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Ein langes Kapitel, endlich mal wieder~♡ Freue mich über Kommentare und Feedback zum Kapitel oder allgemein zu dem Buch~

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,,Aiiiishh", machte ich, unterbrochen von riesigen Kopfschmerzen und ließ somit das Messer aus meiner Hand fallen.
Ich wollte doch nicht gerade wirklich Baekhyun einfach so und ohne Gnade umbringen? Wie tief war ich schon in meinem Leben gesunken?

,,Ist alles okay?", fragte mich der Kleinere, blickte besorgt zu mir hoch, als wäre gerade überhaupt gar nichts passiert, sondern nur meine Kopfschmerzen das wichtigste in diesem Moment.
Meine Augen waren fest zusammengekniffen, so fest, dass sich schon bunte Punkte im reinem Schwarz bildeten.
,,F-fuck"

Es wurde still.
Ganz still.

Nur der Wind wehte durch die Gasse und richtete etwas meine Haare.
Sanft löste ich meine Hände vom Kopf und blickte wieder zu Baekhyun auf.

Dieser schaute gerade jetzt jedoch nicht zu mir, sondern um sich, als würde er nach etwas ganz bestimmten Ausschau halten oder suchen.
,,D-das w-wollte ich nicht", stotterte ich, versuchte hilflos mich wieder zu sammeln und zu verstehen, warum das alles mit mir passierte.
Gefangen in meinem eigenen Körper.

Von diesem Moment an wurde alles noch viel merkwürdiger, die Welt verstand ich sowieso nicht mehr.

,,Ungestylt", schmunzelte Baekhyun, strich mir dabei durchs Haar. Mein ganzer Körper erstarrte und eine Gänsehaut durchzog mich an jeder einzelnen Stelle.
Als wäre alles von eben vergessen.

,,Ich wollte dir noch was sagen, Channie", flüsterte er, beugte sich zu meinem Ohr vor.
,,Du bist echt ein guter Schauspieler"

Meine Augen weiteten sich massiv.
Er erinnerte sich an mich!
Also bin ich doch nicht völlig verrückt, ich bin Schauspieler Park Chanyeol!

,,D-du erinnerst dich"

Er lachte leise und lehnte sich zurück gegen die kalte Steinwand des großen Gebäudes hinter ihm.
Seine Haare hingen ihm strähnenweise im Gesicht.
Für diesen einen Moment fühlte ich mich so, als hätte ich all meine Rollen abgelegt und wäre wieder ganz der alte Park Chanyeol.
Nur leider hielt dieser Zeitpunkt nicht ewig an..

,,Du hast die ganze Zeit wirklich authentisch gespielt. Wollen wir vielleicht kurz Pause machen?"

Wie bitte?
Was meinte er damit?
Eine Pause machen? Ich habe authentisch gespielt?
Aber... Ich habe es mir doch gar nicht ausgesucht.
Denkt er etwa, dass-
Oh nein...

Mein wütender Kopf stellte sich wieder aus, es verblieb nichts als Stille. Ich wollte etwas dagegen sagen. Ihm erklären, dass das alles hier kein dummer Film war, doch mich erfasste wieder diese eine Rolle des Mörders Park Chanyeol und auch Baekhyun veränderte sich von einer Sekunde zur anderen.
Er war überhaupt nicht mehr die Person, die ich kennenlernte.
Nicht mehr schüchtern, nicht mehr dieser große Fan, der mich als den besten Schauspieler von ganz Korea kannte.

Insgeheim hoffte ich, dass mein entgeisterter Blick ihm verriet, dass hier irgendetwas nicht stimmte.

Ich bemerkte gar nicht, wie wir zu mir Nachhause gegangen sind, so sehr dachte ich über die letzten Tage nach.
Wie seltsam es auch war, sie hingen alle irgendwie zusammen
und auch Baekhyun und ich passten wie Faust aufs Auge.
Baekhyun schloss gerade mit meinem Schlüssel die Haustür auf und betrat das dunkle Nichts.

,,Woahh", machte er, als er diese Dunkelheit vor sich erblickte.
Die Vorhänge zugezogen, sodass kein noch so kleiner Lichtschimmer durchdringen konnte.
Meine Hände glitten zum Schalter, knipsten so wieder die Helligkeit an und danach ließ ich mich auf meine Couch fallen.

Baekhyun gesellte sich zu mir und wurde ernst.
Sein süßes Grinsen verschwand komplett aus seinem Gesicht.
Kalte Blicke durchbohrten mich.

,,Also ich höre?", raunte Baekhyun nun und schaute mich sowohl streng, als auch erwartungsvoll an.
Was wollte er von mir wissen?

,,W-was genau?"

Er seufzte.

,,Was hast du die letzten Tage gemacht?..draußen.."

Nervös schaute ich auf meine Finger und spielte leicht mit ihnen rum.
Was sollte ich schon sagen?
Ich wusste doch selbst nicht, was das alles hier war und warum genau so mein Weg aussah.

,,Du kannst mir vertrauen, Chan", versuchte er weiter auf mich einzureden, um an mehr Informationen zu gelangen.
Oder einfach nur, weil ich ihm wichtig war. Das konnte man ja von der restlichen Welt weniger behaupten.

,,Ich ... ich habe ..."

,,Du hast?"

Mein Blick glitt zur Seite, ich konnte ihn so einfach nicht mehr anschauen.
Es tat mir so schrecklich weh, solche Sachen ihm zu beichten.
Denn ich mochte Baekhyun doch..

,,Gemordet"

Sofort erschrak er, nicht eine Sekunde zum erklären ließ er mir Zeit.
Er sprang von der Couch auf, wortlos.

,,A-aber warum?", fragte er komplett unter Schock, hielt sich fest die Hand vor dem Mund, um seine ganze angesammelte Angst und Wut nicht rauslassen zu müssen. Fehlgeschlagen.

,,UND DU WOLLTEST MICH AUCH UMBRINGEN?", schrie er drauflos, ,,Ich fasse es nicht"

In meinem ganzen Leben habe ich mich noch nie so sehr geschämt, wie jetzt. Alles hatte ich vermasselt, weil mein Körper völlig auf sich allein gestellt war.

,

,Das bist du nicht Chanyeol. Das ist nicht der Chan, den ich kennengelernte habe...
Was ist nur passiert?", murmelte er etwas unverständlich und ließ sich zurück auf die Couch sinken.
Sein Gesicht tief in seinen Händen versteckt.

,,DAS BIST DU NICHT! DAS IST NICHT PARK CHANYEOL!!", schrie er auf und versuchte wahrscheinlich seinen ganzen Frust rauszulassen, irgendwie auch verständlich. Es tat mir weh, dass er so mit mir redete.
Ich wollte das alles doch überhaupt nicht!

,,Du benutzt Menschenleben.. wie Schachfiguren!"

,,B-bin ich auch nur eine für dich? Eine Schachfigur?", flüsterte er bezogen auf meine Tat vorhin, wo ich ihn beinahe ermordet hatte, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.

Seine Augen wurden glasig und nahmen rote Farbe an.

,,Nein...", antwortete ich und vermied jeglichen Blickkontakt.
,,Ich-... ich konnte meinen eigenen Körper nicht mehr steuern"

Er erhob sich einfach so, erneut wortlos und total überfordert.
Tränen in seinen Augen, zitternde Hände, als wäre er nun eben der Mörder gewesen und konnte nichts realisieren.
Seine ganze Art beängstigte mich.
Ich wollte ihn nicht verletzen...
Jetzt war alles schon zu spät.

"W-Wo willst du hin?"

"Zur Polizei"

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Author || ChanbaekWo Geschichten leben. Entdecke jetzt