„Du hast gesagt, dass meine Mutter in Untersuchungshaft wäre", sagte ich und winkte Mr. Rattington zum Abschied zu, als Troye und ich das Gehege verließen.
Er schloss das große Tor hinter uns und nickte dann langsam.
„Ein Onus sollte sie über die Meere zur Insel der dunklen Kammern bringen", Troye seufzte und steckte seine Hände in die Hosentaschen. „Sie konnte sich über der SoE befreien und als sie einigermaßen genesen war, hat man sie in die Zentrale gebracht"
„Was zur Hölle ist die Insel der dunklen Kammern?", fragte ich und zog die Augenbrauen nach oben.
„Das ist ein Gefängnis", flüsterte Troye, als ob er fürchtete, uns würde jemand belauschen.
„Ich dachte das Gefängnis befindet sich in der Zentrale", erwiderte ich und blickte meine neue Bekanntschaft aus den Augenwinkeln an.
„Wir reden hier von den dunklen Kammern. Das ist das Gefängnis", Troye blickte mich ernst an. „Da kommen nur die wirklich schweren Fälle rein. Und niemals wieder raus"
Ich blickte nach oben in den Himmel und runzelte die Stirn. Sie hätte es verdient, dort zu sein. Nicht nur wegen dem, was sie dieser Welt antun wollte. Sondern wegen dem, was ich wegen ihr durchmachen musste.
„Ich will gar nicht wissen, was deine Mutter ausgefressen haben muss, dass man sie dorthin schickt", Troye hob die Augenbrauen und blickte auf den Boden.
„Das weiß also niemand?", fragte ich ihn, doch Troye wusste nicht, dass meine Frage nur rhetorisch war. Ich wusste, warum sie dorthin geschickt werden sollte. Ich wusste, dass nur die wenigen Ordnungshüter wussten, was meine Mutter getan hatte.
„Du wärst überrascht, wenn du wüsstest, was uns die hohen Tiere der Zentrale alles verschweigen", Troye lachte leise und ließ mir den Vortritt, als wir die Schule betraten. Wir liefen eine Weile schweigend nebeneinander her und betrachteten die Gemälde, die die Wände ringsherum schmückten.
„Wie auch immer", Troye verschränkte die Arme. „Ignis ist eine wunderbare Signum", ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht, als ich ihn anblickte. „Ich versuche alles, was in meiner Macht steht, um deine Schulleiterin davon zu überzeugen, dass dieser Käfig nicht nötig ist"
Ich nickte und schenkte ihm eins meiner seltenen Lächeln.
„Kommst du mit zum Mittagessen?", fragte ich ihn schließlich und deutete auf die Glastür, die zum Gemeinschaftsgarten hinausführte.
Troye biss sich in Gedanken versunken auf die Unterlippe und schien zu zögern. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn dann aber wieder, als würde ihm die passende Ausrede fehlen.
„Ja...ja warum nicht", seufzte er schließlich und zuckte mit den Schultern.
-
Emmet lief auf mich zu, in dem Moment, in dem er mich erblickte.
„Alice!", rief er und schloss mich in seine Arme.
„Wo warst du? Du bist gestern einfach gegangen und ich habe mir wirklich Sorgen gemacht. Geht es dir gut?", er sah mich aus besorgten Augen an, als er sich zu mir hinunterbeugte. „Und dann wollte ich nach dir sehen, aber heute Morgen warst du nicht in der Wasserstadt und..."
Er stockte und hielt mitten im Satz inne, als er neben mich blickte. Emmet musterte Troye mit hochgezogenen Augenbrauen und schloss schließlich seinen Mund, ohne seinen Satz beendet zu haben.
„Troye Campbell-Rivers", über Troyes Gesicht huschte ein Ausdruck der Selbstbeherrschung, bevor er wieder sein strahlendes Lächeln aufsetzte und Emmet seine Hand reichte.
DU LIEST GERADE
School of Elements
FantasyAlice ist ein Waisenkind und hat ziemlich niedrige Erwartungen an ihr Leben. Doch an ihrem sechzehnten Geburtstag geschehen merkwürdige Dinge und bald wird ihr auch klar, warum: Sie hat eine besondere Gabe. Eine Gabe, die es ihr ermöglicht, ein Elem...