4. Kapitel

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Ich stand auf einer grünen Anhöhe und sah hinab auf eine kleine Stadt. Ich kniff die Augen zusammen und sah genauer hin. Dort liefen drei Personen, die mir sehr bekannt erschienen. Überrascht hielt ich die Luft an. Ich wollte näher an diese Leute heran, doch etwas schwarzes, schwebendes versperrte mir die Sicht. Ich spürte wie alles eiskalt wurde und die Anhöhe verschwand, genauso wie die Personen. Danach wurde alles schwarz und ich schien in ein tiefes Loch zu fallen. Ich widmete mich jeden Moment auf den Aufschlag. Doch es kam nichts.

Ich schrak schwitzend aus meinem Traum hoch. Neben mir am Bett hockten meine Zimmergenossinnen. "Du hast sehr schlecht geträumt", sagte Lina besorgt. Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn. "Sehr schlecht, wie es aussieht", erwiderte ich darauf leicht lächelnd. "Sicher, dass alles in Ordnung mit dir ist?", fragte Penny. "Ich weiß es nicht", gab ich zu. Lina setzte sich zu mir. "Du kannst gerne mit uns darüber reden. Wir helfen dir gern, wenn wir können", bot sie an. Ich winkte kurz ab. Mir wurde gerade irgendwie übel und ich setzte mich aufrecht hin. Danach spürte ich Lina's Hand auf meinen Schultern und ich schüttelte sie wieder ab. "Geht es?", fragte Penny. Ich nickte nur teilnahmslos und atmete tief ein und aus. Was war das nur?, ging es mir durch den Kopf. Dann, plötzlich, erstarrte ich, meine Muskeln spannten sich an und ich rutschte ein Stück auf meinem Bett zurück. Ängstlich musterte ich eine Spinne auf der Bettdecke. "Macht bitte die Spinne weg!", quiekte ich. "Was für eine Spinne?", fragte Penny. Lina legte ihre Hand auf meine Stirn, die ich schnell wegschob. "Ich habe kein Fieber, aber bei Merlin, schafft dieses Vieh hier raus!". Die beiden Mädchen sahen mich mitleidig an. "Da sitzt keine Spinne", klärte Penny. "Was?!", rutschte mir es raus. Lina klopfte über die Bettdecke, genau auf die Spinne. Nein, nicht auf sie, sondern in sie!
Ich quiekte kurz auf, als die Spinne im dunkel des Zimmers verschwand. "Sollen wir nicht lieber mal zu Poppy gehen?", fragte Lina. Ich schüttelte den Kopf. "Oder sollen wir deinen Eltern Bescheid geben?", bot Penny an. "Nein!", sagte ich bestimmt und die beiden sahen noch immer besorgt zu mir. "Von was hast du denn geträumt?", fragte Lina. "E-es war hell, grün. Dann kamen drei Leute aus einer kleinen Stadt, sie kamen mir bekannt vor. Als ich aber zu ihnen wollte, versperrte mir etwas schwarzes den Blick. Es schwebte umher und um mich wurde alles kalt...", brachte ich heraus, eh ich mich schüttelte. Penny sah mich überrascht an. "Schwarz, faltig, eher alt, unförmig, eisig kalt...", zählte sie auf. Ich nickte nur. Nervige Besserwisserin!, dachte ich. Erschrocken von meinen Gedanken blickte ich müde zu ihr. "Es klingt fast wie...wie ein Dementor", sagte Penny schließlich. "Nein, unmöglich". Das konnte ich nur ausschließen. "Doch, schon", fing sie wieder an. "Nur wie kommen die in deinen Traum?", beendete Lina die Frage. "Woher soll ich das bitte wissen?", gab ich zurück. Man, was ist nur los mit dir?
"Entschuldigung, dass ich gefragt habe", murrte Lina. "Geh morgen früh am besten zu Dumbledore", sagte Penny. "Er wird dir helfen". "Warum sollte ich zu ihm wollen?", fragte ich ablehnend. "Dann helfen wir dir eben nicht", knurrte Lina und ging zu ihrem Bett zurück. "Warte, ich...", fing ich an. Es brachte aber nichts. Lina verschwand hinter einer Abtrennung. Penny sah mich entschuldigend an und ging auch. "Verdammt, warum bin ich so unfreundlich gewesen?", fragte ich mich leise. "Ich sollte trotzdem zu Dumbledore gehen", sagte ich mir und legte mich wieder zurück. Ich drehte mich auf die Seite und schloss die Augen.

"So soll es sein", knurrte jemand selbstgefällig. Der Blick der Person schweifte kurz kontrollierend nach hinten. Es war niemand in der Nähe. "Mit dir werden wir noch unseren Spaß haben", sagte er sich kalt. Danach ging die Person wieder weg und verschwand in den Schatten der Gänge.

Es war komplett dunkel. Panisch sah ich mich um. Jemand drückte mich wieder gegen die Wand. Ich bekam kaum Luft. Mein Blickfeld war verschwommen und ich sah nichts. Nur eine dunkle Gestalt war verschwommen zu erkennen. Es tat einen Ruck und ich war wie ferngesteuert. Meine Augen drehten sich nach oben und ich schwebte in dem Raum. Dann sah ich noch ein blaues Licht, eine kleine, verschwommene Kugel. Danach wurde wieder alles schwarz und mein Körper sank zu Boden. Schwach tat ich einen letzten Atemzug, bis meine Lungen stillstanden. Ich riss die Augen auf. Draußen wurde es hell.

~Draco's Slave~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt