18. Kapitel

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Ich traue mich kaum, zu ihm zu gehen, doch Mitch und Scott laufen zusammen auf Esther zu und lassen mich alleine stehen.
Sie würden mich wahrscheinlich sowieso zu dem Basssänger schieben, wenn ich jetzt nicht zu ihm gehe.
Avi hat seine Augen geschlossen und merkt nicht, dass ich mich ihm nähere, und so bleibe ich wenige Meter vor ihm stehen und höre einfach zu.
Ich kenne das Lied, könnte es nie vergessen, dazu war der Moment, in welchem ich es kennengelernt habe, einfach zu einmalig.
Time
Time is letting for the hills
And to be found
Watch
Watch and listen while you learn
Safe ground
Feel
Feel it poping through my tirst
For the tree
And please
please let us feel the sun
Under the trees.
"
Ich erinnere mich an den Tag, an dem ich neben Avi durch den Wald gelaufen bin, an dem ich endlich wieder durchatmen konnte.
An dem wir uns so gut kennengelernt haben.
Es kann kein Jahr her sein, und doch fühlt es sich an wie eine Ewigkeit.
Avi öffnet seine Augen und ertappt mich dabei, wie ich ihn anstarre, Tränen in den Augen.
Ein sanftes Lächeln schleicht sich auf seine Lippen.
Dann kommt er auf mich zu und legt seinen Arm um mich.
„Es ist fertig", meint er, während wir zu den anderen gehen, die sich inzwischen in der Mitte der Lichtung auf eine Decke gesetzt haben.
Nicht nur Scott und Mitch sind dabei genau das süße Pärchen, welches jeder ihrer Fans in ihnen sieht, auch Kirstie und Kevin haben sich inzwischen wohl damit abgefunden, dass ich anwesend bin, wenn sie sich Erdbeeren teilen.
„Es hört sich unglaublich an", sage ich zu Avi und schmunzele.
Kirsties Blick wandert kurz zu uns, doch ihre Aufmerksamkeit wird schnell wieder von Kevin eingenommen, als dieser versucht, ihr eine Blume ins Haar zu stecken.
„Manchmal fühle ich mich wie in einem schlechten Disneyfilm. Überall Kitsch. Komm und rette mich, Amari", seufzt Esther, bevor ihr Bruder antworten kann.
„Du musst mich schrecklich vermisst haben", gluckse ich, bevor ich mich neben sie fallen lasse.
„Glaub mir, das hat sie."
Mitch schaut von der Kirsche auf, welche er gerade von ihrem Kern zu befreien versucht.
Skeptisch sehe ich auf die Fetzen dunkelroten Fruchtfleisches in seiner Hand.
„Tötest du sie gerade oder willst du wirklich einfach nur den Kern rausbekommen?", frage ich ihn.
„Das ist eine gute Frage", meint Mitch gut gelaunt, bevor er weiter in der Kirsche bohrt.
Kopfschüttelnd wende ich mich Avi zu, der damit beschäftigt ist, ein paar Grashalme auszurupfen.
„Wie hast du das überlebt?", frage ich ihn glucksend.
„Gar nicht", mischt sich Esther lachend ein.
Kevin grinst.
„Wie hast du das überlebt, Amari? Wirklich, ich fühle mich in deiner Gegenwart irgendwie ziemlich gefährlich", sagt er.
Ich seufze.
Ich bin der Magnet, glaub mir. Du musst dich eher bedroht fühlen."
„Bis jetzt hast du uns eher immer gerettet", schmunzelt Avi.
„Auf eigene Kosten. Vielleicht sollten wir dich bei Konzerten ab sofort in eine kugelsichere Weste stecken", meint Kirstie kopfschüttelnd.
„Vor allem sollten wir darauf aufpassen, dass diese Leute gar nicht erst reinkommen", murmele ich.
Wir schweigen, und nur die Geräusche des Waldes mischen sich in die Stille, zusammen mit weit entfernten Autos.
Und mit meinen Gedanken, die mich anschreien, die an mir zerren.


~~~~~

Ich melde mich mal wieder aus meinem Winterschlaf zurück!
(Der "nur" 2 1/2 Wochen angedauert hat, es hat sich trotzdem wie eine verzweifelte, unkreative Ewigkeit angefühlt...)
Wie auch immer, ich habe jetzt quasi meine Grundgedanken zu dieser Geschichte umgeworfen und denke, dass ich jetzt wieder weiterschreiben kann, ohne zu verzweifeln. Ich kann nicht garantieren, dass die Updates wieder regelmäßig (also Dienstag und Freitag) kommen werden, aber ich werde es versuchen!
Ihr dürft mich nur nicht umbringen, wenn meine neuen Ideen einsetzen... :P

Liebe Grüße,
Sunight

Portrait (pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt