Nachdem ich mich versichert hatte das mein Vater verschwunden war und ich meine damit, wirklich nirgends mehr zu sehen oder zu hören war, schlich ich auf Zehenspitzen durch den dunklen Flur zurück in mein Zimmer. Dort ließ ich mich seufzend auf mein Bett nieder, während ich den Staub von mir und meinen Klamotten klopfte. Fein rieselte der Dreck herunter und die Staubpartikel segelten tanzend im Schein des Abendlichtes zu Boden.
Wenn Parker heute ins Loe ging, würde ich ihm folgen. Entschlossen suchte ich mir ein paar Sachen aus dem Schrank ; schlicht und schwarz.
Da ich nicht in Einbruchsmontur wie einem schwarzen Anzug und Sturmmaske los konnte, hatte ich mir ein kurzes schwarzes Kleid geschnappt, dessen samtiger Stoff in meinen Finger dahinschmolz. Ich packte das Kleid und eine dünnes Jäckchen auf mein Bett, verdeckte diese jedoch mit einer Decke, nur für den Fall, dass jemand herein kam um nach mir zu sehen.
Zeitsprung ; nach dem Essen.
Ich hatte mucksmäuschenstill in meinem Bett gelegen, das Kleid fiel wie eine zweite haut über mich. Darüber hatte ich mich bis zu meinem Kinn zugedeckt. Es kam mir vor wie Sekunden, so nervös war ich gewesen, hatte mir alle möglichen Begebenheiten ausgedacht, bis ich schier wahnsinnig wurde. Ich atmete recht schnell und das Blut rauschte unaufhörlich in meinen Ohren, wobei ich mir sorgen machte, dass ich ihn überhören würde.
Ich hörte ihn nicht die Tür schließen, doch konnte die Andeutungen von schritten hören, die durch das Haus gingen. Mit schwitzigen Fingern packte ich meine Decke fester.
Es schien eine Ewigkeit zu gehen, in denen seine Schritte einfach nicht verstummten und vielleicht hätte ich sie mir auch nur eingebildet, doch als ich mich aus meiner Decke schälte um durch den Vorgang in die dunkle Nacht zu schauen, sah ich ihn unter dem schwachen Schein einer Laterne stehen. Auf den Straßen herrschte Totenstille, nur ein einziger schwarzer BMW fuhr vor. Er hielt direkt vor Parker, dieser stieg ohne Umschweife ein. Der Fahrer beugte sich vor wodurch ich unschwer erkennen konnte, wie sich der Fahrer als die vollbusige Fahrerin entpuppte. Dann führen die beiden davon und hinterließen bei mir nur das giftige Gefühl von Eifersucht.
Dieser kleine..., dachte ich schüttelte dann doch den Kopf, in der Hoffnung meine Gedanken zu den beiden würde somit auch verschwinden, doch Fehlanzeige, sie hätten sich tief in meinem Gehirn festgesetzt.
Ob er sie auch so im Arm hielt? Und woher kannten sich die beiden überhaupt? So viele Fragen schwirrten durch meinen Kopf, bis ich bemerkte, dass ich ihnen folgen musste.
Ich griff nach meinen ausgetretenen schwarzen Turnschuhen von Adidas und schnappte mir noch eine dicke Winterjacke. Nach dem Essen hatte ich noch eine alte Strumpfhose gefunden, die ich mir übergestreift hatte, doch ich würde sicherlich wieder krank werden.
Ohne noch eine weitere Sekunde damit zu verschwenden um meinen Gedanken hinterher zu hängen, Schlich ich durch das dunkle Zimmer, bis ich an der Tür angekommen war und für einen Moment stehen blieb.
Ich hielt mein Ohr gegen das kalte Holz. Mein Herzschlag verdoppelte sich und mir brach kalter Schweiß aus. So etwas hatte ich noch nie getan, dachte ich, als ich die Tür öffnete und durch dessen Spalt in den Flur schlich.
Ich hielt mich an der Wand Richtung Treppe, da ich nicht einmal meine Hand vor Augen erkennen konnte. Vorsichtig tastete ich mich Schritt für Schritt nach vorne, bis meine Fußspitze, ins leere trat. So leise ich es nur konnte, ging ich die Treppen runter, wobei mir jedes Mal das Herz in die Hose rutschte, wenn das Holz unter mir unverkennbar knarzte.
Nachdem ich am Treppenabsatz angekommen war, atmete ich einmal leise aus und genoss das Kribbeln das durch meinen ganzen Körper zog. Von meinen Zehenspitzen angefangen, bis zu meinen Fingerkuppen, hin zu meinen Ohrspitzen, jagten kleine Wellen von Storm durch meine Adern und ließen mir einen wohligen Schauder über den Rücken laufen.
Ich huschte zur Haustür, zog mir meine Jacke über und hielt mich am Türgriff fest, um besser in meine Schuhe schlüpfen zu können. Nachdem ich mich noch einmal versichert hatte, dass kein Geräusch weit und breit zu hören war, drückte ich die Türklinke nach unten. Kalte Nachtluft schlug mir entgegen und ließ mich augenblicklich frösteln. Ich sperrte die Tür hinter mir zu und versenkte meine zitternden Hände in den Innentaschen meiner warmen Jacke. Kleine Wölckchen zogen vor mir gen Himmel, als ich einmal tief einatmete und den Erfolg für einige Sekunden genoss, heil aus dem Haus gekommen zu sein, bevor ich mich auf den Weg machte.
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The thing called love
Teen FictionFlower führt ein ganz normales Leben, bis ihr Vater eines Abends nach Hause kommt und Parker, einen Kleinkriminellen, der sein Geld mit Drogen verdient, mitbringt. Flowers Vater ist fest davon überzeugt, dass er eine gute Seite in sich trägt, und mö...