8. Kapitel

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Ich zog meinen Kopf nach oben. Mein Genick tat schrecklich weh. Ich saß noch immer so da : die Knie angezogen, die Arme verschrenkt. Ich war anscheinend irgendwann gestern eingeschlafen. Vor meinem Augen blitzte etwas schwarzes auf. Erschrocken riss ich den Kopf in die Richtung, doch es war nichts zu sehen. Im Augenwinkel sah ich wieder etwas schwarzes aufblitzen und verschwinden. Mit aufgerissenen Augen starrte ich durch den Kerker um zu sehen, was es war. Plötzlich war ein riesiges, schwarzes, schwebendes Monster vor mir und hielt seine verkrüppelten, toten Hände auf mich. Ich schrie auf und vergrub den Kopf zwischen den Armen. Ein belustigtes Lachen war zu hören. Zögernd hob ich den Kopf und das schwarze Ding war verschwunden. Meter vor mir stand Draco. Sein dämliches Grinsen konnte ich von weitem erkennen. "Na, Angst vor Dementoren?", fragte er lachend. Ich fand es gar nicht witzig und sah weg. Im Augenwinkel sah ich etwas nebliges aufrauschen. Kurz danach hockte Draco vor mir. Überrascht zog ich den Kopf nach hinten und sah wütend auf ihn. "Schau mich doch nicht so böse an", sagte er noch immer grinsend. Wütend rümpfte ich die Nase und drehte den Kopf weg. "Hey", knurrte er und drehte meinen Kopf zurück. Ich schlug seine Hand weg und funkelte ihn an. Mit zusammengekniffenen Augen erwiderte er meinen Blick. "Wie du willst", fauchte er und zog seinen Zauberstab vor. Erschrocken rutschte ich nach hinten. Draco jedoch rief einen Spruch aus, den er vorher schon verwendet hatte : Crucio. Ich schrie vor Schmerzen auf und wandt mich am Boden. Dieses Mal aber, schienen sie nicht nachlassen zu wollen. Mein kompletter Körper stand unter Krämpfen und die Schreie blieben mir im Hals stecken. Verschwommen sah ich den Schatten von Draco über mir. Mein Blickfeld verdunkelte sich schlagartig und die Schmerzen ließen nach. Hustend lag ich am Boden und versuchte mich hinzusetzen. Jegliche Kraft hatte mich verlassen und jämmerlich blieb ich liegen. Ich hörte gedämpft eine weitere Stimme. Sie klang wie die einer Frau. "Sie hat es verdient", sagte sie. Ich hustete laut auf und verstand nicht, was Draco daraufhin erwiderte. Meine Stimme versagte als ich etwas sagen wollte. Die Frau drehte sich zu mir um. "Habt...ihr das...mit Nevill's...Eltern gemacht?", krächzte ich. Ein Lachen war zu hören, als die Frau sich über mich beugte. Schwach schielte ich zu ihr hoch. "Dieses dumme Ding denkt wirklich, dass wir das mit ihnen gemacht haben. Schätzchen, die beiden haben viel schlimmeres mitmachen müssen", sagte sie mit einer halb kreischenden Stimme. Ich konnte nicht glauben, dass es noch schlimmer ging. Sie stieß mich mit dem Fuß an. "Du solltest daran denken, dass wir mit dir machen können, was wir wollen". Damit ging sie aus dem Kerker. Erneut versuchte ich mich aufzusetzen. Diesmal kam ich hoch und Draco hielt mir seine Hand hin. "Vergiss es", sagte ich und stand benommen auf. Nachdem ich das gesagt hatte, spürte ich, dass die halbwegs zugewachsenen Wunden von gestern wieder aufgingen. Sie fingen erneut an mit bluten und ich drückte meinen Ärmel darauf. Der Kratzer auf meiner Nase brannte ziemlich, als ich den Ärmel daraufdrückte. Mein Blick schweifte auf Draco, der mich gerade musterte. "Wir müssen noch etwas erledigen", knurrte er und kam auf mich zu. Ich wich hinter ihm aus. Er drehte sich schnaubend zu mir um. "Denkst du wirklich, dass ich so einfach mit dir gehe?", fragte ich. Er blieb stehen und sah mich durchdringend an. Dann kam er wieder auf mich zu, erwischte mein Handgelenk und wir fanden uns in einem dunklen Raum wieder. Die Frau stand in der Mitte und hatte eine Fiole in der Hand. Draco schubste mich nach vorne, ich stolperte, genau vor die Frau. Sie drückte meinen Kopf zur Seite und drückte etwas spitzes an meine Narbe. Ich stöhnte kurz auf, als die Nadel in mein Fleisch stach. Ich merkte, wie sie die Fiole an meinen Hals drückte und das Blut auffing. Als sie genug hatte, schubste sie mich weg und ging zu einem Kessel. Ich fiel auf den Boden und sah verwundert hinter ihr her. "Bellatrix", sagte Draco. Mir fiel es wie Schuppen von den Augen, als ich ihren Namen hörte. Ich stand wieder auf und lief wütend auf sie zu. Ich dachte, dass sie es nicht bemerken würde, doch als ich fast bei ihr war drehte sie sich um und hielt mir ihren Zauberstab vor die Brust. Ich blieb stehen und ging wieder einen Schritt zurück. "Bleib schön weg, Mädchen", kreischte sie und ließ das Blut aus der Fiole in den Kessel tropfen. Danach holte Draco eine weitere aus seiner Tasche und gab etwas wässriges dazu. Es sahen aus wie Tränen. "Was wollt ihr machen?", fragte ich misstrauisch. Keiner von beiden hielt es für nötig, mir eine Antwort zu geben. Schließlich schöpfte Bellatrix ein wenig von dem Inhalt des Kessels raus in eine Schale. Sie hielt es Draco hin, der sie prüfend ansah. "Nun mach schon", forderte Bellatrix. Draco setzte die Schale an und trank sie leer. Ich blinzelte kurz und spürte ein stechen in meinem Herz. Danach sah ich beide an und ich hörte eine Stimme. "Hallo", sagte Draco fies. Ich sah stirnrunzelnd zu ihm. Er hatte seinen Mund nicht bewegt. "Ab jetzt werde ich dich immer überwachen können", fügte er hinzu und grinste. Geschockt wich ich zurück.

~Draco's Slave~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt