„Mir war es lieber, keinen Partner zu haben, statt mich mit dir zu duellieren", spottete Jayden, als er mich erblickte. Er lehnte noch immer entspannt an der Felswand, machte keine Anstalten, sich zu einem Duell aufzuraffen.
„Mir schien der kleine, schmächtige Junge auch ein angemessenerer Gegner zu sein als du", schoss ich in derselben Tonlage zurück. Auch sein kriminell gutaussehender Look konnte mich nicht dazu verleiten, weniger schlagfertig zu sein. Ich hörte Jaydens Lachen, das so viel heller war, als es zu seinem dunklen Auftreten passte.
„Du wagst es ja wohl nicht, mich mit dem Waschlappen zu vergleichen", sagte er und legte den Kopf schief.
„Das würde ich niemals tun", antwortete ich. „Damit würde ich dich und deine fehlende Kompetenz ja nur in ein schlechtes Licht rücken"
„Du meinst ja wohl nicht das Licht deiner anmutigen Grazie im Wasser", sagte er kühl und sah mich böse an. „Aber wahrscheinlich ist das eher mit einer einbeinigen Ente vergleichbar"
„Diese herausragende Schwimmtechnik habe ich nur gewählt, dass Spanner wie du sich besser am Anblick meines Körpers ergötzen können", spottete ich und ignorierte das Stechen, das seine beleidigenden Worte in mir ausgelöst hatten. Wenigstens konnte ich mich daran erfreuen, dass Jaydens unbewegte, kühle Mine eine Spur von Emotionalität bekam, als er kurz errötete. Dann aber fiel sein Gesicht in die übliche, starre, kalte Mine zurück und er blickte mich ungerührt an.
„Ich sehe keinen Grund, mich an so etwas zu ergötzen", sagte er, als sich ein Mundwinkel leicht hob und er den Blick abwertend über meinen Körper gleiten ließ.
„Von jedem anderen hätte ich das als Beleidigung empfunden, aber da es von einem Kerl kommt, der auf der Schönheitsskala weit unter mir liegt, ist das in Ordnung"
Jayden legte zuerst nur den Kopf schief und stieß sich endlich von der Felswand ab. Er lief wenige Schritte auf mich zu und blieb schließlich stehen.
„Für so einen kleinen Wicht hast du eine ganz schön große Klappe", murmelte er leise und sah auf mich herab.
„Traurig, dass du das Bedürfnis hast, diese Tatsache laut auszusprechen", erwiderte ich, ohne mit der Wimper zu zucken.
„Traurig, dass du unser Duell so lange herauszögerst", behauptete er schließlich.
„Traurig, dass es genau der Kerl sagt, der sich gerade in die Hose macht, weil er Angst hat, gleich noch einmal so von mir blamiert zu werden", lachte ich ihm entgegen und dachte mit Vergnügen daran, wie Jayden damals von mir weggerannt ist.
„Das halte ich für eine Lüge", sagte er trotzig und ich konnte sehen, wie sich jeder einzelne Muskel anspannte, als er in eine offensive Haltung ging.
Ohne zu antworten tat ich es ihm gleich und bevor er nur ein Startwort geben konnte, war ihm schon ein Wasserball gegen das Gesicht geplatscht. Seine Mine verwandelte sich von kühl zu verwirrt zu wütend und wieder zurück. Und bald darauf befanden wir uns in einem Gewusel aus Feuer und Wasser. Ich schaffte es, die ersten winzigen Feuerbällchen abzuwehren, die mir entgegenschossen. Gegen meine Wasserbälle waren sie wirklich ein Witz. Aber wenn man bedachte, dass Feuer um einiges gefährlicher war, als Wasser, ging ich defensiv sorgfältig vor. Alles in einem lief es gut, denn meine Gabe war in letzter Zeit in Bestform. Sie hatte es aufgegeben, ständig irgendwelche Attacken aus heiterem Himmel zu starten, sie hörte bestens auf meine Befehle und zusammen schienen wir ein unbesiegbares Team zu sein. Ein Wasserball nach dem anderen versuchte, durch die gelegentliche Feuerwand zu Jayden hindurchzudringen und ihn mit einem heftigen Schlag aus der Fassung zu bringen. Jedoch war Jayden nicht ganz so unfähig, wie ich geglaubt hatte. Oder ich hatte mich und meine scheinbar außergewöhnliche Gabe zu gut eingeschätzt. Jedenfalls legte Jayden auch eine ganz gute Show hin.
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School of Elements
FantasyAlice ist ein Waisenkind und hat ziemlich niedrige Erwartungen an ihr Leben. Doch an ihrem sechzehnten Geburtstag geschehen merkwürdige Dinge und bald wird ihr auch klar, warum: Sie hat eine besondere Gabe. Eine Gabe, die es ihr ermöglicht, ein Elem...