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Meranda
Ich konnte einfach nicht mehr einschlafen. Die ganze Zeit über, hatte Ed mich von der Seite gemustert. Jetzt lag ich auf der linken Seite am Rand der Matratze und Ed auf der anderen Seite. Seit er mich hierhergetragen hat, war ich komplett wach und spürte, wie mich die blau-grauen Augen durchbohrten.
Ich schaute auf mein Handy, welches auf dem Nachttisch neben dem Bett lag. 1:08am.
"Ed?"
"Hm?" Antwortete dieser sofort. "Bist du müde?" Fragte ich leise. "Nicht wirklich. Du?"
"Ich auch nicht."
"Warum fragst du?"
"Nur so."
"Weisst du was?" Fragte er, setzte sich auf und schaltete die kleine Lampe auf dem Nachttisch, neben sich, ein. "Was?"
"Du hast mir immer noch nicht deine Tattoos gezeigt." Und ich hörte auch, dass er durch ein leichtes Grinsen reden musste. Ich verdrehte die Augen und setzte mich ebenfalls auf um ihn in die Augen sehen zu können. Er sah wie ein kleiner Junge aus, so wie er im Schneidersitz vor mir saß und mich aus großen Augen ansah. "Zeig mir deine Tattoos!" Diese Stimme!

Ich setzte mich näher zu ihm und hob mein Nachthemd am Rücken hoch, sodass Ed meine Hibiskusblüte sehen konnte. "Wow"
"Und? Was hältst du davon, außer 'Wow'?" Fragte ich ihn. Ich hatte meinen Kopf zu ihm gedreht und beobachtete ihn wie er mein Tattoo betrachtete. Mir lief ein Schauer über den Rücken als er mit seinen warmen Fingern über meine Schulter strich. "Das ist unwerfend. Wie lange hat es gedauert?"
"Da muss ich erst mal überlegen. Ich war mit Liss um 16:00 Uhr hingegangen... Ich glaube so um die 2 ein halb Stunden. Kann aber auch länger gedauert haben. Naja, kann daran gelegen haben, dass es mein zweites Tattoo überhaupt gewesen war und ich auch schon dezent Schmerzen hatte."
"Hat es eine Bedeutung?"
"Tiefgründig? Ähm... ja. Xeyla und ich kennen uns schon seit der fünften Klasse. Und wir beide sind besessen von Hibiskusblumen. Ich hab sie mehr oder weniger angesteckt. Und außerdem erinnert es mich auch meinen ersten Freund." Ich spürte Ed's intensiven Blick auf dem Tattoo.

Ich wusste nicht was, aber irgendwie hatte ich Angst bekommen in diesem Moment.
Meranda! Das bildest du dir alles nur ein.
Ich spürte wieder seine Hand an meiner Schulter. Diesmal drehte er mich aber zu sich um. "Und?" Fragte er. Ich schaute ihn an und hatte wieder meine Pyjama runtergezogen. "Was und?"
Ich verstehe ihn irgendwie nicht.
"Wie war deine erste große Leibe? Wie sah er aus? Wie war er?" Ich war überrascht, dass er mich sowas fragte. "Ähm..." Meine Augen schauten in die eines wartenden Ed Sheeran's. Diese Augen! "Also, er hieß Mads. Er war ein Ginger. War kleiner als ich. Hatte grüne Augen. Und vom Charakter her war er einmalig. Und damit meine ich, dass ich niemanden kenne, der so verrückt ist wie Mads." Erinnerte ich mich Stück für Stück. Mir ging wieder ein Schauer den Rücken runter. "Und wie ging es aus?" Irgendwas verunsicherte mich. "Ich bin umgezogen, weil ich Background Tänzerin werden wollte."
"Und der Kontakt ist sofort abgebrochen?" Fragte er mich weiter. Wenn ich jetzt so darüber nachdachte, merkte ich, dass ich Mads doch immer noch vermisste. "Wenn du nicht darüber reden willst, Ok. Ich bin ja nur am fragen. Und wie ich es aus aus Erfahrung weiss, bin ich auch sehr nervig."
"Gut, dass du es weißt. Dann muss ich es dir ja nicht sagen." Und das brachte mich zum lachen. Und Ed auch. "Ich bin froh über diese Entscheidung. Denn hätte Xeyla mich nicht davon überredet, hierherzuziehen, würde ich zwar immer noch mit Mads zusammen sein, aber hätte nicht so tolle Menschen kennengelernt. Und das meine ich ernst. Denn die anderen Tänzer sind, mit Ausnahme von Lisa, eigentlich ganz nett." Er schaute mich gespielt gekränkt an und brachte mich damit zum lachen.
Meranda! Was ist bloß los mit dir?!
Ich drehte mich um, um aufzustehen und ins Wohnzimmer zu gehen. Natürlich gefolgt von Ed.

"Was machst du, wenn du nicht schlafen kannst?"
"Weiss ich nicht. Normalerweise drehe ich mich um und versuche weiterzuschlafen. Du?"
"Manchmal gehe ich raus oder versuche auch weiterzuschlafen." Also ist er auch ein Mensch der manchmal nicht schlafen kann. "Und was hast du jetzt vor?" Ich hatte keine Ahnung was ich jetzt, was ich jetzt machen wollte. "Keine Ahnung." Gab ich also offen zu. "Dann entscheide ich!" Beschloss Ed. Und ohne Vorwarnung hob er mich schon hoch und nahm mich über eine Schulter. "Hey! Ich bin doch kein Ding, welches du einfach mitnehmen kannst." Beschwerte ich mich. Ich versuchte mich zu befreien, wollte aber auch getragen werden. "Anscheinend schon."
"Wohin bringst du mich?" Versuchte ich herauszufinden. "Entspann dich doch mal. Immerhin wirst du gerade von MIR durch deine Wohnung getragen."

Ich kam mir vor wie ein kleines Kind, welches nicht auf die Eltern gehört hat und jetzt bestraft wird. Ed trug mich zurück in den Flur und ins Schlafzimmer. "Jetzt ziehst du dich an und wir gehen raus, ok?" Mit diesen Worten setzte er mich vorsichtig ab, nahm seine Klamotten, die er hier liegen gelassen hat, und ging sich auch umziehen.

Ich holte mir einen dunkelblauen Hoodie raus, eine schwarze Jeans und nahm meinen Mantel in die Hand. Im Flur wartete er schon auf mich und zog sich seine blauen Sneakers an. "Ist dir nicht kalt?" Fragte ich und sah ihn an, wie er in Hoodie vor mir stand. "Lass den Mantel hier." Entgegnete er mir und lächelte. Dieses Lächeln! "Draußen sind es Minusgrade und du willst, dass ich nur in einem Hoodie rumlaufe?"
"Du weisst doch garnicht wo wir hingehen." Überredete er mich. Also zog ihn den Mantel aus, hing ihn auf und zog dann auch meine schwarzen Boots an. "Sieht besser aus." Meinte er, gaube ich, mehr zu sich selbst als zu mir. "Gehen wir?"

Draußen hatte er die Kapuze tief ins Gesicht gezogen und mich an die Hand genommen. Mir war nicht gerade warm, aber frieren tat ich aus irgendeinem Grund auch nicht.

"Wo sind wir?" Fragte ich nachdem wir 15 minuten gegangen waren. "Das wirst du gleich sehen." Sagte er in meine Richtung guckend und grinste. Ich schaute auf mein Handy. Schon 2 am.

"Wie lange noch?" Quängelte ich schon seit eine gefühlten Ewigkeit. Aber die einzige Antwort die ich bekam war: "Wir sind doch gleich da." Ich kapier ihn echt nicht.

"Hier sind wir!" Sagte er aus als wir in einer kleinen Straße mit Häusern angelangt waren und von einem davon stehen blieben. "Und WO sind wir?" Fragte ich und betonte das WO sehr. "Bei mir." Ich schaute ihn ungläubig an. Doch Ed nickte nur und holte einen Schlüssel aus seiner Hosentasche und wedelte damit herum.

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Ich hoffe euch gefällt die Geschichte bis jetzt. Ich weiss noch nicht wie ich weiter machen werde, hoffe aber noch Spannung und Wendungen hineinzubringen.

Gibt es irgendwelche Verbesserungsvorschläge? Ich Freue mich über jeden Kommi. :)
Und auch über jeden Vote.

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