✿ Seven ✿

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„Ein Lehrer der eine Schülerin so sehr erschreckt, dass Sie ohnmächtig wird.", mein Vater schüttelte mit einer Mischung Hass und Verachtung den Kopf.

„Mir gehts gut.", beteuerte ich ihm und lehnte meinen brummenden Kopf gegen die Kalte Scheibe seines Streifenwagens. Glatt gelogen. Mein Kopf schmerzte so sehr, als wäre jemand mit einer Dampfwalze drüber gerollte und auch die innerliche Übelkeit nagte erbarmungslos an meinen Kräften, sodass ich schon nach kurzer Zeit in dem beheizten Raum anfing zu zittern.

„Der grüne Teint um deine Nase sagt mir aber etwas anderes.", sagte er besorgt, während er den Blinker setzte und das Lenkrad nach rechts drehte, sodass wir in unsere Einfahrt rüttelnd zum stehen kamen.

„Wirklich. Mir geht gut.",ich schenkte ihm ein ehrliches Lächeln während er kopfschüttelnd seine Tür öffnete um das Auto einmal zu umrunden. Er hielt mir die Tür auf. Mit immer noch zittrigen Beinen und einen üblen Gefühl im inneren nahm ich dankbar die Hand meines Vaters während er mich durch den Schnee geleitete und die Tür mit einem Knall ins Schloss fiel.

Zwanzig Minuten und einen Tee später hatte sich herausgestellt, dass ich hohes Fieber hatte. Ich seufzte angestrengt als meine Mutter mir noch eine Decke über die Beine warf.

„Ich wird wohl nie wieder vergessen mein Fenster zu schließen.", flüsterte ich genervt in mein Kissen wobei ich meine Beine an meine Brust zog. Ich schwitze jetzt schon, das kam dem Flair einer Sauna schon ziemlich nah.

Meine Mutter legte ihren Kopf fragend zur Seite doch ich winkte nur ab , "ist nicht so wichtig.", beteuerte ich ihr mir einem Schultern zucken und griff nach der Fernbedienung.
Der alte Apparat leuchtete nach wenigen Sekunden auf, begleitet von einem sanften Rauschen.

"Gestern Abend wurde die Leiche eines Mannes ende zwanzig hinter der 'Cocktailbar Marco' gefunden. Die Todesursache war ein einzelner Schuss in den Hinterkopf.", die ruhige Stimme, der Moderatorin schwebte durch den Raum.

"Ach herje, wie Schrecklich.", äußerte sich meine Mutter dazu und ließ sich schockiert neben mir auf dem Sofa nieder.

"Das ist gleich um die Ecke.", das entsetzen war ganz deutlich aus ihrer Stimme heraus zu hören. In ihren Händen hatte sie einen roten Schal, mit dem sich ihre Finger beschäftigten.

Ich schaltete den Fernseher lauter, um den Rest der Unterhaltung noch mit zu bekommen.

"Augenzeugen berichten ihn mit einem anderen Mann gesehen zu haben. Etwa eins achtzig groß, von dünner Statur, dunkles Haar und genauso dunkle Augen."

Super, dass traf auf ungefähr auf die Hälfte der Bevölkerung zu, die hier lebte. Ich schüttelte mich, als ich daran dachte, dass dieser gesuchte Mann vielleicht direkt neben an, im Haus unserer Nachbarn Unterschlupf gefunden zu haben.

Als ich mich wieder gefasst hatte, richtete ich meinen Blick wieder nach vorne, wo jetzt eine Zeichnung des Vermutlichen Täters, den ganzen Bildschirm ausfüllte.

Oder direkt neben mir.

"Ist das Parker?", entrüstet beugte ich mich ein Stück weiter nach vorne, nicht sicher ob ich mir das nicht nur einbildete.

"Offiziell ist er das nicht. Inoffiziell schon.", die Stimme meines Vaters ließ uns beide zusammen zucken.

"Was hat das zu bedeuten?", schnauzte meine Mutter ihn an und stand schneller wieder auf den Beinen als ich sehen konnte. Noch immer bewunderte ich sie für ihre Sportlichkeit, denn eins stand fest, mir hatte sie das nicht weitervererbt. Sie hatte nichts gegen Kleinkrimminelle, die ihr Leben umkrempeln wollten, doch gegen einen Mörder im Haus, sprach nicht gerade viel.

"Er war dort, doch danach hatte ich ihn festgenommen. Der Mann da in der Gasse", er deutete mit seinem Kopf auf den Fernseh, während mein Kopf zwischen seinem und Mom ihren hin und her schwankte, sodass ich nur noch schemenhaft wahrnahm, wer wer war."das war sein Bruder."

Ein schlechtes Gefühl, breitete sich in meinem inneren aus, als wir alle verstummten und nicht wagten, noch etwas hinzuzufügen.

Nach einer Ewigkeit der Stille und dem bedrückenden Gefühl mich nicht richtig verhalten zu haben, im Angesicht, dass er seinen Bruder verloren hatte, legte ich meine Hände zusammengefaltet in meinen Schoß. Die blaue strickdecke unter mir, wurde plötzlich zu einem Gewicht, dem ich nicht mehr standhalten konnte. Ich sprang auf, ließ dabei die Fernbedienung aus meiner Hand gleiten, die mit einem kaum hörbaren Geräusch auf den Teppich aufschlug.

"Parker.", mein Gesicht verzog sich zu einer leidenden Maske. Er stand wie versteinert im Türrahmen, der vom Flur zum Wohnzimmer führte. Keiner von uns hatte ihn kommen sehen und auch nicht erwartet, dass er jetzt schon wieder nach Hause kommen würde.

"Ich konnte ihn noch nie leiden, soll er doch in der Hölle schmoren.", nachdem die Worte, wie eine beiläufige Sache, wie die Tatsache wie sein Tag war,seinen Mund verlassen hatten, drehte er sich wütend um und verschwand mit einem poltern auf der Treppe. Die ganze Situation wirkte so surreal, dass ich mir nicht sicher war, ob ich mir das alles nicht eingebildet hatte.Mein ganzes Mitleid, das ich gerade noch empfunden hatte, verwandelte sich in Wut. Ich blieb zurück, die Arme nach jemandem ausgestreckt, der gegangen war, meine Eltern im Hintergrund.

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A/N
Augenzeugen berichten
„Können sie mir den Mann beschreiben?"
„Er war männlich."
Haha noch fragen ?😂😂
-Blue

The thing called loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt