Nineteen

365 64 17
                                        

Flower's Sicht
Ich war in Dunkelheit gehüllt, als ich aufwachte und eine warme Hand in meiner spürte.
Diese sanfte Berührung ließ mich erleichtert aufatmen, als mir klar wurde, dass es Parkers Hand war, die sich um die meine geschlossen hatte und das es sein heißer Atem war, der in einer sanften Berührung meine Wange streifte.

Ich erkannte ihn, an seiner mir bekannten Wärme, an dem Klang seines Atems der leise neben meinem Ohr raschelte und dem süßen Geruch den er ausstrahlte. Er roch immer irgendwie nach Schokolade. Nach süßer, zarter Schokolade und auch der leichte Duft von Minze streifte meine Sinne.

Wir lagen auf einer weichen Matratze, die unter unserem Gewicht leicht nach unten gesunken war.

Seine bloße Anwesenheit ließ meinen Herzschlag regelmäßig schlagen. Es gab keine Angst und auch keine Sorgen, nur für den einen Moment, bis mein Verstand sich wage an die letzte Nacht erinnerte. Ich drehte meinen Kopf zur Seite um nach einer Lichtquelle zu suchen, doch nur die kleinen Löcher des Rollladens ließen mich seine Silhouette erahnen. Er lag neben mir, seinen Arm um mich geschlungen, meinen Kopf darauf gebettet.
Seinen anderen arm hatte er über seinen Körper gelegt, wobei sich unsere Finger aus seinem sich gleichmäßig auf und ab bewegenden Bauch befanden.

Es tat unheimlich gut seine Nähe zu spüren.
Dieses Gefühl zu haben, nicht alleine sein zu müssen, mit dem ganzen was in den letzten Stunden passiert war. Ob er sich auch so fühlte wie ich, wenn ich in seinen Armen lag und seine Anwesenheit spürte?

Wie musste es ihm wohl davor gegangen sein, wenn es ihm nun besser ging?

Ich spielte mit seinen Fingern in meinen, genoss die Wärme die seine Hand ausstrahlte und ließ mich darin fallen.

„Flower.", seine Stimme erklang neben mir so plötzlich, dass ich ein Stück zur Seite rutschte. Er klang rauer als sonst und auch verschlafener, als das ich es je miterleben durfte.

„Ja.", hauchte ich leise zurück und wartete gespannt auf eine Antwort. Diese blieb jedoch aus, stattdessen vergruben sich seine Finger in meinen Haaren, wo sie sich in leichten Wellen der Beruhigung bewegten.

Er hatte sich blitzschnell über mich gebeugt, was ich an der Wärme, die nun nicht mehr neben mir war, wie auch an dem zusätzlichen Druck über mir spüren konnte.

Er küsste mich. Oder besser gesagt, versuchte er es. Zuerst traf er meine Stirn, wanderte dann hinab zu meiner Nase, bis sich schließlich unsere Lippen für eine Sekunde trafen.

„Tu mir das nie wieder an." hauchte er sanft gegen meine Lippen und dennoch, konnte ich ihm keineswegs widersprechen.

Ich wollte ihn doch nur beschützen.
Und dann war da nur noch dieses leere Gefühl gewesen, diese Verletzlichkeit ; diese Hilflosigkeit, die ich tief in mir verspürt hatte.

„Ich hatte so Angst.", kam es mir über die Lippen, ohne das ich es wirklich wollte. Dann brach mein Inneres und die Flut zog über mich hinweg. Ich weinte. Leise im Stillen. Atem an Atem, während er seine Stirn an meine presste, seine Hand an meiner Wange, sanfte Kreise ziehend.

„ Ich bin bei dir.", flüsterte er voller Nachdruck.

Eigentlich sollte man denken, dass seine Worte es besser machen sollten, doch ich fühlte mich nur noch schlechter. Ich weinte bitterlich, während er immer wieder versuchte mich zu beruhigen. Er wiegte und sanft hin und her, eines seiner Beine hatte er zwischen meinen gebettet, dass andere neben meinem anderen.

Kennt ihr dieses Gefühl, wenn ihr  alles versucht herunter zu schlucken und es dann ohne Vorwarnung hochkam, sobald euch jemand darauf ansprach?
Es war eine dünne Mauer gewesen und nur ein einziger Satz, hatte diese zum Einsturz gebracht.
So fühlte ich mich gerade.

Nach einer halben Ewigkeit versiegten meine Tränen. Das schluchzend stoppte und das einzige was von meiner Tat übrig blieb, waren die brennenden Linien auf meinen Wangen, meine geschwollenen Augen und die Erinnerung, die uns beide verband.

Ich fühlte mich leicht und schwer zugleich, hier in seinen Armen.
Es blieb still, keiner wagte es, auch nur ein einziges Wort, geschweige denn einen laut von sich zu geben.
Unsere Atem zogen sich zurück, hielten sich im Hintergrund, weit weg von den pochen unserer Herzen, die nun im Einklang zu schlagen schienen.

Immer mehr Licht, drang in den Raum. Ein dunkles Licht, dass sich wabernd an den Wänden hoch hangelte, bis es an unseren Gesichtern stehen blieb.
Das erste was ich erkennen konnte, waren Parkers Lippen, die sich zu einem sanften Lächeln schwangen. Danach zeichneten sich die Konturen seiner Gesichtszüge und seiner Nase ab.

Und dann endlich, konnte ich genauer in seine Augen sehen. Es war ein fahles Licht, dass blass auf seine Iris und Pupillen schien, doch es reichte um mein Inneres in einem Inferno aufgehen zu lassen.

Ich hatte noch nie so eine starke Verbindung zu einem Menschen gespürt. Nicht einmal bei Philippe, den es nun nicht mehr gab.

Diese Zeilen waren nun geschrieben.

Durch meine geschwollenen Augen konnte ich nur verschwommen erkennen, wie er seine Hand hob, seinen Daumen ausstreckte, die anderen Finger einklappte und dann meine dünne Haut berührte, die sich über mein Gesicht zog.

Er fuhr sanfte Kreise über meine Wangen, hoch zu meiner Schläfe, er berührte jeden Zentimeter meiner geröteten Haut.
Tatsächlich fühlte ich mich unter seinen Berührungen besser, nach dem gestrigen Abend.

Immer noch, konnte ich mich nur noch Wage an die Ereignisse erinnern, doch das ich jetzt hier bei ihm lag, ließ mich erleichtert seufzend.

Dort wo sein Daumen meine Haut streifte, breitete sich eine wohlige Wärme aus. Es fühlte sich richtig an.

Für eine Sekunde, stand jedoch alles Still.
Schleierhaft blitzte es vor meinem inneren Auge auf.

Der Mann von gestern, legte mir seine Hand um die Hüfte, tätschelte leicht meinen Hintern, bevor er mich durch eine Tür ins freie trug. Sein dunkles Lächeln, dass er mir dabei schenkte, ließ meinen Atmung aussetzten.

Dann war ich auch schon wieder zurück.

Zurück in dem Dunkeln Zimmer. Zurück bei Parker. Zurück bei seinen liebevollen Berührungen, doch das Gefühl von der Machtlosigkeit ; von der Angst nichts tuen zu können, das blieb zurück, in dem Zimmer von denen die sich liebten.

__________
A/N
Wie manche vielleicht mitbekommen haben, oder auch nicht :D bin ich krank
Weshalb nicht wirklich etwas auf meinem Account kam.
Aber da ich euch nicht gänzlich enttäuschen wollte, ja ich rede von dir Praline 🤤
Hab ich mich ran gesetzt und unter Qualen, ein Kapitel geschrieben 😂😂❤️
Spaß ❤️für meine Praline johannarsk
In gekaufter liebe
- Blue

The thing called loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt