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Danach hatten wir einfach nur nebeneinander gelegen und ich hatte ihn die ganze Zeit über beobachtet.
Nach einer Weile löste er seinen Blick von der weißen Decke und drehte sich zu mir.

"Ich habe gerade nachgedacht und... ich hätte eine Bitte an dich. Kannst du mir eine Frage ehrlich beantworten?" Ich würde nervös, nickte aber.
"Das hört sich jetzt merkwürdig an aber, Meranda Stein, willst du meine Freundin sein?"
Mein Herz und meine Atmung setzten für einige Augenblicke aus.
"Das meine ich ernst. Ich habe mir das schon eine Weile überlegt und jetzt habe ich es endlich über's Herz gebracht, dich zu fragen."
Ich konnte immer noch nichts erwidern.

"Zeig mir doch bitte eine Reaktion. Damit ich nicht nicht wie ein Idiot fühle." Flüsterte er unsicher, worauf eine ebenso unsichere Lache folgte.

"Meri?" Fragte er, als ich auch Augenblicke später nicht reagierte.
Sein Gesichtsausdruck verlor an Hoffnung.

Ich sammelte die kleinen Ich's in meinem Kopf zusammen und faste dann einen klaren Gedanken den ich aussprach.
"Ich... das war irgendwie erhofft, aber das jetzt gehört zu haben überwältigt mich."
Ed's Miene hellte sich blitzartig auf und seine Augen schienen aufzufangen zu leuchten.
"Ja." Gab ich lächelnd die Antwort.

Danach lagen wir wieder auf dem Bett. Ed hatte mich zu sich herangezogen und ich hatte meinen Kopf auf seinen Brustkorb gelegt.
Sein Herzschlag war anfangs ziemlich schnell, war dann aber immer ruhiger geworden.
Seine Hand hatte mir die ganze Zeit über den Rücken gestrichen und mir wohlige Schauer über den Rücken wandern lassen.

Nach einer halben Stunde hörte wir die Haustür sich öffnen und zufallen.
>Meri! Wir sind da!< Meine Eltern hatten sich immer darüber aufgeregt, als ich nach Hause kam und dann durch ganze Haus geschrien habe, dass ich zurück bin. Nun machten sie es selber.
>Wir sind hier oben!< Rief ich zurück, wir beide standen auf und gingen zur Treppe runter.
>Wo ist Mama?<
>Sie muss noch arbeiten, aber deshalb bin ich jetzt gekommen um zu fragen, was ihr Essen wollt? Also, was soll ich liefern lassen?< Mein Vater konnte nicht wirklich kochen und bestellte deshalb immer bei Lieferservicen.

"Was möchtest du essen?" Fragte ich Ed, der neben mir stand und mir einen undefinierbaren Blick zuwarf, welcher eine leichte Gänsehaut verursachte.
Wir entscheiden uns für asiatisches Essen und mein Vater fuhr kurz darauf auch schon los.

Wir saßen auf der Couch und schauten irgendeine Dokumentation auf englisch, während wir auf meinen Cater warteten.

Mich plagte schon die ganze Zeit dieser eine Gedanke, dass wenn unsere jetzt begonnene Beziehung an die Öffentlichkeit geraden würde, alles anders werden würde.
"Ed?" Er drehte sich auf der Couch zu mir und forderte mich mit einem Blick auf fortzufahren.
"Ich... ich meine wir sind ja jetzt-"
"Ein Paar? Und du hast Angst, dass-"
"Dass diese Beziehung an die Öffentlichkeit gelangt und-"
"Und die uns dann nicht in Ruhe lassen würden?" Unterbrachen wir uns gegenseitig und mussten dann kurz auflachen.

"Ja. Ich möchte ja mit dir zusammen sein, aber die Öffentlichkeit könnte alles ändern."
Über Ed's Gesichtsausdruck legte sich ein Schatten und sein Blick senkte sich.
"Alles in Ordnung?"
Ed atmete eine Weile ruhig, bevor er anfing.
"Jetzt kann ih dir das ja erzählen..." Er machte eine Pause und ich würde nur noch neugieriger.
Deshalb rutschte ich näher zu ihm und legte meine Hand auf seine.

"Also, ich hatte bis vor zwei Jahren noch eine Beziehung. Das hört sich jetzt nicht so schlimm an, aber sie hatte es wirklich an sich. Ihr Name war Heyla, ich nannte sie immer Skadi. So heißt die Göttin der Jagt und des Winters in der nordischen Mythologie."
Ed schien an Heyla zu denken, denn er machte wieder eine Pause und sein Blick fokussierte sich auf einen Punkt in der Ferne.
"Sie war zu einigen ablehnend und und kalt, zu mir hatte sie aber irgendeine Bindung von Anfang an gehabt. Wir kannten uns schon seit unserer Schulzeit, bevor ich die Schule verlassen habe. Wir kamen zusammen und wir versuchten unsere Beziehung geheim zu halten. Als ich dann eben bekannter wurde, klappte es mich eine Weile. Doch irgendwann bekam es irgendwie jemand mit und es verbreitete sich wie ein Feuer."
Er machte wieder eine Pause, nachdem er langsam weitererzählt hatte und schluckte.
"Sie beging Suizid und in ihrem Abschiedsbrief an mich hab sie mir für alles die Schuld. Dass ich sie Stück für Stück zum Suizid gedrängt habe und dass ich der Öffentlichkeit von unserer Beziehung erzählt habe." Ich legte meine Arme und ihn und atmete seinen Duft ein.

"Und deshalb möchtest du das wissen, weil du Angst hast, dass das nochmal passiert. Nur mit mir." Schlussfolgerte ich.
Er nickte schwach, legte seine Arme um meinen Körper und legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab.
"Ok."
Ed ließ einen Fragenden Laut von sich.
Ich überlegte mir schnell die passenden Worte, bevor ich weitersprach.
"Ich möchte mit dir zusammen sein und die Öffentlichkeit kann das ruhig herausfinden. Solange unsere Beziehung bleibt."
Danach blieb es bis auf unsere Atmung still, bis mein Vater kam.

Wir saßen dann zu dritt auf der Couch und aßen schweigend unser asiatisches Essen. Als wir fertig waren, räumten wir schnell auf und dann kam auch schon meine Mutter.
Sie begrüßte uns und ging dann erschöpft dir Treppen hoch ins Schlafzimmer.
"Die scheint müde zu sein." Bemerkte Ed.

Wir gingen auch ins Zimmer, machten uns fertig und gingen schlafen. Als wir auf dem Bett lagen, legte Ed seine Arme um mich und zog mich zu sich.
"Gute Nacht..." Nuschelte er in meine Haare.
"Gute Nacht", flüsterte ich und legte meine Arme um ihn.
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Gretchen__04 zufrieden?😂💗
Für die die nicht in die Kommentare geschaut haben beim 50. Kapitel, Gretchen wollte, dass die beiden endlich zusammen kommen und das war eh mein Plan😂

Wie findet ihr Meranda's Reaktion?

Mögt ihr asiatisch?

Jetzt wisst ihr was mit Ed los war
Irgendwelche Fragen dazu?

Wollte das Kapitel eigentlich länger machen, aber hier hat es sich so angeboten🤷‍♀️

Kommentiert drei wahre Worte
"Ich bin müde"🤦‍♀️

~S_3006

923 Wörter

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