52) Masseur

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A N D I

Als ich am nächsten Morgen aufwache, liegt Amelie noch schlafend mit ihrem Kopf auf meiner Brust. Vorsichtig streiche ich ihr einige Strähnen aus dem Gesicht und beobachte sie beim Schlafen. In gleichmäßigen Abständen hebt und senkt sich ihr Oberkörper.

Nach einer Weile wird sie wach und schaut mich mit verschlafenen Augen an. „Wie lange bist du denn schon wach?" fragt sie und reibt sich die Augen. „Nicht lange genug" Ich grinse und drücke ihr einen Kuss auf die Stirn.
„Kannst du mir eventuell meinen Bauch eincremen?" fragt Amelie und rappelt sich langsam auf. „Sehr gerne" sage ich und hole die Creme aus ihrer Handtasche, die noch im Flur steht.
Als ich zurück komme, hat Amelie schon mein Tshirt, das ich ihr gestern zum schlafen gegeben habe, nach oben geschoben. Ich gebe etwas von der Creme in meine Hände und beginne zärtlich diese auf Amelies Bauch zu verteilen. Ich sehe, wie sie jede meiner Bewegungen verfolgt und mit einem Lächeln quittiert. Als alles verteilt ist, massiere ich die Reste in kreisenden Bewegungen in die Haut ein. „Wieso kannst du das so gut?" fragt sie zufrieden. „Freut mich, dass es dir gefällt, aber drauf habe ich keine Antwort" Ich grinse.
„Vielen Dank" Amelie beugt sich zu mir nach vorne und drückt mir einen Kuss auf die Lippen. „Das reicht jetzt aber noch nicht" Sie grinst und küsst mich erneut, dieses Mal nehme ich ihr Gesicht in meine Hände, so dass sie nicht mehr aus kann. Sie grinst in den Kuss hinein und am liebsten hätte ich sie nicht mehr losgelassen.
„Was sind wir jetzt eigentlich?" fragt sie, als wir uns nach einer Weile voneinander lösen und lehnt ihre Stirn an meine. „Es würde mich freuen, wenn ich dich meine Freundin nennen dürfte" sage ich lächelnd. „Okay, mein Freund" sagt sie mit strahlenden Augen und küsst mich erneut. Das ging jetzt alles andere als langsam, aber meine Mama hat immer gesagt: Halt die Dinge fest, die du liebst! Ein klingelndes Handy zerstört unseren Moment.
„Hallo?" sage ich, als ich an Amelies Handy gehe. Sie schaut mich nur mit verdrehten Augen an. „Alles klar ich weiß Bescheid. Ich wollte nicht stören! Viel Spaß euch noch. Und sag ihr, dass ich's immer gesagt habe" höre ich Paulas lachende Stimme auf der anderen Seite und schon hat sie aufgelegt. „Alles klar?" sage ich leicht verstört. „Paula, oder?" Ich nicke. „Oh man die hat sich bestimmt totale Sorgen gemacht" meint sie mit gerunzelter Stirn. „Das glaube ich kaum, sie hat so gewirkt, als wüsste sie schon, was los ist. Ich soll dir übrigens sagen, dass sie's dir immer gesagt hat" Ich grinse und hole mir ein Tshirt zum überziehen aus dem Schrank. „Oh man sie kennt mich einfach zu gut" Amelie schlägt sich die Hand vor die Stirn und lacht.
Den restlichen Tag verbringen wir ganz entspannt mit Filmen schauen und immer wieder kleinen Ausflügen zum Kühlschrank, die teilweise eskaliert sind. Amelie muss sich wenigstens keine Sorgen machen, bei mir sieht das schon anders aus. Jedes Gramm mehr zieht einen schneller nach unten, aber mittlerweile ist ja noch Sommer, okay Frühherbst, aber das wird schon wieder.

Anders als du denkst (Wellinger/ Kraft +  Team) Skispringen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt