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Den ganzen Tag war ich gar nicht mehr an meinem Handy. Ich kochte mit meiner Mutter zusammen Ramen und machte mit meiner Familie einen Filmeabend.

Selbstverständlich ein Film, wo Chanyeol die Hauptrolle war, etwas anderes würde ich mir niemals reinquälen.

So verlief mein ganzer Tag und ich musste nichts lernen, da ich dies alles schon den Abend zuvor gemacht hatte.

Erst gegen 22 Uhr kam ich in meinem Zimmer an, begrüßte das Poster von Chanyeol mit einem Kuss und steuerte Richtung Bett zu.

,,Hachhh~", machte ich, sobald ich mich in die gemütliche Matratze fallen ließ und etwas in diese sackte.
Mein Handy lag neben mir auf der Nachtkomode und blinkte hell auf.

Ob sich schon jemand meine Geschichte durchgelesen hatte?

Lächelnd griff ich nach meinem Handy und tippte mein Passwort ein, was wieder mit Chanyeol zu tun hatte.

Ich war wirklich so abhängig von einer einzigen Berühmtheit.
Er war auch einfach zu perfekt, um ihn nicht zu mögen.

Meine Benachrichtigungen waren jedoch nur vom Klassenchat, weshalb ich noch einzelnd auf Wattpad klickte und die Geschichte analysierte.

Sofort ließ ich meine Schultern hängen und seufzte enttäuscht in meine Hand, mit der ich meinen Mund verdeckte.

Nicht eine einzige Person hatte sich dieses Buch durchgelesen, was mich schon gewaltig erschütterte.
Ich war auch so, nie von meinen Geschichten überzeugt und das war quasi noch die Bestätigung dafür.

Einfach den Account verbrennen, so wie ich es mit meinen Notizen machte, jedoch ging dies nicht so einfach, wie mit Papier.

Fest kaute ich auf meiner Lippe herum, wollte mich nicht von diesen 0 Lesern beeinflussen lassen, aber es traf einen mitten ins Herz, obwohl man dies nicht wollte.

,,Nie würde sich jemand so eine alberne Geschichte durchlesen.", murmelte ich und machte mich mit diesen Worten nur noch fertiger, als ich auch so schon war.

Dabei sagte mein Lehrer mir, dass man immer an sich glauben und niemals aufgeben soll.
Wenn ich ein Ziel habe, dann darf ich es niemals aus den Augen verlieren und muss darum kämpfen.
So versuchte er mich aufzuheitern und er hatte auch noch recht.

Ich sollte mein Buch einfach weiterschreiben und mich nicht daran aufhalten, was andere davon denken oder in diesem Falle halt nicht denken.
Eines Tages würde ich es dann auch schaffen, ganz groß zu werden, so wie Chanyeol.

Er hatte bestimmt auch immer an sich geglaubt und war deshalb jetzt ein Mädchen- und Jungenschwarm.

Jetzt schlich sich doch noch ein sanftes Lächeln auf meine Lippen.
,,Eines Tages werde ich dich noch Treffen, Chanyeol!"

Mein Blick glitt zum Poster, welches mich förmlich angrinste mit diesem hübschen Jungen darauf.
,,Ich werde ganz stark"

Zu der Zeit wusste ich doch gar nicht, was für Türen die Zukunft für mich noch bereit hielt.
Ich wusste bis dahin auch nicht, welche von diesen vielen Türen ich eines Tages betreten werde.
Und mir war auch noch nicht klar, was für schöne und gruselige Dinge dahinter stecken konnten....

Ich war noch naiv und ahnungslos, doch irgendwann würde ich davon erfahren und mich deswegen ärgern oder erfreuen.

Oder vielleicht... auch beides?

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Author || ChanbaekWo Geschichten leben. Entdecke jetzt