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,,Vorsicht! Baekkkk~!", jammerte ich, sobald ich auf dem Gepäckträger von Baekhyuns Fahrrad meinen rechtmäßigen Platz gefunden hatte.
Ängstlich krallte ich mich an die Taille des Schülers, aus Angst, ich würde jeden Moment runterfallen und mir dabei diverse Körperteile brechen.

Die Straßen waren, zu unserem Glück, leer, sodass er beruhigt fahren konnte, wie es ihm gerade lustig war.

Jedoch spielte er so ziemlich mit meinen Gefühlen. Immer wieder drohte ich ihm, dass ich absteigen würde, doch bemerkte erst Augenblicke später, er tat dies alles nur für mich, um mich (mehr oder weniger traumatisiert) zuhause ankommen zu lassen.

,,Baekhyun, bitte~"
Mein Gesicht vergrub ich leicht in seinen Schulterblättern, da ich nicht zusehen konnte.
Mir wurde schwummrig und ich fühlte mich in dieser Situation überhaupt nicht sicher, auch wenn Baekhyun ziemlich ordentlich fahren konnte.

Dennoch, was wäre, wenn diese Schrottkiste plötzlich auseinanderfliegt?
Was würde ich mir dabei wohl alles brechen?
Das mag ich mir gar nicht ausmalen..

,,S-sind wir gleich da?", stotterte ich und kniff dabei leicht meine Augen, aus Hoffnung, dass er gleich bejahen würde, doch er schien mich gar nicht gehört zu haben.
Ob dies vom Fahrtwind kam oder er mich einfach überhörte, konnte ich nicht beantworten.
Wahrscheinlich fand er es gerade viel zu lustig, mit seinem 28 Zoll Damenfahrrad durch die Stadt zu düsen und dabei sein größtes Idol, das sich so eben in die Hose machte, auf dem Gepäckträger sitzen zu haben.

,,Baaaaaeeekhyun?", versuchte ich es erneut, nur diesmal um einiges lauter, weshalb er einen kurzen Blick über seine Schulter warf und lächelte.

,,Was ist los?", fragte er mit so einem Gesichtsausdruck, als würden wir uns schon wochenlang kennen und wären gleichgestellt, was wir absolut nicht waren.
Vielleicht mag er für sein Buch berühmt sein, aber diesen Erfolg hatte er dennoch nur mir zu verdanken.
Ohne mich, wäre dieses Mörder-Buch rein gar nichts geworden.

Man brauchte halt seine perfekten Rollen, ohne diese wäre das Buch doch nicht so geworden, wie es jetzt war.

,,Wir sind da!"

Mit einer Vollbremsung hielt der Kleine an, was mir ein Schreien entlockte und ich meine Nägel förmlich in das Oberteil von ihm krallte.

Erleichtert und völlig verschwitzt stieg ich vom Fahrrad und erkannte mein Haus wieder.
Ich war tatsächlich nach wenigen Minuten zuhause, und das mit dieser Schrottkiste. Unfassbar.

Ein leichtes Lächeln schlich sich auf meine Lippen, doch verschwand sofort wieder und tauschte sich stattdessen gegen einen ernsteren Blick aus.

,,Du darfst niemandem erzählen, dass ich hier wohne, verstanden? Ich mag wirklich kein Stress bekommen, also vergiss einfach, dass du hier warst, ja?"

Mit schnellen Schritten lief ich auf meine Haustür zu und schloss diese mit hastigen Fingerbewegungen auf.

,,Ja.. also.. na dann! Man sieht sich, mh?", mit diesen Worten knallte ich die Tür hinter mir zu, ohne auch noch einen Blick zu Baekhyun riskiert zu haben und lehnte mich gegen diese.

War das gerade peinlich... Oh Gott..
Bitte sag mir, dass ich das alles nur geträumt habe..

Author || ChanbaekWo Geschichten leben. Entdecke jetzt