Kapitel 14: Alles hat ein Ende (nur die Wurst hat zwei)

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Ori

Und da sehe ich es!

Es ist einfach unglaublich! Ich sehe es mit meinen eigenen Augen und kann es doch nicht fassen. Noch nie in meinem Leben habe ich es erlebt. Seit hundert Jahren schon hat keiner es ein einziges Mal gesehen. Endlich ist das eingetroffen, nach dem sich jeder Narniane gesehnt hat. Heute ist ein wunderbarer Tag. Der kleine Funke der Hoffnung, der wegen der Menschenkinder und Aslan zu einem Feuer wurde, ist zu einem großen Waldbrand geworden. Noch nie habe ich mich so glücklich und frei gefühlt, wie in diesem Moment. Nun wird alles gut!

Eine warme Brise lässt meine Haare fliegen. Eine einzelne Strähne verirrt sich in mein Gesicht. Doch im Moment stört es mich nicht. In diesem einzigartigen Moment kann mich überhaupt nichts stören. Ein großes Lächeln schleicht sich auf mein Gesicht. Schon lange habe ich mich nicht mehr so sehr gefreut. Mit einem herrlichen Gefühl starre ich auf den Fluss hinunter. Weiter unten tanzen kleine Eisschollen am lebhaftem Wasser. Immer weiter bricht das Eis ab. Das Wasser befreit sich. Der Fluss schüttelt endlich seine eisigen Fesseln ab! Als ich mich umsehe, bemerke ich, dass auch die anderen vom herrlichen Anblick gefesselt sind. Noch einmal fällt mein Blick hinunter.

Da trifft es mich, wie ein Blitz. Das Eis bricht! Wir müssen schnell hinüber bevor es zu spät ist! ,,Alle hinunter zum Fluss!", kommandiere ich. Die anderen schütteln noch immer ein bisschen verträumt die Köpfe. Einer nach dem anderen kommt zum selben Schluss, wie ich. Außer Tummy. Sie steht immer noch am Rand der Klippe und starrt auf den Fluss. Ihre Augen leuchten vor Freude. Nicht schon wieder! Warum muss sie immer im Weg sein! Auf dem Weg war sie so nervig und hat uns alle immer zurückgehalten. Ich halte es nicht mehr mit ihr aus!

Grob packe ich den Faun am Arm und reiße sie zu den anderen, die sich schon auf den Weg nach unten gemacht haben. Nur Susan steht noch etwas zweifelnd am Rand. Sie labert irgendetwas über vernünftig sein. Das einzig vernünftige ist es, wenn wir uns alle beeilen über den Fluss zu kommen. Ich werde noch wahnsinnig mit diesen Menschen und der kleinen Faunin! Wenn wir bei Aslan sind, werde ich am Abgrund zum Wahnsinn stehen.

Ein lautes Heulen lässt mich zusammenzucken. Sie haben uns gefunden! Leicht panisch schaue ich mich um. Schon sehe ich einige graue Wölfe auf uns zulaufen. Etwas gutes haben die Wölfe. Tummy ist wieder bei vollem Bewusstsein und Suse klettert nun endlich den Abhang hinunter. Während Tummy, die Evastöchter und der Adamssohn den Bibern panisch hinunter folgen, drehe ich mich entschlossen um.

Flink nehme ich meinen Bogen von meinen Schultern und schon liegt ein Pfeil an der Sehne. Mein Arm spannt den Bogen. Als mein Daumen auf der Höhe von meinem Kinn ist, durchzuckt mich ein scharfer Schmerz. Meine Seite ist immer noch nicht verheilt. Entschlossen beiße ich die Zähne zusammen. Eine Träne des Schmerzes löst sich aus meinen Augen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht lasse ich den Pfeil fliegen.

Schon liegt der erste Wolf jaulend am Boden. Nur Sekunden später ist ein weiterer Pfeil in der Luft. Und noch einer. Viele der großen Raubtiere liegen verletzt oder tot am Boden. Adrenalin pumpt durch meinen Körper. Alles in mir bebt vor Angst aber auch vor Erwartung vor dem Kampf. Meine Wunden sind vergessen. Pfeil um Pfeil verschieße ich. Und doch kommen immer noch so viele Wölfe nach.

Schnell wage ich einen Blick zu den anderen. Sie sind schon alle unten angelangt. Vorsichtig geht Herr Biber vor, um den sichersten Weg zu finden.

Doch lange kann ich mich nicht ablenken lassen. Das Rudel hat mich schon erreicht. Schnell lasse ich den Bogen fallen und ziehe meine beiden Langschwerter. Schon springt der erste Wolf auf mich zu.

Ich drehe mich um 180 Grad und stoße das Raubtier mit meinen Hinterhufen von mir. Jaulend fällt er in den matschigen Schnee. Doch schon kommen die nächsten zwei Wölfe. Ich steige auf meine Hinterbeine und wehre den größeren der beiden ab. Der andere verbeißt sich in meine Pferdeschulter. Mit einem schnellen Stich mit meiner Klinge befreie ich mich von ihm. Schnell drehe ich mich zur Seite und begegne einem weiteren Wolf mit meinen Schwertern. Ich drehe und wende mich, als fünf der Raubtiere mich von allen Seiten her angreifen.

Für Immer VereintWo Geschichten leben. Entdecke jetzt