Drachenzähmen

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Astrid:
Ich sah, wie die Sonne auf den Boden vor mir schien und wünschte mir nurnoch hier endlich rauszukommen. Ich war es langsam leid jeden Morgen auf dem Boden aufzuwachen. Ich war es leid nie zu wissen, was gleich passieren würde. Aber vorallem war ich es leid von Hicks getrennt zu sein. Ich vermisste ihn so sehr. Aber nicht nur ihn. Ich vermisste auch Sturmpfeil, Ohnezahn und alle Anderen von Berk. Dennoch verließ mich nie die Hoffnung, dass sie mich hier raus holen werden.
Die Brandwunde vom Riesenhaften Alptraum hatte schon angefangen zu heilen. Dank Bash. Ich wollte ihn unbedingt wiedersehen und ihn mit von hier wegbringen. Irgendwie hoffte ich, dass ich ihn noch an diesem Tag wiedersehe. Vielleicht könnte er mir ja auch etwas über den Drachen erzählen. Den Nachtschatten.
Ich hatte keine Ahnung, wieviel Zeit verging, seitdem mir jemand ein Stück Brot und etwas Wasser brachte. Doch dann wurde die Tür geöffnet und ich wurde erneut durch die Gänge geführt. Langsam fand ich mich sogar zurecht und ich konnte schon erahnen wo ich hin geführt wurde. An diesem Tag wurde ich wieder zu der Drachenarena geführt, doch dieses Mal gingen wir nicht in die Arena, sondern auf die Tribüne.
Von dort konnte man die komplette Arena beobachten. Dann wurde meine Aufmerksamkeit jedoch etwas Anderem geschenkt. Oder besser Jemand anderem. Drago kam auf mich zu. Ich sah ihn hasserfüllt an, doch er lachte nur.
,,Wie ich sehe, geht es dir besser, als gestern. Der Stallbursche hat sich wogl gut um dich gekümmert." sagte er.
Ich ignorierte seine letzte Anmerkung und fragte nur ,,Was machen wir hier Drago?!".
,,Setz dich doch, dann wirst du es gleich sehen." sagte er und deutete auf eine der Bänke.
Zögernd setzte ich mich hin. Dabei wandte ich meinen Blick wieder der Arena zu.
,,Dann fangen wir mal an!" sagte Drago und setzte sich fast neben mich.
Darauf hin wurde eines der schweren Eisentore geöffnet und ein Riesenhafter Alptraum kam herein. Doch es war nicht irgendein Riesenhafter Alptraum. Es der, den ich gestern erst sogut wie gezähmt hatte. Er sah sehr geschwächt aus und hatte mehrere Wunden.
,,Nein, bitte nicht!" flüsterte ich.
Als der Drache in der Mitte der Arena stand wurde das Tor wieder geschlossen und ein anderen Tor wurde geöffnet. Kurze Zeit später trat ein Klingenpeitschling hervor. Doch dieser war wesentlich besser in Form.
Der Klingenpeitschling fing sofort an auf den anderen Drachen los zu gehen.
,,Warum lässt du das zu. Sie werden sich noch gegenseitig verletzen!" sagte ich aufgebracht.
,,Wie ich sehe, möchtest du sie gerne aufhalten. Das ist kein Problem. Bringt sie nach unten!" sagte er herausfordernd.
Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, deshalb ging ich einfach schweigend mit nach unten. Schließlich wurde die Tür geöffnet und ich ging durch sie hindurch.
Die Drachen kämpften schon miteinander, doch wie ich es schon befürchtet hatte war der 2.Drache viel stärker. Dann geschah es. Der Riesenhafte Alptraum brach zusammen und der Andere wollte den Kampf nun endgültig beenden. Jedoch erwachte ich aus meiner Starre und rief nun auf den Drachen ein.
,,Hey. Lass ihn in Ruhe. Du musst das nicht tun!"
Ohne eine Ahnung zu haben, was ich tuen sollte, wenn er jetzt auf mich losgehen würde, ging ich mit ausgestreckter Hand auf den Drachen zu und versuchte ihn zu beruhigen. Der Klingenpeitschling drehte seinen Kopf in meine Richtung und guckte mich verunsichert an.
Ich näherte mich ihm immer weiter und wurde dabei immer langsamer. Als ich nurnoch 7 oder 8 Meter von ihm entfernt war, ließ er von dem anderen Drachen ab und ging auf mich los.
Ich konnte ihm gerade noch ausweichen, doch nun gingen wir wie Raubkatzen imKreis herum. Ich sprach weiter auf ihn ein, um zu versuchen ihn doch noch zu beruhigen.
Nach einigen Minuten blieb ich stehen.
,,Du brauchst keine Angst zu haben. Ich tue dir nichts!"
Doch anstatt sich zu beruhigen ging der Drache nur wieder auf mich los. Es kam, wie es kommen musste. Der Drache war schneller als ich, sodass er mich an eine Seite gedrängt hatte. Innerlich machte ich mich schon darauf gefasst, dass gleich mein Leben enden würde.
Dann öffnete der Drache sein Maul, sodass ich das Feuer sehen konnte. Ich schloss die Augen.
Doch dann hörte ich etwas. Ich öffnete die Augen, doch sofort schossen mir Tränen in die Augen. Der Riesenhafte Alptraum lag vor mir auf dem Boden. Ohne zu atmen.
,,Nein, nein, nein. Bitte sei nicht tot, bitte sei nicht tot!" rief ich immer lauter. Ich lief auf ihn zu und kniete mich neben seinen Kopf. Zwar kannte ich ihn erst seit kurzem, doch ich mochte ihn sehr. Und jetzt hatte er sich für mich aufgeopfert. Mir liefen Tränen über die Wangen.
Ich ignorierte die hektischen Schritte, die immer lauter wurden und das Gebrüll von dem Klingenpeitschling.
Ich weinte und obwohl ich Fremden fast nie zeigte ,was ich fühlte, beschloss ich dem Schmerz einfach nach zu geben. In diesen Minuten kamen alle Erinnerungen hoch.
Wenige Minuten später trat eine einzelne Person hinter mich. Sie kniete mich neben mich und legte mir eine Hand auf den Rücken.
,,Schschtt. Alles ist gut." sagte die Person einfühlsam.
Ich musste garnicht erst gucken, wen ich vor mir hatte. Bash. Ich drehte mich zu ihm um und er nahm mich in seine Arme.
,,Hey, was ist denn mit dir los?" fragte er.
,,Er ist tot. Er ist wegen mir gestorben!" schluchzte ich.
,,Komm. Ich bring dich von hier weg." flüsterte er. Dann hob er mich im Brautstyle hoch und trug mich nach draußen. Eigentlich würde ich das bei jedem außer Hicks nie zulassen, da ich es hasste, wenn ich verletzlich und schwach wirkte, doch bevor ich auch noch irgendetwas sagen konnte, wurde ich wieder ohnmächtig.

Hiccstrid - Wenn er doch wieder kommtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt