Parker's Sicht
Ich hatte sie schon bemerkt, als sie aus dem Fenster geschaut hatte. Hatte ihre hellen Augen durch die Dunkelheit leuchten sehen. Hatte ihren Blick auf meiner Haut prickeln gefühlt. Er brannte sich in meinen Rücken und ließ Schuldgefühle in mir hochkommen, als ich mich neben Charlett in den dunklen BMW sinken ließ. Der Geruch von neuem Leder stach mir sofort in die Nase und umhüllte mich gänzlich, als ich mich zu ihr beugte, um sie in den Arm zu nehmen. Sie roch süßlich, nach billigen Parfüm und ich unterdrückte den Drang, sie vorschnell von meiner Brust zu schieben. Solange hielt ich die Luft in meinen Lungen zurück und atmete erst wieder durch, als ich mich in das dunkle Leder sinken ließ um mich anzuschnallen. Noch bevor ich den Gurt eingerastet hatte, fuhren wir schon in einem brisanten Tempo durch die Dunkelheit, die einzigen Lichter die uns konstant begleiteten waren die zwei Lichtkegel vor uns.
„Seit wann wohnst du hier?", fragte sie mich beiläufig, während sie den Blinker setzte, ihren Kopf drehte und dann nach rechts abbog. Eine leise Melodie, die ich nicht kannte, spielte im Hintergrund.
„Eine Weile.", sagte ich undurchsichtig, da ich nicht wollte, dass sie mehr davon erfuhr. Ich hatte mich schon vor Stunden dazu entschlossen, dass sie nur das nötigste wissen musste.
„Du warst nicht auf Simons Beerdigung.", stellte sie fest und schaltete dabei in den 2 Gang um noch genug Abstand zu einem Laster halten zu können, der vor uns auftauchte. Wir wurden langsamer als sie auf die Bremse trat, der Laster verschwomm vor uns im Dunkeln. Die hellen Lichter zogen an uns vorbei und innerhalb von wenigen Sekunden hielten wir auf einem vollen Parkplatz.
Sie parkte den Wagen gekonnt ein, wobei sie immer wieder ihre Hand auf meine Kopfstütze sinken ließ, um nach hinten zu blicken. Ich wartete geduldig, bis der Wagen zum Stillstand kam und die Motorgeräusche erloschen.
„Ich konnte nicht.", gab ich wortkarg von mir und blieb tief in dem Sitz gesunken sitzen. Ein zarter Schmerz zog sich in meiner Brust um mein Herz, wie ein Faden umrundete es dies, um sich dann erbarmungslos darum fest zu zurren.„Er war immerhin dein Bruder.", warf sie scharf nach und zog den Schlüssel aus dem Zündschloss. Ihre Hände klammerten sich krampfhaft an diesen wobei ihre Knochen weis unter ihrer Haut hervorstachen.
Ich seufzte.
„Das Thema ist beendet.", sagte ich nun scharf, wobei sie laut ausschnaubte. Ihre Wut war bis zu mir über den Sitz zu spüren. Es knisterte im inneren des Wagens.
„Es tut mir leid.", sagte ich etwas nachsichtiger, als sie sich die Tränen aus dem Augenwinkel wischte, ohne den Blick von der Scheibe vor uns zu nehmen.
„Es tut mir so leid.", mit diesen Worten flüsternd, mehr zu mir selbst, als zu dem komplett aufgelösten Mädchen hinter dem Steuer, öffnete ich die Tür einen Spalt, so dass sie nicht gegen das andere Auto knallte, das neben uns stand, und schwang mich nach draußen. Die Kalte Nachtluft schloss ihre Arme um mich und ich genoss das Gefühl der Kälte, die langsam in meinen Fingerspitzen zu kribbeln begann. Die Kälte kroch durch jeden Fetzen Stoff, den ich an mir trug und nach nur wenigen Minuten fing ich an zu zittern.
Ich knallte die Tür zu, wobei mir das kühle Material aus den Fingern glitt.
Die dröhnende Musik konnte man schon vom Parkplatz aus erahnen, denn sie ließ den Boden leicht vibrieren.
Ich lehnte mich an den Wagen, wobei mir die Kälte des Materials in den Rücken zog. Doch ich ignorierte es so gut wie ich konnte und lies meine Gedanken wieder zu Charlett und Simon wandern.
Sie waren bestimmt drei Jahre ein paar gewesen, wer weis was hätte sein können, wenn er noch am Leben gewesen wäre.
Ich schluckte die Traurigkeit herunter, die sich in mir ausbreitete und bildete eine steinige Mauer um meine Gedanken. Ich verbannte jeden einzelnen Gedanken an meinen großen Bruder, die mir tagtäglich durch den Kopf wanderten.
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The thing called love
Teen FictionFlower führt ein ganz normales Leben, bis ihr Vater eines Abends nach Hause kommt und Parker, einen Kleinkriminellen, der sein Geld mit Drogen verdient, mitbringt. Flowers Vater ist fest davon überzeugt, dass er eine gute Seite in sich trägt, und mö...