Kapitel 15

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Susan starrte auf Destiny, die vor ihr saß, wie ein Häuflein Elend. Ihre Kampfmontur war blutverschmiert und sie zitterte unkontrolliert.

„Es war schrecklich! Ich wusste nicht, was ich tat! Ich war wie ein Zombie!"

Susan hob die Hände.

Es waren zwei Monate vergangen, seit sie sich von Eric getrennt hatte. In der Zeit hatte sie sich in Arbeit vergraben, um nicht an ihn denken zu müssen.

Connor fühlte sich mittlerweile sehr wohl bei den Candor. Nur Coulter war unausgelastet. Aber das bekam sie in den Griff. Wenn die Arbeit erledigt war, kümmerte sie sich um ihn und spielte die wilden Spiele mit ihm, die ihre Eltern nicht verstanden. Aber in letzter Zeit fiel ihr das immer schwerer. Sie wurde schnell müde und morgens war ihr übel. Sie wusste, was das zu bedeuten hatte. Aber sie verdrängte es, so gut es ging.

„Du meinst also, dass ihr alle herumgelaufen seid, als ob ihr willenlose Marionetten gewesen wart?"

Destiny nickte.

„Glaubst du wirklich, ich hätte sonst die Stiff umgebracht? Unschuldige Menschen! Kinder!"

Sie schlug die Hände vor ihr Gesicht.

Susan setzte sich hin.

„Und Eric?", fragte sie leise.

Destiny lachte böse.

„Er hat es veranlasst! Tris, die Stiff, hat ihn angeschossen und ich muss sagen, dass er es verdient hat!"

Eric war verletzt?

Sie schüttelte den Kopf.

Er war ein Arschloch und Destiny hatte Recht. Er hatte es wirklich verdient, wenn er damit etwas zu tun hatte.

„Haben Stiff überlebt?"

Destiny nickte.

„Ja, aber es sind wenige. Einige von uns haben sie mit hier her gebracht. Andere sind zu den Amite."

Das war vernünftig.

„Ich werde mit den anderen Anführern sprechen. Aber ich denke, ihr seid willkommen bei uns, wenn ihr euch an unsere Regeln haltet!"

Destiny kicherte, obwohl man ihr ansah, dass sie es gar nicht wollte. Der Unglaube war ihr immer noch ins Gesicht geschrieben.

„Du hörst dich gerade wirklich wie eine Candor an. Und wie eine Anführerin. Ich verstehe nicht, wie Eric dich damals so beleidigen konnte."

Susan zuckte zusammen.

Sie dachte doch schon genug an ihn. Warum musste Destiny nun noch in der Wunde stochern.

Sie drehte sich um und sah aus dem Fenster.

„Es ist zu Ende, Destiny. Er hat sich entschieden! Gegen mich und die Jungs. Damit muss ich leben!"

Sie hörte, wie Destiny aufstand.

„Ich verstehe es nicht! Er liebt dich! Das weiß ich, denn ich habe zufällig beobachtet, dass er immer noch in deiner Wohnung übernachtet. Manche sagen, dass er manchmal die ganze Nacht im Kinderzimmer auf dem Boden sitzt und leise vor sich hin redet, als ob die Jungs noch da wären. Und du solltest den Ausdruck in seinen Augen sehen, wenn irgendjemand die Candor erwähnt. Er lechzt geradezu nach Infos über dich!"

Susan schüttelte den Kopf.

„Das bildest du dir ein, Destiny! Er hat mich und die Jungs als Coles Fehler bezeichnet. Das kann ich ihm nicht verzeihen!"

EricWo Geschichten leben. Entdecke jetzt