15. Kapitel

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Vor Angst hielt ich die Luft an. Ich wollte etwas sagen, doch mir schnürte es die Kehle ab. Lucius' Augen sprühten regelrecht Funken, als er mich ansah und mir entwich ein klägliches Wimmern. Nun spiegelte sich sogar Belustigung in seinem Blick und ich drehte den Kopf zur Seite, nur um hart von seiner Hand wieder zurückgedreht zu werden. "So leicht kommst du mir nicht davon", knurrte er. Zu meiner großen Überraschung ließ er mich trotzdem los und ich sprang so schnell hoch wie ich konnte. Der Abstand zwischen uns wurde immer größer und zu meiner Erleichterung folgte er mir nicht. Im Gegenteil: mit dem Rücken zu mir gewandt blieb Lucius an einem Fenster stehen. "Ich werde mir etwas einfallen lassen. Etwas, wo du nachher bereuen wirst, so frech gewesen zu sein", knurrte er. Ich zuckte leicht zusammen, als ich gegen die Tür stieß und öffnete diese dann schnell um aus dem Zimmer zu kommen. Draußen wusste ich nicht ganz recht wohin ich sollte. Verwirrt sah ich mich um. Als eine Hand auf meiner Schulter ruhte, quietschte ich laut auf. "Sei still!", fauchte mich Draco an, "und komm mit". Noch zitternd vor Schreck tat ich, was er mir gesagt hatte. Er führte mich zurück in sein Zimmer und ich entspannte mich erst ein wenig, als er die Tür schloss. "Alles okay mit dir?", fragte er hart. Ich sah ihn ausdruckslos an. "Sehe ich so aus, als wenn alles okay wäre?", stellte ich die Gegenfrage. Draco schien kurz zu überlegen, bis er auf den Entschluss: "Nein", kam. Er setzte sich in seinen Sessel und musterte mich. Mit dem Kleid musste ich wirklich aussehen wie eine Schlampe. Als Draco wieder in meine Augen blickte, sah ich in ihnen pures Verlangen. Ich schluckte leicht und ging einen Schritt zurück, was ihn jedoch dazu anregte, aufzustehen und zu mir zu kommen. Ich hielt den Abstand zwischen uns groß genug, um ausweichen zu können. "Du hast gesagt, dass du mich nicht mehr vergewaltigen wirst", sagte ich krächzend vor Angst. Ein grinsen erschien auf Draco's Gesicht. "Wer sagt denn, dass ich das vorhabe?", fragte er und drängte mich immer weiter nach hinten. Ich wusste, dass irgendwann die Wand im Weg sein würde, wenn sich nicht urplötzlich ein Loch in ihr auftat und ich fallen würde. Selbst das wäre mir lieber gewesen, als die ganze Zeit den Ausdruck in den Augen meines Gegenübers zu sehen. Mit pochendem Herzen und großen Augen schlug ich letzendlich vor die Wand. Draco kam mir immer näher, bis uns nur noch wenige Zentimeter trennten. Ich sah ihn flehend an, doch er machte keine Anstalten, irgendetwas anderes in meinem Blick zu deuten, als die quälende, langsam aufsteigende Angst. Meine Finger fingen an zu zittern und ein Schauder lief kalt über meinen Rücken, als seine Hand meinen Arm packte. Ich kniff wimmernd die Augen zusammen, doch nichts geschah. Als ich sie wieder öffnete, blitzten Draco's Augen spöttisch auf. Leicht verwirrt, aber dennoch ängstlich sah ich ihn an. Ich war erleichtert, dass er mich nicht wieder in diese Folterkammer gebracht hatte. Er rückte immer näher zu mir auf und war nur noch wenige Millimeter von meinem Gesicht entfernt. Sein Atem streifte mein Gesicht und ich schloss leicht die Augen. Schließlich spürte ich seine Lippen an meinem Hals saugen und ich wurde leicht erregt. "Du musst doch schon ganz feucht sein", hauchte Draco und machte weiter. Ich schüttelte ein wenig den Kopf und musste aufpassen, dass mir meine Beine nicht wegknickten. Warum wurde ich ausgerechnet jetzt so schwach? Vorher war es doch auch nicht besser gewesen!
Als Draco von mir abließ spürte ich, wie meine Hände schwitzten und wie viel Einfluss er anscheinend doch auf mich hatte. Seine schiefergrauen Augen waren noch immer vernebelt und ich drückte mich stärker gegen die Wand, auch wenn ich trotzdem nicht weg kam. "Du willst es doch, oder?", fragte er mich mit lüsternem Blick. Ich öffnete den Mund um etwas zu erwidern, bekam aber kaum etwas raus. Und dann auch noch das, was ich nicht sagen wollte. "Ich soll mich dir hingeben? Spinnst du? Nach dem ganzen, was du mir angetan hast?", rief ich wütend los. Draco jedoch achtete nicht auf meine Fragen. "Du wiederholst dich", antwortete er stattdessen tief. Ich knurrte kurz und atmete tief ein. Als ich kurz die Augen schloss, spürte ich, dass er neben mich getreten war und mit seiner Hand über meinen Rücken strich. Ich schüttelte langsam den Kopf. Es ist nur ein Traum, nur ein schlechter Traum..., redete ich mir ein. Du weißt genauso gut wie ich, dass es keiner ist, kam die stumme Antwort. Sei einfach still!, schrie ich. Das letzte, bevor ich zusammensackte, war der Blick auf Draco's Vater und dessen Zauberstab. Ab da wurde alles schwarz.

~Draco's Slave~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt