2.2/CARA

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2.2

»Ich kann die Untersuchung nicht machen, solange sie so schwach und instabil ist. Das würde ihrer Gesundheit noch mehr schaden. Ganz davon abgesehen könnte es auch die Ergebnisse verfälschen.«

Der Nebel hebt sich langsam von Caras Körper und Geist, lässt sie wieder Herrin ihrer Sinne werden. Dennoch beschließt sie, sich noch für einige Sekunden schlafend zu stellen.

»Irgendetwas stimmt hier nicht«, hört sie Elias nahe bei sich sagen. »Sie verheimlichen etwas. An dieser ganzen Sache ist etwas falsch. Und Elayra ...«

Er wird unterbrochen, bevor er noch mehr seiner Vermutungen vorbringen kann. »Sie ist wach«, erklärt die andere männliche Stimme. Es klingt fast wie eine Warnung. »Ich muss mich noch um Bob kümmern. Du weißt, wo es hinaus geht. Wir sehen uns, Elias.« Und dann ertönt das leise Klicken einer Tür, die mit äußerster Sorgfalt geschlossen wird.

Da es nun keinen Sinn mehr hat, ihr kleines Schauspiel fortzuführen, schlägt Cara vorsichtig die Augen auf und wird sogleich vom hellen Licht geblendet.

Blinzelnd fällt ihr Blick auf ihren Arm, als sie dort eine Hand spürt. Elias ist zu dem Mädchen getreten und hilft ihr nun, sich aufzusetzen. »Wie geht es dir?«, fragt er mit Besorgnis in der Stimme.

Kurz überlegt sie, sich weiter stur zu stellen, kann aber nicht ignorieren, dass er sich die letzte Nacht um sie gekümmert hat.

»Kopfschmerzen«, antwortet sie deshalb. »Und ein wenig übel ist mir ebenfalls.«

»Das ist beim Reisen auf Energielinien relativ normal«, erklärt er ihr. »Nicht sehr normal ist allerdings deine lange Erholungsphase. Du warst zwei ganze Tage und Nächte bewusstlos.«

Nur langsam dringt die Bedeutung seiner Worte zu ihr durch. Die Elayranerin wird panisch. »Bedeutet das, etwas ist falsch mit mir?«

»Normalerweise sollte es ziemlich überstanden sein. Du warst länger auf den Energielinien als die meisten, weil du offensichtlich auf ihnen gereist bist, um den wilden Tieren zu entgehen. Das kann deinen Kreislauf zusätzlich beansprucht haben. Aber Jona meinte, von nun an solltest du keine Schwierigkeiten mehr haben.« Er beendet seinen Satz, aber Cara merkt, dass er noch etwas sagen will, also sieht sie ihn fragend an und weicht dem Blick seiner dunkelbraunen Augen nicht aus.

Es ist die Art, wie er seine Stirn runzelt und seine von der Sonne gebräunte Haut dabei Falten wirft, die ihr klar macht, dass ihn diese Frage wirklich beschäftigt. Schließlich scheint er sich zu überwinden, denn die Falten glätten sich. Nun sieht Cara doch weg und betrachtet stattdessen ihre Umgebung.

»Cara?«

»Hm?« Ihr Blick kehrt zu ihm zurück.

»Wer ist Darean?«

Sie legt ihren Kopf schräg und hebt eine Augenbraue. »Ich habe keine Ahnung. Ich habe den Namen noch nie gehört«, antwortet sie wahrheitsgemäß.

Er nickt langsam und erhebt sich.

»Warte!«, hält sie ihn auf, bevor er sich weiter entfernen kann und diese Unterhaltung damit endgültig beendet. »Wieso fragst du mich das?«

Er räuspert sich. »Weil du im Traum seinen Namen gerufen hast. Mehrmals.«

Sie lässt sich nicht anmerken, dass ihr dies einen Grund mehr gibt, ihrem Gedächtnis nicht mehr zu vertrauen. Cara wird das Gefühl einfach nicht los, dass sie irgendetwas vergessen hat, ohne es überhaupt zu bemerken. Aber bevor sie sich darüber den Kopf zerbrechen kann, scheucht Elias sie schon mit einer Handbewegung und ein paar knappen Worten aus dem Bett. Alle Fürsorglichkeit ist aus seiner Haltung verschwunden.

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