Kapitel 8

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„Warum bist du hier, Eric?"

Eric sah Susan verblüfft an.

Er spielte gerade mit den Jungs und genoss dieses Familienleben, das er nie gehabt hatte. Und es gefiel ihm seltsamerweise. Das hätte er nie von sich gedacht.

Susan war in der Küche und kochte, doch nun stand sie am Tresen, die Arme auf die Platte gestützt, so dass ihr Busen vor gedrückt wurde. Sofort regte sich wieder etwas in ihm.

Nein!

Sie schien irgendwie sauer zu sein. Da wäre es bestimmt nicht ratsam, sie wieder zu besteigen. Vor allen nicht vor den Jungs!

„Wie meinst du das?", fragte er stattdessen.

Sie sah ihn ernst an, ihre Brust hob und senkte sich.

Verdammt!

Konnte sie vielleicht damit aufhören?

Er war auch nur ein Mann!

„Ich habe heute erfahren, dass dein Apartment schon eingerichtet ist. Trotzdem bist du immer hier!"

Ah, das war also das Problem.

„Was stört dich daran? Ich meine, es ist doch nicht schlecht, dass ich hier bin. Immerhin helfe ich dir bei den Jungs, wir haben wirklich wahnsinnige Nächte und ich muss zugeben, dass ich nicht unbedingt alleine sein will!"

Sie seufzte.

„Es hat uns damals schon Ärger eingebracht, wenn du dich erinnerst. Hat nicht deine Freundin mit dir Schluss gemacht, weil du so oft bei uns gewesen bist?"

Er schnaubte.

„Lass Cassy aus dem Spiel. Sie war eifersüchtig, aber eigentlich auch selbst Schuld. Auch sie hat mich immer wieder alleine gelassen. Ich fühlte mich schon damals wohl bei...euch!"

Beinahe hätte er DIR gesagt. Dann hätte er zugeben müssen, dass er sich schon damals zu ihr hingezogen gefühlt hatte. Und das wäre nun wirklich fatal. Nicht nur für sie. Auch für ihn!

Eric musste sich mehr und mehr eingestehen, dass es für ihn mehr war, als nur Sex. Aber er war eben Eric. So etwas wie Liebe und Zuneigung gab es nicht für ihn. Er war ein eiskalter Mann, der nur sein Vorteil im Kopf hatte. Dass gerade Susan seine Werte völlig durcheinander brachte, war Wahnsinn! Die Witwe seines besten Freundes! Das war unmöglich.

Er hatte damals erst einmal geschluckt, als er von der heimlichen Hochzeit gehört hatte.

Eine Candor und ein Ferrox!

Das passte eigentlich nicht.

Aber er hatte schnell gelernt, dass Susan anders war. Manchmal hatte er sogar die Befürchtung, dass sie eine Unbestimmte war.

Sie war klug, sagte, was ihr in den Kopf kam und mutig wie er selbst. 

Doch er hatte sie getestet.

Sie war eine Candor!

Und er hatte sich in sie verliebt.

Nicht erst jetzt!

Eric wurde klar, dass er schon lange in sie verliebt war. Doch wegen Cole hatte er die Gefühle unterdrückt.

Mehr noch, er hatte so getan, als ob er nicht verstehen würde, warum Cole sich in das Mädchen verliebt hatte. Doch das fiel ihm mittlerweile nicht schwer.

Die achtzehn Monate, die er verschwunden war...das war nicht einfach nur Flucht vor Cassy. Er war frei gewesen und Susan nicht. Das hatte er nicht ertragen!

Und als man ihre Schwangerschaft so offensichtlich sah...das hatte ihm das Herz gebrochen.

Eric hatte sich schon mehrmals selbst erwischt, als er an den Betten der Jungs gestanden war und sich vorstellte, es wären seine Kinder. Und obwohl er die Möglichkeit immer als Humbug abgetan hatte, wünschte er sich, es wäre wahr.

„Weißt du, es kann dich in Schwierigkeiten bringen, wenn du immer bei mir bist. Die Anführer akzeptieren mich nicht! Für sie bin ich nicht einmal eine vollwertige Anführerin der Candor. Erst seit du wieder hier bist, habe ich ein halbwegs angenehmes Leben."

Das wusste Eric!

Er hatte getobt, als er erfahren hatte, wie sie behandelt worden war. Und das Max alles getan hatte, damit sie vertrieben werden sollte, dass hatte ihn in Rage versetzt.

Nach Max Meinung hätte sie mit den Kindern zu den Candor gehört. Sollten die Jungs wirklich Ferrox sein, dann hätten sie sich in der Zeremonie dafür entscheiden können. Max kannte die Jungs nicht einmal. Eric schon. Auch wenn Connor sehr vorsichtig war, so waren beide Connor und Coulter, eindeutig Ferrox. Er wusste doch selbst, wie es war, wenn man von Kindesbeinen an das Gefühl hatte, in der falschen Fraktion zu sein. Er hatte es miterlebt. Er war bei den Ken geboren, wusste aber schon immer, dass er hier nicht hingehörte.

Das wollte er den Jungs ersparen.

Langsam stand er auf und kam auf sie zu.

„Wenn du mich loswerden willst, dann sag es! Ich verschwinde sofort! Ich kann auch ohne dich leben!"

Was für eine Lüge! Er konnte es eben nicht! Er war Eric! Er hatte keine Gefühle. Er wollte sie doch nur ficken! Seltsam, dass er bei seiner Arbeit immer noch der Alte war. Dort hatte er keine Probleme ein Arschloch zu sein. Doch sobald er sie sah, ihre Stimme hörte, dann war es vorbei mit ihm. Er konnte nur froh sein, dass sie ihm kaum am Tag begegnete. Das wäre fatal.

Doch die Drage musste er stellen. Er brauchte ein klein wenig Bestätigung, dass er auch von ihr los kam.

Er sah ihr dennoch fest in die Augen und hoffte, sie würde nicht ja sagen. Verdammt! Sie hatte ihn so fest an den Eiern und wusste es nicht einmal!

Susan holte tief Luft.

„Nein! Ich will dich nicht loswerden! Das ist es nicht!"

Vor Erleichterung wäre er beinahe in die Knie gegangen.

„Was ist es dann?"

Sie schloss die Augen.

„Wie ich gesagt habe. Ich will nicht, dass du in Schwierigkeiten gerätst! Dafür mag ich dich zu sehr!"

Er nahm sie in seine Arme und küsste sie zärtlich.

„Das werde ich nicht! Es ist ja nicht so, dass wir auch heimlich geheiratet hätten. Es ist nur verdammter Sex!"

Wieder eine Lüge! Warum log er nur so?

Sie grinste ihn an.

„Verdammt guter Sex!"

Er lachte laut auf.

„Oh ja! Verdammt guter Sex!"




EricWo Geschichten leben. Entdecke jetzt