Jonah

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Für amycatrinaa

Unsicher betrete ich das Klassenzimmer und sehe mich um. Heute war mein erster Tag an der Schule nachdem ich von North Carolina nach Minnesota gezogen bin. "Hallo. Bist du die neue Schülerin?", fragt mich plötzlich eine Stimme, weshalb ich mich umdrehe um die Person anzusehen. "Ja das bin ich. Ich bin Amy", stelle ich mich schüchtern vor und gebe dem Mann im mittleren Alter meine Hand. "Schön dich kennenzulernen Amy. Ich bin Mr. Fallow, dein Klassenlehrer", stellt er sich nun vor und lächelt freundlich. Ich setze mich an ein leeres zweierpult und warte darauf das die Stunde anfängt. Ich lege meinen Kopf auf die Tischplatte und bin kurz davor einzunicken als eine Stimme fragt: "Wer bist du?" Ich fahre hoch und sehe ein braunhaariges Mädchen mit Brille, welches mich mustert. "Ehm...I..ich Bin Amy. Ich bin neu hier", stammel ich verlegen. "Achso okay. Ich bin Esther. Nett dich kennenzulernen", grinst sie und lässt sich auf Den Stuhl neben mir fallen.

"Esther? Wieso sitzt die an meinem Platz?", fragt ein blondes Mädchen zickig und stemmt die Hände in die Hüften. "Sie ist neu hier Claire. Sie wusste das nicht. Außerdem kannst du dir doch mal einen neuen Platz suchen", meint Esther und diese Claire schnappt aufgeregt nach Luft. "Hey Claire! Setz dich zu mir", ruft ein Junge ihr zu und winkt. Sie verdreht die Augen, setzt sich dann aber trotzdem neben diesen Jungen.

"Danke das du mich Von dieser Nervensäge befreit hast", lacht Esther und zwinkert. "Wieso denn? Seit ihr keine Freunde?", frage ich. "Wir waren es mal, aber inzwischen nervt sie nur noch und nutzt mich nur um abzuschreiben", erzählt sie und verdreht die Augen. "Das kenn ich", Murmel ich und lächel verständnisvoll. Ich glaube ich habe meine erste Freundin gefunden.

Ein paar Wochen später

"Hi Es", lächel ich und umarme sie. "Hey Amy. Bereit für ein Mädelswochenende?", grinst sie breit und lässt mich hinein. "Immer doch", grinse ich ebenfalls und ziehe meine Schuhe aus. In den vergangenen Wochen ist Esther meine beste Freundin geworden und wir verbrachten so ziemlich jede freie Minute miteinander. "Ich habe so viel vorbereitet. Gut das meine Eltern aus dem Haus sind. Das wird klasse!", lacht sie und zieht mich in die Küche. "Wie wärs wenn wir zuerst Plätzchen backen? Schliesslich ist in einem Monat Weihnachten", meint sie und ich nicke begeistert.

Backen ist mein liebstes Hobby. Wir fangen an verschiedene Teige zu machen und die passenden Förmchen auszuwählen als plötzlich SEINE Stimme ertönt. "Was macht ihr denn schönes?" Wir drehen uns um und ich werde augenblicklich rot. Jonah lehnt lässig am Türrahmen und lächelt. "Ehm...W...Wir...ich...Plätzchen...", stottere ich und schlage mir innerlich gegen den Kopf. Sobald er in meiner Nähe ist kommt nur noch Bullshit aus mir raus. "Wir backen Weihnachtsplätzchen", antwortet Esther für mich und verschränkt die Arme.

"Lecker. Darf ich nacher probieren?", fragt er und leckt sich über die Lippen. Heilige Mutter Maria. "Klar." "Nein", sagen wir gleichzeitig weshalb wir uns kurz irritiert ansehen. Jonah lacht nur und geht dann zurück ins Wohnzimmer. "Es ist so erbärmlich wie du auf meinen Bruder stehst", lacht mich Esther aus und ich sehe sie böse an. "Was kann ich denn dafür", sage ich und fange an den Teig auszurollen. "Vielleicht hätte er dich schon längst eingeladen wenn du mal einen anständigen Satz herausbekommen hättest", lacht sie weiter, weshalb ich sie mit Mehl beschmeisse. "Hey! Hast du sie noch alle?", fragt sie mich entrüstet und schon landet ebenfalls Mehl in meinem Gesicht. Ich sah sie verdutzt an, während sie mich auslachte und kurzerhand befanden wir uns in einer Mehlschlacht. Ich will gerade nach der nächsten Ladung Mehl greifen als Jonah wieder reinkommt und ruft: "Was habt ihr getan?!" Aprubt stoppen wir und tauschen einen kurzen Blick aus, bevor wir Jonah gleichzeitig mit Mehl abwerfen.

Jonah greift nach dem Mehl und kommt bedrohlich auf mich zu, nachdem er Esthers Packung über ihr ausgeschüttet hat. "Nein...Bitte nicht", lache ich und gehe zurück. Jonah lächelt nur bedrohlich und sieht mir tief in die Augen. Wie hypnotisiert starre ich zurück und erwache erst als er mir meine Packung aus der Hand gerissen hat. Ungeschickt versuche ich die Packung zurück zu ergattern und hüpfe deshalb um ihn herum. Er hält sie jedoch über seinen Kopf und packt urplötzlich meine Handgelenke. Sofort erstarre ich und ziehe scharf die Luft ein. Er kommt mir ganz nah, sodass ich seinen Atem an meinem Gesicht spüren kann. Ich schlucke und versuche so langsam wie möglich zu atmen, um meinen rasenden Puls unter Kontrolle zu bekommen.

"Jetzt bist du dran", haucht er und kippt mir in einem Rutsch das Mehl über den Kopf. Lachend lässt er mich los, während ich immernoch stocksteif da stehe. "Alles klar?", fragt er mich nachdem er bemerkt hat, dass ich mich nicht bewege. Ich bringe ein schwaches Nicken zustande und versuche zu lächeln. "Du solltest öfters Lächeln. Steht dir", zwinkert er mir zu und wischt sich dann das Mehl von der Schulter. "Danke...Dir auch", flüster ich und gib mir innerlich einen Facepalm. Sowas sagt man doch nicht Amy! Schreit mir mein Unterbewusstsein zu. Er lacht wieder und mein Blick senkt sich zu Boden.

Toll gemacht Amy. Kann mich bitte jemand aus dieser Situation befreien? Und wo war überhaupt Esther? "Hey..ich lach dich nicht aus. Ich find das süss, dass du so unsicher bist", lächelt er und greift nach meinen Händen. "Also ich finde das eher nervig", sage ich und lobe mich innerlich für den ganzen Satz. "Ach was. Wenn du nicht immer verschwinden würdest sobald ich versuche mit dir zu reden hätte ich dich schon längst nach einem Date gefragt", meint er und ich sehe überrascht auf. "D..Da...Date?", frage ich nun wieder stotternd. War ja klar das ich nun wieder kein Wort anständig herausbringen würde.

"Na klar. Ich fand dich ehrlich gesagt schon von Anfang super süss", meint Jonah nun verlegen und kratzt sich am Kopf. Ich kichere leicht und merke wie mir die Röte ins Gesicht schiesst. "Also? Würdest du mit mir ausgehen?", fragt er und ich hebe meinen Blick. "J...Ja...", bringe ich hervor und auf Jonahs Gesicht bildet sich ein Riesen Grinsen. "Super! Ich schreib dir wie und wo", grinst er und verlässt die Küche. Nun kommt auch wieder Esther in die Küche, die sich wohl sauber gemacht hat. "Was ist denn mit Jonah los? Der ist gerade wie ein Riesen Idiot die Treppe hinaufgerannt und hat dabei gekichert wie ein kleines Mädchen", wundert sie sich, weshalb ich leicht schmunzeln muss.

"Er hat mich nach einem Date gefragt", sage ich leise und Esthers Augen weiten sich. "Oh nein. Jetzt wird es noch schlimmer", meint sie theaterlisch und fällt übertrieben zu Boden weshalb ich nur grinsend die Augen verdrehe.

Ich hoffe es hat dir gefallen Amy:)

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