T W E L V E

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Manu's Sicht

Am nächsten Morgen wurde ich von einem lauten Grummeln neben mir geweckt. Gähnend richtete ich mich auf und schaute neben mich, wo ein schlafender Patrick lag. Und wie er da lag. Ich würde quietschen, wenn ich könnte. Einfach unglaublich süß aber trotzdem irgendwie sexy. Mal abgesehen von der Sabber, die ihm aus dem Mund lief.

Langsam fing Palle an sich zu bewegen, murmelte wirre Wörter vor sich her. Zwar verstand ich nicht viel, doch das was ich verstand, war extrem schön.

,,Ich liebe dich Manu....", nuschelte er und drehte sich zu mir. Mit leuchtenden Augen betrachtete ich das Szenario und mein Herz raste unglaublich schnell. Meine Hände begannen zu schwitzen, mir wurde unglaublich heiß.

Er mochte mich!

So ganz konnte ich das alles nicht glauben.

Ich mein, wir kannten uns gerade einmal wenige Tage. Wie konnte man sich in so kurzer Zeit verlieben?

Aber das komische daran war, ich liebte ihn doch auch.

Wie konnte das möglich sein?

Eigentlich vertraute ich kaum jemanden, eigentlich niemanden. Zu oft wurde ich schon hintergangen, verraten.

Meine damaligen Freunde hatten sich von mir abgewendet und meine Geheimnisse herumerzählt. Sie hatten sich Sebastian angeschlossen, mich beleidigt. Sie hatten mich einfach im Stich gelassen.

Und das nur, weil ich schwul war.

Was war denn so schlimm daran, schwul zu sein?

War ich etwa krank? Abartig? Gestört?

Das sagte mir mein Vater oft, bevor er mich schlug. Täglich, wenn ich nach Hause kam, spuckte er mir Beleidigungen ins Gesicht.

Was für eine Schande ich für die gesamte Familie wäre. Wie gestört ich doch sei. Wie abnormal. Er sagte, ich hätte es nicht verdient zu leben. Doch all das war eigentlich noch nicht schlimm. Ein Satz hatte mich damals besonders verletzt. Nachdem er mir das sagte, zweifelte ich wirklich an mir. Ich dachte, es wäre besser die Menschheit von meiner Unreinheit zu erlösen. Ich wollte springen.

Mein Vater sagte:,, Deine Mutter hätte sich freiwillig umgebracht, wenn sie wüsste, was für eine Schwuchtel sie zur Welt gebracht hat."

Jegliche Kommentare und Beleidigungen, die mich betrafen, konnte ich noch ausblenden. Aber meine Mutter, die er umgebracht hatte, da mit rein zu ziehen, brachte das Fass zum Überlaufen.

Ich bemerkte, wie sich meine Augen immer weiter mit Tränen füllten, meine Sicht verschwamm. Mein Körper bebte unter den Schluchzern, die meinen Mund verließen.

Da ich immer mehr in mich zusammensackte, nahm ich den wach werdenden Patrick neben mir kaum wahr.

,,Kleiner, alles okay?", ertönte seine leise Stimme und riss mich zurück in die Realität. Stumm weinend schüttelte ich meinen Kopf und versteckte mein Gesicht hinter meinen Händen. Mir war es immer noch peinlich, so oft vor Patrick zu weinen.

,,Komm her, Manu", forderte der Ältere mich sanft auf und streckte seine Arme nach mir aus. Schwach blickte ich zu ihm und lief mich gegen seine Brust fallen.

,,Lass uns noch ein bisschen schlafen und du erzählst mir einfach später was los war. Okay?", flüsterte Patrick rücksichtsvoll in mein Ohr und legte sich mit mir in seinen Armen zurück ins Bett. Da ich von dem ganzen weinen ziemlich erschöpft war, nickte ich nur leicht und verschwand schnell wieder ins Land der Träume.

So bemerkte ich leider auch nicht mehr, die Palle einen liebevollen Kuss auf meine Stirn drückte und mich näher zu sich zog.

Heyyy... Na?

Ja ich weiß, das Kapitel war wiedermal seeehr kurz, aber ich hoffe dennoch es hat euch gefallen. Wie gestern hatte ich auch heute kaum Zeit, also sorry.

Feedback wie immer in die Kommentare, freue mich sehr darüber

Stay [Kürbistumor] ✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt