✿ Ten ✿

443 124 3
                                    

Flower's Sicht

Mich schüttelte es immer noch, als ich daran dachte, wie sich Parker aufgeführt hatte und an den Gedanken daran, dass ich ja so gesehen rein gar nichts über ihn wusste und dennoch, hatte ich keine Problem mit ihm. Vielleicht würde sich das ändern, wenn ich wusste, wieso er denn genau hier war? Hin und her gerissen, lag meine Hand auf der Türklinke, die zu dem Arbeitszimmer meines Vaters führte.

Sollte ich es wagen und meiner Neugierde nachgeben und dabei in Kauf nehmen, dass das Vertrauen, das zwischen mir und meinem Vater bestand, verschwand?

Seufzend und immer noch mit einem schlechten Gefühl im Magen, drückte ich die Türklinke nach unten. Es war offen. Die Tür trudelte ohne einen mucks von sich zu geben, auf die Seite und bat mir einen kleinen Einblick in das verbotene Terra. [ Info am Rande, ich habe unglaubliche Probleme mit der Grammatik und ganz ehrlich, glaube ich nicht dass das Wort so richtig geschrieben ist]
Ich blickte mich nochmal um, links und rechts. Als ich mir sicher war, dass ich auch wirklich alleine war, tapste ich auf Zehenspitzen in den muffigen Raum und schloss die Tür leise hinter mir. Da meine Mutter gerade einkaufen war und Parker unten vor dem Fernseh saß, konnte ich meine Suche ungestört starten.

Ich blickte mich in dem kleinen Raum um, zwei große Regale gefüllt mit Dutzenden von Büchern, die in den verschiedensten Farben eingeordnet waren, erstreckten sich an den zwei freien Wänden. Der Schreibtisch stand mitten im Raum, direkt vor dem riesigen Fenster, dessen Gardinen an die Seiten geschoben worden waren. Die Luft war stickig und da ich sowieso nicht vorhatte, mich hier lange aufzuhalten, machte ich mich daran, die Schubladen des Tisches zu öffnen, doch das einzige was ich finden konnte, waren unwichtige Unterlagen, ein paar leere Ordner und Schreibutensilien, sowie eine kleine vielversprechende Kiste, die mit einem Schloss verriegelt war. Unzufrieden mit meinem Fund oder eher gesagt mit meinem nicht Fund, legte ich die Liste zurück in einer der unteren Schubladen, da wo ich sie auch herhatte. Ich strich mir eine Strähne zurück und ließ mich auf den Drehstuhl nieder, nur um mich an seinem Laptop zu schaffen zu machen.

Ein leises Surren brach die Stille. Nervös trommelte  ich mit meinem Finger auf dem Mauspad während der Computer hochfuhr.

Nach einer gefühlten Ewigkeit erschien dann endlich der Homescreen. Ich tippte sein Passwort ein, dass ich einmal von ihm bekommen hatte, als ich eine Hausaufgabe machen musste und er mir seinen Laptop geliehen hatte.

Ich tippte mich durch unzählige Dateien, haufenweise Akten von Verbrechern und Berichten, bis ich einen fand, der meine Aufmerksamkeit erregte.

Er war vom 02.12 verzeichnet worden.

Parker de Lone, verhaftet wegen Drogen und Waffenbesitz, um 21:34. Der Verdächtige hatte zuvor seinen Bruder, Simon de Lone erschossen und wurde deshalb in Gewahrsam genommen. Grund zu der Tat immer noch unbekannt.

Ungläubig starrte ich diesen einen Satz an, als würde er sich gleich auflösen und davon fliegen. Das konnte nicht stimmen.
Wieso? Wer würde so etwas tuen?

„Was tust du da?"

Erschrocken stieß ich einen spitzen Schrei aus und rollte dabei mit dem Stuhl weiter nach hinten, bis die Lehne an die Heizung prallte.

Parker.", sagte ich überrascht und schloss das offene Dokument, ohne es zuvor zu Ende gelesen zu haben.

Sollte ich dich nicht fragen, was du hier tust?", setzte ich an und dankte meinem Vater dafür, dass ich seine Tochter war und somit mehr vertrauen genoss, als Parker. Auch wenn ich hier drinnen nicht sein dürfte. Sofort fühlte ich mich wieder schlecht. Wie konnte ich ihn nur hintergehen? Ich hätte ihn einfach fragen müssen.
Während Parker zu mir durch den Raum lief, fuhr ich hastig den Laptop herunter und als er bei mir ankam, war der Hintergrund schon dunkel.

Mein Mund war plötzlich staubtrocken und meine Hände zierte eine dünne schweißschicht, als er sich zu mir beugte, bis sein Gesicht meinem nur noch eine Haaresbreite entfernt war.

Wenn du etwas über mich wissen möchtest.", er leckte sich einmal über seine Lippen,"dann musst du mich nur fragen."

Als er sprach prallte sein heißer Atem gegen meine Haut. Ich krallte meine Finger in die lehnen des Stuhles, drückte mich zurück in den Sitz. Mein Herz hatte schon längst aufgehört in einem normalen Rhythmus zu schlagen, sodass ich das Gefühl hatte, dass es gleich aus meiner Brust springen würde. Was wenn er es hören konnte? Hatte sich sein Bruder so gefühlt, bevor er ihm eine Kugel verpasst hatte? Hatte er seine Angst sehen können? Oder hatte Simon es nicht einmal bemerkt?

So viele Fragen gingen durch meinen Kopf. Doch die die mich am meisten quälte und die ich niemals aussprechen durfte war, wieso war er hier, wenn er seinen Bruder erschossen hatte? Wieso ließ mein Vater das zu? Und wieso sagte er uns dann, dass Parker ihn nicht erschossen hatte? Wieso die lügen?

Ich fasste mich wieder, kratzte den letzten Rest meiner Selbstkontrolle zusammen.

„Du hast hier drinnen nichts verloren und ich denke dir ist das auch bewusst, also geh mir aus dem Weg, bevor ich meinem Vater von der ganzen Sache hier erzähle", meine Worte schienen etwas bei ihm zu verursachen, denn er trat zähneknirschend zurück.

Und jetzt raus hier.", wies ich ihn an, bevor wir beide den Raum verließen und er so zurück blieb, wie ich ihn vorgefunden hatte.

_________
A/N
Omg, was glaubt ihr hat das alles zu bedeuten? :O
Ich hab schon sooo viele Ideen
-Blue

The thing called loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt