A M E L I E
Na dann mal auf in die Feiermeute! Sage ich mir bei einem letzten Blick in den Spiegel. Ich trage das kurze, schwarze Kleid, das Stefan und Michi letztens im Auto für mich ausgesucht haben. Meine blonden Haaren habe ich zu großen Locken gestylt, die locker über meine Schultern fallen. Mein Make-up ist etwas auffälliger als sonst, aber es ist ja auch Silvester. An den Füßen trage ich meine schwarzen Lieblingspumps. Ich ziehe mir noch schnell meinen Mantel an und stecke meine Zimmerkarte und mein Handy zu meinem Geldbeutel in eine kleine Tasche und schon kanns los gehen! Vor dem Zimmer warten ,meine Jungs'.
„Wir dachten schon du kommst nicht mehr" meint Fetti lachend und ich zucke nur grinsend mit den Schultern.
„Das warten hat sich aber gelohnt, du siehst wirklich toll aus" sagt Stefan und die anderen nicken zustimmend. „Danke" meine ich etwas peinlich berührt, denn ich hasse es Komplimente zu bekommen, auch wenn sich das komisch anhört, aber ich weiß nie was ich darauf antworten soll.An der Location angekommen hören wir schon aus ein paar Metern Entfernung die laute Musik. „Auf in die letzten Stunden des Jahres" ruft Michi und wir folgen ihm in die Halle, wo wir zuerst unsere Jacken in eine Art provisorische Garderobe hängen, danach setzten wir uns in eine etwas ruhigere Runde und Michi holt die erste Runde Cocktails. „Sex on the Beach" ruft er, um gegen die dröhnende Musik anzukommen und alle jubeln begeistert. Das wird ein großartiger Abend!
Nach ein paar weiteren Runden sind wir alle gut dabei und stürzen uns auf die Tanzfläche, soweit man das sagen kann, wenn 99,999% (alle außer mir) Männer sind, die zumindest versuchen sich im Rhythmus zu bewegen. Dani, Fetti, Clemens und Gregor setzten sich bald wieder in die Ecke, in der wir vorher waren, während Michi, Stefan und ich uns den Weg an die Bar bannen, wo schon ein paar andere Athleten stehen. „Servus Michi & Stefan" sagt der größere der beiden. Die vier Jungs begrüßen sich mit einem Handschlag. „Und wer bist du?" fragt mich der kleinere, der glaube ich Markus heißt. „Ich bin Amelie" sage ich ein wenig schüchtern. „Hei Amelie, schöner Name. Ich bin Markus" stellt er sich vor. „Und ich bin Andi" sagt der größere. Dann hätten wir das also auch geklärt. Ich kann mir jetzt schon denken, wen Paula mit ‚gut aussehende deutsche' gemeint hat. Und ich muss ihr zustimmen, denn die beiden sind echt nicht von schlechten Eltern. „Eine Runde Tequila?" fragt Markus in unsere neu gebildete Runde und alle nicken. Ich hätte echt nicht gedacht, dass diese Skispringer so viel Alkohol vertragen. Nach ein paar Runden Tequila und vielen schlechten Witzen von Markus, die aber trotzdem irgendwie witzig waren, wird die Musik plötzlich leiser und ein Athlet schnappt sich das Mikrofon: „Liebe Kollegen die letzten Minuten des alten Jahres laufen und ich würde euch jetzt nach draußen zum Feuerwerk bitten" sagt er und sofort bewegen sich alle in Richtung Garderobe, um ihre Jacken zu suchen.
In diesem Jahr ist viel passiert. Ich habe mein Abitur geschafft und war mit meinen Freundinnen zum ersten Mal gemeinsam im Urlaub außerhalb von Deutschland. Danach hat für uns alle etwas ganz Neues angefangen. Paula ist nach München zum studieren gegangen, Sophie ist in Hamburg geblieben, Maja verbringt gerade ein halbes Jahr in Australien, Chiara ist zu ihrem Freund nach Berlin gezogen und ich bin hier in Österreich, wo ich viele tolle, neue Leute kennengelernt habe. Leider ist mit der Entfernung auch der Kontakt weniger geworden, aber das will ich im neunen Jahr unbedingt ändern, das nehme ich mir ganz fest vor.
DU LIEST GERADE
Anders als du denkst (Wellinger/ Kraft + Team) Skispringen
FanfictionAmelie führt ein Leben zwischen Deutschland und Österreich! Zwischen Freude, Trauer, Enttäuschung und unfassbarem Glück! Nach dem Abitur hat sie sich dazu entschieden als eine Art Au-pair in Österreich zu arbeiten. Für sie als Nordleuchte ist das w...