Manus Sicht
,,Ich liebe dich", flüsterte ich kaum hörbar, doch er hatte es verstanden. Doch anstatt diese drei Wörter zu erwidern, riss er erstaunt seine Augen auf. Nach wenigen Sekunden verstand auch ich und schlug mir überrascht die Hand vor dem Mund.
,,Hast du gerade wirklich etwas gesagt?", hauchte Palle fassungslos und fuhr sich durch die Haare. Auch mir konnte man das Erstaunen deutlich ansehen. ,,Das kann nicht sein. Ich hab mich bestimmt nur verhört", flüsterte der junge Mann unter mir eher zu sich selbst, doch ich konnte es ganz genau hören. Ich wollte wild meinen Kopf schütteln, mich mit ihm zusammen darüber freuen. Schließlich hatte ich gerade eben zum ersten Mal seit vielen Jahren etwas gesagt.
Doch anstatt irgendetwas von diesen Dingen zu tun, ließ ich meinen Kopf auf die trainierte Brust des Braunhaarigen fallen und vergrub mein Gesicht darin. Ein mir ewig vorkommender Moment der Stille trat ein, den ich nur zu gerne unterbrechen würde. Ich tat es nicht. Denn ich hatte Angst. Angst davor, meine Stimme wieder zu verlieren. Vielleicht war das gerade nur eine Ausnahme. Vielleicht war das gerade eben das letzte Mal, dass ein Klang meine Kehle verließ. Und dies machte mir unglaubliche Angst.
,,Du liebst mich?", murmelte Palle nach einiger Zeit, seine Stimme schüchterner als je zuvor. Wahrscheinlich war ihm die Bedeutung meiner Wörter erst jetzt in den Sinn gekommen. Vielleicht hatte seine Freude über meine Stimme dessen Botschaft verdrängt.
Aus Angst, ich würde es nicht schaffen, erneut zu sprechen, nickte ich bloß leicht mit dem Kopf. Meine Haare rutschten mir dadurch ins Gesicht und genervt strich ich mir ein paar Strähnen davon hinters Ohr. Da mein Kopf immer noch auf Palles Brust ruhte, konnte ich sein rasendes Herz hören und es machte mich unfassbar glücklich zu wissen, dass ich der Auslöser dafür war. Lächelnd wanderte meine Hand zu der Stelle, an der man das schnelle Pochen des Herzes am besten spüren konnte und legte sie sanft darauf. Es beruhigte mich einfach, seinen Herzschlag zu spüren. Zu wissen, dass all das kein Traum war. Sondern die wunderbare Realität.
Bevor mir meine schweren Augenlider ganz zufallen konnten, riss mich die leicht raue Stimme meines Beschützers aus meinem Halbschlaf.
,,Mänjuel? Ich hab gerade über etwas nachgedacht", murmelte mein Engel und brachte damit die Stelle, auf der mein Kopf lag, zum vibrieren. Schmunzelnd schmiegte ich mich noch mehr an seine Brust und krallte meine Finger in seinen kuscheligen Pullover. Zufrieden schnurrte ich wie eine Katze und brachte somit meine gemütliche Unterlage zum lachen.
,,Wollen wir nicht vielleicht Schlittschuh laufen gehen?", begann er und bevor ich überhaupt irgendetwas einwerfen konnte, setzte er noch etwas dran. ,,Und komm mir jetzt nicht mit: Ich kann nicht Schlittschuh laufen. Ich bring es dir gerne bei!" Der Klang seiner Stimme ließ keine Widerrede zu und somit versteckte ich mein Gesicht seufzend in den weichen Stoff von Patricks Pullover.
Nach mehr oder weniger anstrengenden Minuten schaffte es Patrick mit viel Willenskraft, mich faulen Sack von ihm runter zu kriegen. Zwar hatte ich mich so gut es ging gewehrt und mich fest in seinen Pullover gekrallt, doch er war einfach um einiges stärker als ich. So standen wir nun im Flur, zogen uns Jacke und Schuhe an, beides hatte ich vor ein paar Tagen von Pat geschenkt bekommen. Noch dazu hängte mir mein äußerst überfürsorglicher Freund einen Schal um den Hals und steckte mir eine dicke Mütze über den Kopf.
Murrend quetschte ich mich an ihm vorbei und trat nach draußen. Zwar lagen nur wenige Zentimeter Schnee auf dem Boden, doch da es in den letzten Jahren kaum geschneit hatte, freute ich mich unglaublich darüber. Wie ein kleines Kind hüpfte ich durch den Schnee und hätte mich am liebsten einfach auf den Boden geschmissen und einen Schneengel gemacht, doch Patrick, der gerade zur Tür raus kam, hinderte mich daran.
Lachend schlang er einen Arm um meine Taille und zog mich zu sich. Obwohl ich ziemlich gern im Schnee gespielt hätte, ganz nah an meinen Engel gekuschelt, genoss ich es einfach am meisten.
Ihr seid noch nicht zusammen, denk dir bloß nichts dabei. Wir hatten in der Zeit, in der wir uns nun schon kannten, zwar schon unheimlich viel zusammen gemacht und sind uns auch extrem nahe gekommen, doch außer ein paar 'Ich liebe dich's sind wir uns nicht näher gekommen. Klar, wir hatten uns schon das ein oder andere Mal geküsst, doch wie bereits gesagt, wir waren noch kein Paar. Ich fand es zwar schade, doch ich war selbst zu feige, ihn zu fragen. Dennoch hoffte ich, den heißen jungen Mann mit dem verschmitztem Lächeln und den einzigartig rehbraunen Augen bald meins nennen zu können.
,,Gibts hier irgendwo einen See?", fragte Palle in der idyllischen Atmosphäre (ey gleich zwei schwere Wörter, wo ich keine Ahnung hab wie man die schreibt) und zog somit meine Aufmerksamkeit auf sich. Stumm zeigte ich in eine Richtung. Zwar gab es hier einen See, der zu dieser Zeit meistens eingefroren war, doch momentan hatte ich keine Ahnung. Also zupfte ich nervös an dem Jackenärmel meines Begleiters und versuchte seinen Blick auf mich zu lenken. Was auch erstaunlich gut klappte. Der Junge funkelte mich fragend an, achtete aber hauptsächlich auf den Verkehr und zuckte bei jedem vorbeifahrendem Auto zusammen.
Als ein Teil seiner Aufmerksamkeit endlich mir gehörte, zog ich ihn leicht zu mir runter und flüsterte ihm etwas mit kratziger Stimme ins Ohr. ,,Ich hab Angst."
Wovor Manu wohl Angst hat?
Das und vieles mehr erfährst du morgen :).. Jap ihr habts erfasst. Ich versuche, morgen auch ein Kapitel rauszubringen. Damit dieses Buch diese Woche noch sein Ende findet.
Ja ich weiß, die Story ist etwas kurz, aber ich hab so eine Idee. Keine Sorge, für all diejenigen, die diese Story gerne haben (Hand hoch!)
Dieses Buch wird definitiv eine Fortsetzung haben. Wann diese aber erscheint, weiß ich noch nicht.
Das Kapitel hat heute leider nur 900 Wörter, morgen wird es aber fix länger. Dafür leg ich meine Hand ins Feuer. (Ohhh die wilden Kerle.. Wer kennts noch?)
Feedback wie immer in die Kommentare
Ihr seid einfach die besten, schönen Tag/Abend noch.
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Stay [Kürbistumor] ✅
FanfictionPatrick, ein Engel, der aufgrund seines schlechten Verhaltens auf die Erde geschickt wird. Manuel, ein Junge, der aufgrund seiner Krankheit gemobbt wird. Was diese beiden miteinander zutun haben, erfährst du hier! --- -Ausschnitt- ,,Ich würde so un...