Erinnerungen

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Hicks:
Es war Nacht. Ich saß am Rand einer Klippe und dachte an den heutigen Tag.
Wir haben sämtliche Inseln in der Umgebung abgeklappert, doch niemand hatte eine Idee, wo Drago sich aufhalten könnte.
Sturmpfeil, die nicht von unserer Seite wich, wirkte genauso beunruhigt, wie ich.
Nachdem wir also mehrere Stunden damit verschwendet hatten die Inseln in der Nähe zu besuchen, flogen wir weiter in die Richtung, in die Drago segelt war.
Leider mussten wir irgendwann landen, da es anfing zu gewittern. Daher suchten wir Schutz in einer Höhle, auf einer kleinen Insel aus Felsen.
Wir machtenein Feuer und aßen etwas, bis jeder einschlief. Jeder, außer ich. Ich hörte dem Regen zu, der gegen die Felsen schlug und langsam weniger wurde.
Ich dachte an den Abend. Der Abend an dem ich mein Dorf, meine Freunde und vorallem meine beste Freundin, allein gelassen habe.
Mir stiegen Tränen in die Augen, doch immer wenn ich sie schloss sah ich den Menschen, den ich vielleicht nie wieder sehen würde. Die Person, die sowieso schon krank war und jetzt auch noch bei einem verrückten war, der ihr sonst was antun könnte. Die Person, für die ich sofort sterben würde. Astrid. Ich wollte oder besser konnte keinen weiteren Menschen verlieren und schon garnicht jemanden den ich so sehr liebte. Nachdem mein Vater starb hat sich mein Leben komplett verändert. Ich wurde Stammesoberhaupt, hatte keinen Vater mehr, aber dafür eine Mutter. Ich habe damals von einem Tag auf den Anderen fast die komplette Verantwortung für ein ganzes Dorf aufgetragen bekommen. Ohne meine Freunde hätte ich das ganze niemals geschafft und deshalb bin ich ihnen immernoch unendlich dankbar.
Nach ungefähr einer Stunde hatte der Regen aufgehört und ich beschloss nach draußen zu gehen um einen klaren Kopf zu kriegen.
Und hier saß ich jetzt, in der kühlen Nachtluft und starrte auf das Meer. Es war eine sternenklare Nacht, sodass sich der Mond im Wasser spiegelte.
Langsam fing der Himmel an sich rot zu färben und die ersten Sonnenstrahlen fielen auf mein Gesicht.
Ich hatte nicht viel geschlafen, eigentlich garnicht. Mir schwebte zu viel im Kopf herum.
Nach einiger Zeit wachten auch die Anderen auf und wir machten uns wieder startklar. Vorher aßen wir noch etwas und füllten unsere Wasservorräte auf, schließlich würden wir wahrscheinlich den ganzen Tag unterwegs sein.

Wir flogen inzwischen schon fast einen Tag, ohne auch nur die kleinste Spur zu finden. Ich starrte die ganze Zeit star nach vorne auf das Meer. Dennoch merkte ich, wie meine Begleiter immer unruhiger wurden. Ich hörte, wie sie sich etwas zuflüsterten, doch ich konnte nicht verstehen, was sie sagten. Dann flog Fischbein neben mich.
Ich blickte ihn an, doch er schwieg.
,,Sag schon Fischbein, was ist los?" fragte ich nach kurzer Zeit leicht genervt.
,,Na ja, also wir fliegen ja schon mehrere Stunden und da wollten wir fragen ob wir vielleicht mal eine Pause machen können." sagte er schüchtern.
,,Die Drachen müssen sich eh ausruhen, also können wir auf der nächsten Insel eine Pause machen." meinte ich
,,Ok gut." sagte er fröhlich und flog wieder hinter mich.

Bei der nächsten Insel flogen wir tiefer. Es war eine kleinere Insel, mit einem kleinen Dorf.
Wir landeten etwas abseits, neben einem Fluss. Dort ließen sich die Drachen nieder.
Auf einmal hörten wir etwas rascheln. Sofort fingen unsere Drachen an zu knurren, doch wir hielten sie zurück.
Dann traten 3 Männer aus einem Gebüsch. Sie sahen nicht viel älter aus als wir und griffen uns nicht an.
Ich trat hervor, um mit ihnen zu reden.
,,Hallo. Ich bin Hicks, das Stammesoberhaupt von Berk. Wir wollen euch nichts tun. Unsere Drachen müssen sich nur kurz ausruhen."
,,Mein Name ist Jonathan und ich bin der Bruder des Stammesoberhauptes dieser Insel. Wir werden euch ebenfalls nichts tun, solange ihr uns nicht angreift!" sagte einer der dreien. Er hatte hellblondes Haar und war etwas größer als ich.
,,Freut uns dich kennen zu lernen Jonathan!" sagte ich. ,,Das hier sind meine Freunde Fischbein, Rotzbacke und die Zwillinge Raffnuss und Taffnuss."
,,Hallo. Darf ich euch einladen mit in unser Dorf zu kommen. Ich bin sicher unser Stammesoberhaupt würde gerne mit euch etwas sprechen." meinte er freundlich.
,,Na ja, also eigentlich müssen wir..." weiter kam ich nicht, da mich Fischbein unterbrach.
,,Ja klar gerne. Ich bin mir sicher, dass es sehr interressant wäre sich etwas mit einem neuen Stamm auszutauschen. Und außerdem wollen wir nicht unhöflich sein und soeine nette Einladung abschlagen"
,,Gut, dann folgt uns." entgegnete Jonathan.
,,Fischbein, was sollte das wir müssen weiter!" flüsterte ich Fischbein zu, während wir hinter den fremden Personen hinterher gingen.
,,Hicks, ich weiß dass du am liebsten Tag und Nacht weiterfliegen möchtest. Du kannst dir sicher sein, dass wir sie auch so schnell wie möglich wiederfinden wollen, aber es nützt niemandem etwas wenn wir alle total erschöpft immer weiter fliegen. Wir brauchen auch mal eine Pause und da passt es doch, dass wir jetzt hier eine so nette Einladung bekommen. Außerdem kannst du dich mit deren Stammesoberhaupt mal austauschen und ich kann herausfinden, ob es hier neue Drachen gibt." sagte Fischbein total euphorisch.
,,In Ordnung, aber wir bleiben nicht zu lange!"

Hiccstrid - Wenn er doch wieder kommtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt