S I X T E E N

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Manus Sicht

Am Morgen wurde ich von sanften Küssen geweckt, die sich zärtlich über mein Gesicht verteilten. Ich genoss diesen Moment so sehr, dass ich beschloss, so zu tun als würde ich noch schlafen und hielt meine Augen geschlossen. Doch ein leichtes Lächeln schlich sich auf meine Lippen und die Küsse stoppten.

,,Du kleiner Harald, du!", lachte Patrick und schlug mir sanft gegen die Schulter. Harald? Ernsthaft?

Beleidigt schlug ich meine Augen auf und funkelte Pat an. Er hingegen grinste und zog mich zu sich hoch. Seine starken Arme schlangen sich um meinen Körper und drückten mich fest an seine Brust.

Ein verliebtes Lächeln zierte meine Lippen, als ich mich ein wenig von Palle löste und ihm in seine schimmernden Augen sah.

In den letzten Tagen kamen wir uns immer näher, zusammen waren wir aber noch nicht. Zwar hatte mir Patrick des Öfteren seine Liebe gestanden, nach einer Beziehung aber hatte er noch nicht gefragt.

Ich verstand ihn nur zu gut. Schließlich musste er bestimmt bald zurück in den Himmel. Dann waren wir wieder für immer getrennt. Ich war mir sicher, es um einiges besser verkraften zu können, wenn ich nicht so starke Gefühle für ihn aufbauen würde. Doch ich konnte es nicht ändern.

,,Komm, lass uns frühstücken. Wir haben heute noch viel vor", befahl Patrick sanft und stand leise auf. Er sah auf mich und streckte seine Hand nach mir aus, sodass ich diese schnappte und mich von ihm hochziehen ließ.

In letzter Zeit hatte sich einiges geändert. Wir waren zu einem starken Team zusammengewachsen und verstanden uns meist ohne Wörter. Was auch gut war.

Schnell zog ich mich um und hüpfte hinter Pat her. Zusammen gingen wir in die Küche und ich wollte mich schon an den Herd stellen, doch mein Freund kam mir zuvor. Nicht schon wieder das Thema.

Ich warf ihm bloß einen strengen Blick zu und er trottete geschlagen zum Tisch. Während Patrick den Tisch deckte, kochte ich uns ein leckeres Frühstück ala Manuel.

Kunstvoll verziert stellte ich den Teller vor Patrick auf den Tisch. Dieser staunte nicht schlecht und machte sich sofort über da Essen her. Während Mister Vielfraß alles in sich hineinstopfte, setzte ich mich auf den Sessel ihm gegenüber und betrachtete ihn. Meinen Kopf legte ich währenddessen müde auf meine Hand und musterte mein Gegenüber. Immer, wenn er sich eine volle Gabel 'einschob', riss er seine Augen auf, was echt komisch aussah. Beim Kauen wiederrum zog er seine Augenbrauen nach oben und sah einem Asiaten dabei sehr ähnlich.

Wegen seinen ungewollt gezogenen Grimassen musste ich es mir echt stark unterdrücken, einfach loszulachen. Das wäre schließlich ziemlich unhöflich. Naja, was solls.

So begann ich einfach stumm zu lachen und kassierte einen fragenden Blick von Patrick, den ich aber ignorierte. Wie konnte man beim Essen bloß so blöd ausschauen?

,,Was ist denn los, Schatz?",kam nun von Pat, der beim Reden unabsichtlich kleine Essensreste auf den Tisch spuckte. Doch bei seinem letzten Wort hielt ich inne und blickte starr in Pats Augen. Hatte er mich gerade tatsächlich Schatz genannt? Mich?

Meine Fingerspitzen begannen wie wild zu kribbeln, als würden tausend Ameisen darauf tanzen. Mein Herz hielt kurz still, nur um dann im tausendfachem Tempo weiterzuschlagen.

Klar, er hatte mich heute morgen ein paar Mal geküsst, doch er hatte mich noch nie, und damit mein ich wirklich noch nie, Schatz genannt. War das der nächste Schritt in die richtige Richtung oder bloß ein Versehen?

Fragend zog ich eine Augenbraue hoch und blickte in Pats rot werdendes Gesicht. AAAWW sieht er knuffig aus!

,,Ähm.. wieso isst du nichts?", versuchte Patrick vom Thema abzulenken. Naja, Thema.. Er wusste ja nichts von meinen Gedanken, schließlich hatte ich nichts gesagt.

Auf seine Frage zuckte ich bloß mit den Schultern und starrte auf die Tischplatte. Ich hatte einfach keinen Hunger, aber er glaubte es mir nie. Gestern hatte er mich fast gezwungen etwas zu essen, da ich mehrere Tage nichts zu mir genommen hatte. Ich wusste doch auch nicht, wieso das so ist, ich war schon immer so. Das ich keinen Hunger hatte, war doch nicht meine Schuld.

,,Versprich mir, dass du heute Abend etwas isst." Sein Blick bohrte sich durch mich hindurch und ich fühlte mich in diesem Moment unheimlich unwohl. Um möglichst schnell mit diesem Thema abzuschließen, nickte ich und stand auf.

,,Wo willst du denn hin?", rief mir Patrick noch nach, doch ich ignorierte ihn und verschwand im Bad. Dort sperrte ich erstmal die Tür ab und drückte mich gegen diese. Meinen Kopf lehnte ich an das kalte Holz und sog scharf die Luft ein. In solchen Momenten, wie gerade eben, wurde mir einfach alles zu viel und ich brauchte erstmal meine Ruhe. Patrick gab sich daran immer die Schuld, obwohl es gar nicht stimmte. Naja nicht ganz.

Ich konnte verstehen, dass er sich Sorgen um mich machte, doch er musste auch verstehen, dass ich es nicht ändern konnte. Schließlich würde ich keinen Bissen herunter bekommen, so sehr ich es auch wollte.

,,Manu?", kam es gedämpft von der anderen Seite der Tür. ,,Es tut mir leid. Aber bitte versteh doch. In dieser kurzen Zeit bist du mir einfach so unfassbar wichtig geworden. Ich hab Angst. Manu, ich will dich nicht verlieren. Bitte, lass uns die Zeit genießen, die uns zusammen noch bleibt!"

Mir stiegen langsam Tränen in die Augen, seine Worte hatten mich einfach zutiefst gerührt. Er hatte recht, wir sollten die Zeit zusammen genießen.

Mit zitternden Händen schloss ich die Holztür auf und öffnete sie, bevor ich weindend um Patricks Hals fiel. Dieses Wissen, dass er einfach so zu jeder Zeit verschwinden könnte, fraß mich von innen auf. Es könnte jeden Moment zu spät sein.

,,Hast du Schlittschuhe?", fragte Patrick aus heiterem Himmel, während wir eine gefühlte Ewigkeit ineinander verschlungen auf dem Sofa lagen und kuschelten. Wie kam denn darauf?

Verneinend schüttelte ich meinen Kopf, wobei meine langen Haare wild umherflogen, und hoffte, seine Fragen für die nächste Zeit beantwortete zu haben. Doch dem war nicht so.

,,Kannst du denn Schlittschuh fahren?", flüsterte Pat in mein Ohr, verursachte damit Gänsehaut an der Stelle, an der sein heißer Atem aufprallte. Ich drehte mich so, dass ich nun über ihm lag und in sein Gesicht sehen konnte. Mit meinen Händen stemmte ich mich so ab, dass unsere nur wenige Zentimeter voneinander entfernt waren. Wieder schüttelte ich meinen Kopf, meine Haare verengten meine Sicht.

Grinsend beugte ich mich nach unten und legte meine Lippen sanft auf Patricks. Seine weichen Lippen erwiderten liebevoll und löste auf meinen Lippen ein riesiges Feuerwerk aus. Es fühlte sich an, wie beim ersten Mal. Alle Gefühle, vielleicht noch stärker, lagen in diesem zarten aber doch irgendwie intensiven Kuss.

Mit einem verliebten Lächeln auf den Lippen lösten wir uns nach geraumer Zeit wieder voneinander und starrten uns still in die Augen. Seine sonst so hell scheinende Iris hatte durch die Lust verdunkelt und spiegelte nun reine Gier wider.

Kichernd stupste ich seine Nase mit der meinen an und brachte ihn so dazu, ebenfalls zu lachen. Jegliche Lust war aus seinen Augen verschwunden, nurnoch pure Liebe lag in ihnen.

,,Ich liebe dich", flüsterte ich kaum hörbar, doch er hatte es verstanden. Doch anstatt diese drei Wörter zu erwidern, riss er erstaunt seine Augen auf. Nach wenigen Sekunden verstand auch ich und schlug mir überrascht die Hand vor dem Mund.

Ey die Qualität dieser Story hat sich aufgelöst. So like -PUFF- und weg war sie.

Es tut mir leid Leute.

Feedback wie immer in die Kommentare, freue mich so unfassbar darüber

Stay [Kürbistumor] ✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt