Chapter XXXI

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Nach 40 qualvollen Minuten des Wartens kommt dann auch endlich die Pizza. Ich verteile die Kartons auf unserem Esstisch und wir essen schweigend. Wie erwartet schaffe ich nicht die ganze Pizza, aber was soll's, immerhin brauche ich für morgen als Frühstück auch noch irgendetwas zum Essen.

Als wir fertig gegessen haben, räume ich mit Ashs Hilfe noch den Tisch ab und wir beschließen, schlafen zu gehen. Beziehungsweise beschließen das die anderen, ich werde dann wohl in mein Zimmer gehen und mir irgendeinen Film ansehen.

Genau das mache ich auch, als ich eine halbe Stunde später ohne Beschäftigung in meinem Zimmer sitze. Ich wähle für heute den Film „Baywatch" aus, denn wer hat schon irgendetwas gegen einen Zac Efron ohne T-Shirt? Genau, niemand. Schon nach wenigen Minuten pausiere ich den Film, da ich ein Geräusch an meiner Tür höre.

Ein Klopfen, um genauer zu sein. Ich schaue zur Tür, die sich auch schon langsam öffnet. Eva. Überrascht sehe ich sie an.

„Was gibt's?" frage ich meine Cousine.

„Ähm... Ich konnte nicht schlafen und naja, dann habe ich Geräusche aus deinem Zimmer gehört..." druckst sie herum.

„Falls du fragen willst, ob du mitschauen darfst, ist die Antwort „ja, sicher, setz dich her" grinse ich. Sie beginnt erleichtert auch zu lächeln und tritt nun ganz durch die Tür, die sie hinter sich auch wieder schließt.

Sie setzt sich zu mir auf mein weißes Sofa und wir schauen den Film gemeinsam weiter. Und was soll ich sagen, es ist wirklich nett, mit ihr Filme zu schauen. Sie ist zum Glück nicht eine dieser Personen, die immer jede Handlung der Protagonisten kommentieren muss.

Der Film ist zu Ende und ich gähne, als der Abspann beginnt. Ich schaue nach rechts und bemerke, dass Eva vorher schon eingeschlafen sein muss. Sie ist irgendwie süß, wenn sie schläft. Aber sie ist generell irgendwie süß. Mit ihren Sommersprossen, den hellen Augen und langen, roten Haaren erweckt sie einen unschuldigen Ausdruck. Kaum zu glauben, dass sie wirklich mit mir verwandt ist.

Ich stehe auf und decke Eva noch schnell zu, bevor ich mich selbst in mein Bett lege und schon bald einschlafe.

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Am nächsten Morgen werde ich wieder einmal unsanft geweckt, indem sich wie immer jemand einfach auf mich draufschmeißt. Genau das veranlasst mich auch dazu, die magischen drei Worte auszusprechen:

„Geh weg, Fettsack."

Raues Lachen ertönt und ich schrecke hoch, als ich erkenne, dass es nicht Ash ist. Der Störenfried liegt jetzt neben mir und ich kann ihn als Luke identifizieren. Erst jetzt bemerke ich Eva, die lachend neben meinem Bett steht. Okay, doch. Eindeutig verwandt.

Eine Viertelstunde später sitzen wir alle gemeinsam am Frühstückstisch. Ich will gerade vorschlagen, in die Stadt zu fahren, als mir etwas anderes wieder einfällt. Leider.

„Leute, ihr werdet wohl etwas ohne mich machen müssen. Ich bin heute mit jemandem verabredet. Aus schulischen Gründen." Beim Gedanken an Caleb verdrehe ich automatisch die Augen.

„Mit wem denn?" fragt Ash interessiert.

„Stein." Ist meine knappe Antwort, die anscheinend als Antwort sogar ausreicht.

„Und wenn wir schon dabei sind, gibt es in diesem Haus irgendwo noch ein anderes Musikinstrument außer deiner Gitarre?" Ash überlegt kurz, doch dann nickt er.

„Ja, wir haben sogar einen Flügel. Er steht im Dachgeschoß." „Welches Dachgeschoß?" Er schüttelt verzweifelt den Kopf.

„Irgendwann schenke ich dir eine Karte vom Haus. In das Dachgeschoß kommst du, indem du aus deinem Zimmer gehst, dann nach links und einfach bei der ersten Möglichkeit links abbiegst. Das kann doch nicht so schwer sein." Ich nicke und nehme mir ganz fest vor, das nicht zu vergessen. Oh, warte. Ich sollte Stein vielleicht noch meine Adresse schreiben, damit er überhaupt hierher findet.

„Ash? Was ist unsere Adresse?" Wieder schüttelt er den Kopf und lässt ihn anschließend in seine Hände sinken.

„Womit habe ich so eine Schwester verdient?" Pf.

„Das denke ich mir auch jeden Tag. Aber was ist jetzt die Adresse?" frage ich ungeduldig.

„Du hast doch gar keine Schw-... oh." Ich muss lachen, als ich seinen Gesichtsausdruck sehe, der sich innerhalb von Sekunden von verwirrt zu beleidigt verändert.

„Du bist gemein." Er verschränkt die Arme und dreht sich gespielt beleidigt von mir weg. „Du bist gemein."

„Aww, ich hab dich auch lieb. Und was ist jetzt die Adresse?" Er verdreht seine Augen und nimmt mir dann mein Handy aus der Hand, um Stein die Adresse zu schreiben.

„Danke, Lieblingsbrüderlein." Sage ich, als er mir mein Handy zurückgibt und esse mein Müsli fertig. Zu den restlichen Gesprächen am Tisch trage ich nicht sehr viel bei, sondern höre eher zu, wie die anderen beschließen, am Nachmittag in die Stadt zu fahren.

Als wir alle fertig gegessen haben, räumen wir noch ab und ich schaue erstmals auf die Uhr. Mittlerweile ist es schon 11 und ich habe vor, mich einmal auf die Suche nach diesem geheimnisvollen Dachgeschoß zu machen.

Also gehe ich hinauf zu meinem Zimmer und einfach den Korridor entlang. Als ich wieder zu dieser Abzweigung vom letzten Mal komme, gehe ich nach links und komme auch sofort wieder an die Wendeltreppe vom letzten Mal.

Ok, das ergibt jetzt Sinn. Ich gehe hinauf, darauf bedacht, nicht hinzufallen, denn Wendeltreppen sind nicht unbedingt meine Stärke.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 08, 2018 ⏰

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