Tag 31

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Sie wollte sich mit dieser Antwort einfach nicht zufrieden geben und dass ich erneut die Flasche ansetzte und einen großen Schluck aus dieser nahm, brachte sie endgültig dazu völlig auszuflippen. Schneller als gedacht war sie auf den Beinen, griff in einer flüssigen Bewegung an ihre Hüfte und dann hörte ich das Klicken, als sie ihre Waffe entsicherte.

Der Lauf der Pistole war auf mich gerichtet, direkt auf meine Stirn und auch wenn es noch eine winzige Chance gab, dass die Kugel zwischen meinen Hirnhälften hindurch glitt...

„Was zur Hölle ist falsch mit dir, Weib?", knurrte ich, hatte tatsächlich meinen geliebten Alkohol abgesetzt und sah sie an, als wäre sie von allen guten Geistern verlassen.

„ICH ARBEITE MIT KEINEM BETRUNKENEN ZUSAMMEN", schrie sie aufgebracht und sah mich ernst an. Das war doch nicht ihr verdammter ernst? Die Kugel konnte mir nichts, was sie aber nicht wusste und es trotz allem wehtun würde.

„RAUS AUS DEM WAGEN", folgte die nächste, überlaute Ansage und ich sah sie weiter baff an. Jeder andere hätte es bereut mich mit einer Waffe zu bedrohen. Nein, jeder hatte es bisher bereut, mich mit einer Waffe zu bedrohen und dass ich ihr nicht augenblicklich den Hals umdrehte, lag wohl daran, dass ich Shaun nicht erklären wollte, wieso ich meine Partnerin umgebracht hatte.

„Petters, leg die verdammte Wa...", begann ich und sie fuhr mir harsch dazwischen: „Raus aus dem verfickten Auto, los!"

Offensichtlich ließ das Weib nicht mit sich reden und ich tat ihr tatsächlich den Gefallen und stand langsam auf. Die Hände hob ich allerdings nicht oder schien auf irgendeine Art verängstigt.

„Petters...", versuchte ich es noch einmal, leise knurrend und wir begannen uns synchron zu bewegen. Ich trat ein paar Schritte nach rechts, sie tat das gleiche, während wir uns in einer Art Kreis bewegten.

Die herankommenden Lichter hatte ich bereits vor einiger Zeit bemerkt und dass das Auto natürlich genau dann in Sichtweite kam, als sie erneut anfing mich anzuschreien, machte es nicht besser.
„STELL DEN VERFICKTEN ALKOHOL WEG. ICH HABE SOWAS VON KEINEN BOCK", keifte sie und ignorierte, als der Wagen mit quietschenden Bremsen bei uns zum Stehen kam. Im Dunkeln hatte der Fahrer wohl nur sie schreien gehört und ließ das Fenster runter, um uns einen prüfenden Blick zu schenken.

„Alles in Ordnung oder belästigt dich das Arschloch?", rief der junge Kerl und das Gegröle vom Rücksitz zeigte, dass sie wahrscheinlich zu betrunken zum Fahren, aber auch mehr als bereit für eine Schlägerei waren.

Und dann entdeckte er die Waffe: „Woah, woaaaah. Scheiße, legen Sie die..."

„Ich bin von der verfickten Polizei und wenn ihr Arschlöcher euch nicht sofort verpisst, dann schieß ich euch die Reifen platt und zeig euch wegen Behinderung an", kreischte sie wütend und völlig außer sich und fuchtelte tatsächlich mit ihrer Waffe in Richtung des Wagens. Genauso quietschend wie sie gehalten hatten fuhren sie wieder an und hinterließen nichts als Sand und Staub, der uns ins Gesicht peitschte.

Ich stand da und wusste nicht, ob ich lachen sollte oder sie für verrückt erklären. Ich tat einfach beides, ignorierte die Waffe, welche wieder auf mich gerichtet wurde und auch ihr lautes Fluchen. Erst als sie abdrückte und laut klirrend die Kugel durch das Glas fuhr und dieses in aberhunderte Teil zerspringen ließ, verging es mir.

„DU DUMME SCHLAMPE", schrie ich dieses Mal, war wirklich wütend, geschockt, dass sie einfach so geschossen hatte und war von der Wucht ein Stück nach hinten gepresst worden. Mein Fauchen ging noch in dem Knall unter und ich konnte mich gerade so zusammen reißen, um nicht direkt auf so loszugehen.

„Weg vom Wagen", war sie leiser als zuvor, aber nicht weniger wütend.

„PETTERS", knurrte ich tief und bebte am ganzen Körper.

„WEG VON DEM WAGEN", wiederholte sie und fuchtelte wieder mit der Pistole in meine Kopfgegend. Ich trat einen Schritt zur Seite, die Hände zu Fäusten geballt und spürte, dass ich die Fangzähne ausgefahren hatte. Mein ganzer Körper war angespannt, bereit sie anzufallen und zu zerfetzen. Wenn sie auch nur noch eine kleine Sache machte. Stattdessen manövrierte sie sich selbst zwischen mich und das Auto, schlug laut die hintere Tür zu und stieg selbst vorne ein. Schwer hob und senkte sich meine Brust, aber langsam beruhigte ich mich, konnte wieder klarer denken und die Wut etwas runter schrauben. Und dann hörte ich das Klicken der Verriegelung und wie der Motor aufheulte.

„Nicht dein Ernst", brachte ich tonlos heraus, war versucht auf den Wagen zuzulaufen und blieb doch einfach stehen, als sie mir Dreck und Staub ins Gesicht wirbelte und davon fuhr.

Miststück.



//Ja, ich werde weiter schreiben und ja, ich werde den Schmu mal anfangen richtig zu ordnen :D Irgendwann

States of BloodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt