14. Kapitel

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Ich öffnete langsam die Augen. Mein Körper fühlte sich schwer an, als wenn er aus Blei wäre. Mit blinzeln versuchte ich, das verschwommene loszuwerden. Nach wenigen Augenblicken spürte ich, dass ich auf etwas weichem lag. Ohoh, nicht schon wieder.
Doch was anders war : ich konnte alles erkennen, im Gegensatz zu der Dunkelheit in dem anderen Raum. Verwirrt drehte ich den Kopf nach links. Dort war nur die Wand. Danach sah ich wieder nach vorne. Eine Decke lag auf mir, doch Gänsehaut bekam ich trotzdem. Verwirrt zog ich die Augenbrauen zusammen, bis ich eine Tür hörte. Erschrocken zuckte ich zusammen und sah in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Bei dem Anblick der Person fing ich an mit zittern. Ganz gemütlich schlendernd kam Draco auf mich zu und sah mich kalt an. Was hatte er mit mir gemacht?
Er setzte sich neben mich auf das Bett. Zitternd sah ich ihn an. "Du brauchst keine Angst haben, ich mache nichts", sagte er kühl. "Ja, wer's glaubt", gab ich zurück. Zu meiner Überraschung erhielt ich keine Zurechtweisung. "Was ist hier los?", fragte ich misstrauisch. Draco seufzte auf und schloss kurz die Augen. "Ich muss mit dir sprechen", sagte er leise und sah mich wieder an. "Sprechen? Mit mir? Auf einmal?", fragte ich ihn lachend. "Du willst mich doch sowieso nur verarschen", fügte ich leiser hinzu. "Diesmal nicht", gab er wütend zurück. "Du musst mir jetzt glauben, wenn nicht, wird es für dich nicht besser werden als es momentan schon ist. Verstanden?". "J-ja", stotterte ich und blinzelte überrascht. Draco rückte näher zu mir. "Das ist mit das ziemlich einzige Zimmer, in dem ich nicht überwacht werde", sagte er. Bevor ich reagieren konnte, redete er schon weiter. "Du musst wissen, dass ich keine Wahl habe. Ich muss das machen. Wenn ich anders wäre, würde mich Vater fertig machen. Das alles ist ein abgesprochenes Vorgehen. Du musst mir Vertrauen, wenn du hier besser leben willst". Das alles sagte er so schnell, dass ich kaum folgen konnte. "Stopp! Dir Vertrauen?", fragte ich entsetzt, "nach alldem, was du bereits getan hast? Spinnst du?", schrie ich los. Kurz danach hatte ich seine Hand auf meinem Mund. "Es heißt noch lange nicht, dass dich niemand hört", fauchte er mich an. Ich nickte knapp und Draco nahm seine Hand weg. "Ich wusste von Anfang an, dass du mir nie trauen wirst", sagte er leicht sarkastisch. "Wenn das vorher nicht gewesen wäre, ja!", gab ich knurrend zurück. "Was nun? Willst du mir sagen, dass du mich nicht mehr anfassen willst oder was?", fragte ich kochend vor Wut. "Davon war nie die Rede", erwiderte Draco und grinste. Er musste meinen Gesichtsausdruck richtig gedeutet haben, da er kurz den Kopf schüttelte. "Ich werde dich nicht wieder so behandeln wie vorher. Unter einer Bedingung", stellte er fest. "Und die wäre dann?". "Dass ich trotzdem alles mit dir machen kann, wenn Vater es sagt. Und du solltest dich vor ihm hüten", klärte Draco. "Das ich nicht lache", sagte ich bitter. "Wenn ich also einwillige, könntest du trotzdem so weitermachen wie vorher, wenn dein Vater dabei ist. Habe ich das richtig verstanden?", fragte ich ihn. Er nickte kurz und ich sah zum ersten mal einen flehenden Blick in seinen Augen. Ich ließ mir Zeit, das nochmal zu überdenken, als ich dann schließlich doch, zu meinem eigenen überraschen, ein willigte. "Gut", war das letzte, was Draco sagte. Danach stand er auf und wartete auf mich an der Tür. Ich stand auf und ging zu ihm, ohne noch einen misstrauischen Blick auf ihn zu werfen und aus der Tür zu gehen. Er lief mir nach, als ein paar Schritte hinter uns zu hören waren. "Fertig mit ihr?", fragte Lucius. Ich drehte den Kopf zu ihm und mir lief ein Schauer über den Rücken. "Geh Vater aus dem Weg", hatte Draco gesagt. Hoffentlich würde er mich nicht gehen lassen. "Ich würde gerne mit ihr reden", sagte Lucius. Aus seiner Miene war kein Gefühl zu lesen. Na toll, noch einer, dachte ich bitter.
Halt dich von ihm fern. Das ist besser für dich, hörte ich Draco's Stimme in meinem Kopf. Mein Blick huschte kurz zu ihm. "Komm mit", forderte Lucius mich auf und zögernd ging ich zu ihm. Langsam lief ich ihm hinterher und sah mich nervös um, bis er eine Tür öffnete und mich eintreten ließ. Es sah aus wie das Wohnzimmer unten, nur viel kleiner als der riesige Saal. "Setz dich", sagte mir Lucius. Zögernd setzte ich mich auf ein Sofa und er setzte sich mir gegenüber. Nervös sah ich zu ihm und biss mir auf die Lippe. "Wie geht es dir?", fragte er. Über eine solch lächerliche Frage musste ich fast lachen. "Ist es Ihr Ernst? Mir geht es beschissen!", sagte ich wütend. Binnen Sekunden war Lucius bei mir und drückte mich nach unten. "Du wirst nicht so mit mir sprechen!", zischte er. Ängstlich fing ich an mit zittern.

~Draco's Slave~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt