesen und sie war erst seit kurzem Anführer gewesen. Mitten im Gespräch war sie eingeschlafen und ihr Kopf sank auf seine Schulter. Er hatte sie hier her gefahren und sie auf das Sofa gelegt. Dann war er wieder gegangen.

Natürlich war es falsch gewesen. Zumindest in den Augen von Susan, denn er hatte sie bis auf die Unterwäsche ausgezogen.

Nun stand er wieder vor ihrem Büro.

Ohne an zu klopfen ging er hinein. Erschrocken drehte sie isch zu ihm.

„Eric? Was machst du hier?"

Susan stand an einem Aktenschrank und sah ihn seltsam an. Sie hatte wieder die typische Kleidung der Candor an, aber er wusste, dass sie dieses steife Zeig hasste. Lieber trug sie die Sachen der Dauntless.

Er knallte die Tür zu.

„Ich frage mich, was du hier noch machst? Haben wir nicht ausgemacht, dass du nur eine Woche bleibst?"

Sie lachte leise.

„Das hast du gesagt. Ich habe gesagt, dass ich mindestens zwei Wochen brauche."

Eric legte den Helm auf den Schreibtisch.

„Es sind drei Wochen!"

Sie hob eine Augenbraue, dann hob sie den Blick und überlegte.

„Oh! Du hast Recht!"

Er nickte und verzog spöttisch seinen Mund.

„Ja! Das habe ich wohl! Du haust ab, lässt mich alleine und meldest dich nicht einmal!"

Sie zuckte mit den Schultern und sortierte die Akte wieder ein.

„Du weißt doch selbst, wieviel Arbeit man als Anführer hat. Und da ich nicht immer hier bin, wird es mehr und mehr!"