Manu' SichtIch hatte keine Ahnung wie lang ich nun schon hier saß, doch es fühlte sich an wie eine Ewigkeit. Und das was ich sehen musste, war schrecklich. Denn wenige Meter vor mir standen einige Chirurgen, Ärzte und Krankenpfleger. Zusammen bildeten sie einen Kreis um ein Bett. In diesem Bett lag ich, leichenblass und aufgeschlitzt.
Also klar, nicht so aufgeschlitzt, aber die Leute schnitten die ganze Zeit an meinem Körper rum. Schön fand ich das jetzt nicht. Immer wieder schrien sie sich gegenseitig an, sehr im Bedauern meiner Ohren. Ich hatte jedoch einfach keine Ahnung, was sie da machen und wieso. Ich mein, vorhin ging es mir doch recht gut.
Nachdem ich mich von dem Asthmaanfall einigermaßen erholt hatte, war alles gut. Die Ärzte meinten, ich würde bald entlassen werden. Aber ich wusste nicht wohin ich dann sollte. Ich wollte nicht in ein Heim. Darüber hab ich dann ziemlich lange nachgedacht, bis ich dann irgendwann eingeschlafen bin.
Nun saß ich hier, auf dem Boden. Neben mir, mein lebloser Körper. Und ich hatte Angst. Große Angst. Einerseits davor, dass ich nie wieder aufwachen werde, andererseits davor, was passieren sollte, wenn ich entlassen werde. Wohin sollte ich?
Ich hatte keine Freunde, keine Familie. Niemanden.
Plötzlich regte sich neben mir etwas. Überrascht blickte ich auf und beobachtete einen der Chirurgen, der sich gerade erschöpft über die Stirn strich. ,,Geschafft!", schrie dieser euphorisch. Alle um ihn herum seufzten erschöpft auf und strichen sich die Handschuhe ab, während meine Sicht immer verschwommener wurde. Taumelnd versuchte ich aufzustehen, doch scheiterte, da alles schwarz wurde.
Alles fühlte sich wieder so leicht an. Als wäre nie etwas passiert. Als wäre mein Leben perfekt. Doch das war es nicht. Ganz und gar nicht. Ich stand nun hier. In einem schwarzen Loch, ohne Licht, ohne Anhaltspunkt. Vielleicht befand ich mich gar nicht ein einem schwarzen Loch, sondern war erblindet. Panisch schlug ich mir die Hände vor die Augen, mit der Hoffnung, diese sehen zu können. Doch da war nichts. Nichts! Ich bin blind!!
,,Wenn du deine Augen öffnen würdest, dann könntest du vielleicht auch etwas sehen.", lachte eine Stimme unmittelbar neben mir. Verwundert öffnete ich meine Augen und tatsächlich, vor mir befanden sich meine Hände und... ich konnte sie sehen!
Erleichtert seufzend legte ich meine Hände wieder neben mich auf das Bett, in dem ich gerade lag, und erkundete den Raum, in dem ich mich befand. Mein Blick schweifte durch das Zimmer und plötzlich stand neben mir ein Junge, der mich zu Tode erschreckte. Natürlich musste dieser, der sich übrigens als Patrick herausstellte, dadurch nur noch mehr lachen, weshalb ich ihm einen bösen Blick zuwarf und meinen Kopf beleidigt zur Seite drehte. Meine Arme verschränkte ich und zog einen gespielten Schmollmund.
,,Tut mir ja leid, Kleiner.", entschuldigte sich der etwas größere und wuschelte mir durch meine langen Haare. Genervt schlug ich seine Hand sogleich weg, da ich es abgöttisch hasste, wenn irgendwelche Leute meine Haare anfassten, beziehungsweise durchwuschelten. Gleichzeitig aber genoss ich die Berührung des Braunäugigen sehr, wollte es aber nicht zugeben. Dieser nahm das Gott sei Dank sehr locker und setzte sich neben mir auf das Bett. Lächelnd rutschte ich etwas beiseite, damit Patrick mehr Platz hatte und beachtete die sich verwickelnden dabei Kabel nicht.
,,Danke", grinste der Braunschopf und machte es sich neben mir bequem. Dann fing er auch schon an zu erzählen. ,,Also du willst sicher gerne wissen, wer die Polizei und so gerufen hat, oder?" Daraufhin nickte ich gespannt und lauschte weiter. ,,Naja.. Nachdem du da so ängstlich gegangen bist, dacht ich mir, da stimmt doch was nicht. Ich weiß, ich hab sehr dumm gehandelt. Aber ich hatte so ein schlechtes Gefühl und musste es einfach tun.", gestand mein Gegenüber. Ich war ihm dafür so unfassbar dankbar, egal für wie dumm er sein Handeln hielt. Also konnte ich nicht anders als Patrick um den Hals zu fallen und ihn fest an mich zu drücken. Dieser schmunzelte bloß und drückte mich ebenfalls fest an ich. Wie damals. Vor dem Vorfall mit meinem Vater.
Es fühlte sich so unbeschreiblich gut an, seine Wärme endlich wieder zu spüren. Nach all dem was passiert ist. Nach all der Kälte und Einsamkeit, die ich verspürt hatte. Und das alles wegen meinem Vater.
Leise fing ich an zu schluchzen, ich konnte es einfach nicht mehr unterdrücken. Leise Schluchzer, sowie vereinzelte Tränen entflohen mir. Ich fühlte mich unglaublich schwach, es war mir peinlich wieder vor Patrick zu weinen. Aber ich konnte einfach nicht anders, es musste raus.
,,Hey, alles wird gut.", versuchte mich der Größere zu beruhigen, während er mir sanft über den Rücken strich. Wenn er wüsste, wie falsch er lag. Denn jetzt war ich komplett alleine, keine Familie. Gar nichts.
,,Wir finden eine Lösung, ich verspreche es dir.", murmelte er in meine Haare und drückte einen sanften Kuss auf diese. Die Schmetterlinge in mir tanzten wild umher. Sämtliche Stellen, an denen er mich berührte, kribbelten, während dort, wo eben noch seine wunderschönen Lippen lagen, ein Feuerwerk zu explodieren schien. Grinsend kuschelte ich mich in deine trainierte Brust, schlang meine dünnen Arme enger um seinen warmen Körper.
Wie gerne ich ihm einfach nur Danke sagen wollte.
Hey People, na wie hat euch der Part gefallen?
I know, der Anfang war vielleicht ein bisschen weird, aber ja. Dafür hab ich mich beim Rest mehr bemüht.
Heute ist schon der... 13. Dezember.
Glaub ihr daran, dass er Freitag der 13. Unglück bring. Also ich jetzt nicht wirklich.
Jedenfalls wie immer Feedback sowie Vorschläge und Ideen für die Story in die Kommentare, freu mich immer sehr drüber.
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Stay [Kürbistumor] ✅
FanfictionPatrick, ein Engel, der aufgrund seines schlechten Verhaltens auf die Erde geschickt wird. Manuel, ein Junge, der aufgrund seiner Krankheit gemobbt wird. Was diese beiden miteinander zutun haben, erfährst du hier! --- -Ausschnitt- ,,Ich würde so un...